VISION 20003/1999
« zum Inhalt Zeugnis

Beten für die Verlobten

Artikel drucken Die wertvolle Initiative einer Pfarre in den Vereinigten Staaten (Lynda Scicolone)

Mein Mann und ich, sind seit 20 Jahren in der Ehevorbereitung tätig. Vor zwei Jahren erwachte in mir das Gefühl, daß der Herr verlangte, daß die Menschen speziell für verlobte Paare beten sollten. Nachdem ich darüber nachgedacht und gebetet hatte, ging ich zu unserem Pfarrer mit einer Idee, der er zustimmte.

Zunächst ging es darum eine Liste mit den bevorstehenden Eheschließungen zu bekommen, über die der Pfarrer verfügt. Dann Leute anzusprechen, ob sie bereit wären täglich zu Hause für eines der verlobten Paare zu beten. Dabei betone ich, daß man an keinen Treffen teilzunehmen hat. Alles, worauf man sich einläßt ist das tägliche Gebet für ein Paar. Jeder kann beten, was und wie er will.

Wer mitmacht, bekommt die Vornamen des Paares und dessen Hochzeitstermin und ich bitte darum, sofort mit dem Beten zu beginnen und damit bis zur Hochzeit fortzufahren. Mit einer Postkarte bedanke ich mich für das Mitmachen und bestätige Namen und Heiratstermin.

Ich habe eine Liste der Beter angelegt und frage bei Gelegenheit nach, ob die Betreffenden bereit wären, bei nächster Gelegenheit wieder für ein Paar zu beten. Die meisten sind dazu bereit, viele fragen, ob sie nicht auch nach der Eheschließung für ihr Paar weiterbeten können. Das ist natürlich wunderbar und ich bestärke sie in ihrer Absicht.

Als ich mit diesem Dienst begann, waren wir rund 40 Beter. Jetzt machen 150 mit. Da in unserer Pfarre heuer 27 Hochzeiten anstehen, beten zumindest fünf Personen für jedes dieser Paare.

Dieser Gebetsdienst hat sich ausgeweitet. Wir haben eine achtstufige Schule in unserer Pfarre und jede dieser Schulstufen betet für ein Paar. Viele Lehrer animieren die Schüler dazu, den Paaren zu schreiben. Diese Karten werden dem Paar vom Pfarrer bei der Hochzeit überreicht.

Von denen, die da beten, habe ich viele Rückmeldungen - direkte und auf Umwegen - erhalten. Die Leute sind sowohl froh darüber zu beten, aber auch weil sie nicht zu irgendwelchen Treffen kommen müssen. Das trifft insbesondere für die älteren Leute zu und jene, die ans Haus gebunden sind. Sie fühlen sich so enger mit der Pfarre verbunden. Und die Schüler bekommen einen Sinn dafür, was Gemeinschaft bedeutet.

In den Jahren, in denen wir Ehevorbereitung gemacht haben, sah ich, wie die Zahl jener, die aus zerbrochenen oder gestörten Familien kommen, anwächst. Sie haben nie eine funktionierende Ehe erlebt. Auch unterstützt unsere Gesellschaft die Ehen immer weniger. All das fordert seinen Preis. So bin ich überzeugt, daß das Gebet notwendig ist, um die Verlobten zu stärken und für das Eheleben vorzubereiten.

Wir haben erlebt, daß Eheschließungen aufgeschoben oder überhaupt abgesagt wurden. Ich glaube, daß diese Gebetsunterstützung Paaren auch den Mut gibt, trotz der Vorbereitungen und des investierten Geldes die Hochzeit abzusagen. Gottes Gnade öffnet die Augen und die Herzen. Übrigens ist meine Tochter eine von diesen gewesen - und die Entscheidung erwies sich als äußerst weise.

Ich hoffe, Sie werden diese Anregung im Gebet bedenken und in Ihrer Pfarre einen solchen Dienst ins Leben rufen. Er hilft den Verlobten in vielfältiger, meist nach außen nicht erkennbarer Weise und er stärkt gleichzeitig das Pfarrleben zur Ehre Gottes.

Mrs. Linda Scicolone

110 Monticello Ave, Springfield, USA - MA 01109-1414

e-mail: blestiam@aol.com, website: http://members.aol.com/blestiam/engagedcouples/cana.htm

© 1999-2024 Vision2000 | Sitz: Hohe Wand-Straße 28/6, 2344 Maria Enzersdorf, Österreich | Mail: vision2000@aon.at | Tel: +43 (0) 1 586 94 11