VISION 20006/2014
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Seine Liebe möchte bei Dir ankommen

Artikel drucken Aus Freude sind wir erschaffen (P. Luc Emmerich CSJ)

„Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn“, war das Motto des Jungfamilientreffens 2014 in Pöllau. Dieses Wort aus Psalm 27 hat P. Luc Emmerich in seinem Vortrag beim Treffen aufgegriffen.
Damit wir auf den Herrn hoffen können, wollen wir Ihn, Seine Liebe erkennen. Dazu ist es wichtig, sich auf den Wert zu besinnen, den wir vor Gott haben, auf die Absicht, die Er mit unserem Leben hat. Schon die Tatsache, dass ich existiere, ist ein Zeichen der Liebe Gottes. Denn unsere Existenz ist keineswegs selbstverständlich. Der einzige, der wirklich existiert, ist Gott – von jeher und für immer. Er braucht keine anderen Wesen, um glücklich zu sein. Er ist in sich selbst vollkommen glücklich.
Nun aber wollte Er, dass es jemand anderen als Ihn gibt. Warum? Um Sein Glück zu verschenken. Und so hat er Geschöpfe geschaffen – auch den Menschen, dich. Und zwar damit du glücklich sein kannst, mit Ihm, damit es zwischen Ihm und dir eine Freundschaft geben kann. Und für dich hat er auch die ganze Schöpfung gemacht: Dieser Planet, die Natur – sie sind für dich! Ein Geschenk Gottes an dich. Er hat das optimal eingerichtet. Nehmen wir das Wasser: Wäre die Erde näher zur Sonne, würde es verdampfen. Wäre sie weiter weg, wäre es zu Eis geworden. So aber ist es da, um dich zu laben.
Und das größte Werk Gottes ist die Seele des Menschen. Du hast in dir eine Geistseele, die unsterblich ist. Ja, sie wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt geschaffen – aber sie wird kein Ende haben, wird immer bestehen. Dein Leib ist der Tempel deiner Seele.
Weil wir Wesen mit Geist sind, sind wir in gewisser Weise so wie Er. Und so möchte Er uns Seine Worte geben, uns offenbaren, was Er möchte. So gab er dem Volk Israel Seine Gesetze. Aber das war immer noch nicht genug. Also ging Gott einen Schritt weiter und sagte: „Ich werde kommen und so werden wie du.“ Gott ist Mensch geworden wie du, nicht etwa Engel. Und selbst das reichte noch nicht. Er starb für dich am Kreuz, damit die vom Menschen gestörte Freundschaft mit Gott mit dir wiederhergestellt wird. „Ich gebe dir neues Leben.“
Aber es reichte Gott immer noch nicht. Denn wir haben immer noch nicht ausreichend verstanden, dass Gott uns liebt. Wir waren ja nicht dabei, als Er vor 2000 Jahren am Kreuz starb. Also: „Damit meine Liebe bei dir ankommt, werde ich für dich Brot, damit ich jeden Tag bei dir ankomme.“
In diese Liebe Jesu einzutauchen, ist fundamental. Wir übersehen es, vergessen viel zu oft darauf. Daher: Das nächste Mal, wenn du genervt, wütend, traurig bist, wenn du dir denkst, dass dein Leben verpatzt ist – dann erinnere dich wenigstens ein bisschen an das, was du empfangen hast.
Wir leben vielfach einfach so vor uns hin, funktionieren und registrieren nur unsere Empfindungen. Die Emotionen bestimmen unsere Befindlichkeit. Wir müssen aber verhindern, dass wir uns auf dieser Gefühlsebene verlieren. Unser Geist muss wach sein. Und dieser Geist ist wach, wenn ich mich darauf besinne, wer ich bin, wofür ich da bin, was das Leben ist, woher es kommt, was die Absicht Gottes ist. Daher: Erinnere dich an die Liebe Christi, an Seine Freude, dass es dich gibt!
Ja, es ist schön sich daran zu erinnern: Ich wurde erschaffen in einer überwältigenden Freude Gottes. Vergesst die Freude Got­tes, die Er an euch hat, nicht! Denn unsere etwas traurige Welt versucht, diese Erinnerung in uns zu löschen.
Warum hat Gott gewollt, dass die Zeugung eines Kindes, die leibliche Vereinigung der Personen von Mann und Frau mit der Erfahrung der Freude verbunden ist? Es könnte ja auch anders sein, irgendwie instinktiv. Diese Freude in der Vereinigung von Mann und Frau ist ein Bild der Freude, die Gott bei deiner Zeugung hatte. Die Theologie des Leibes von Johannes Paul II. bringt das zum Ausdruck. Also: Die Zeugung einer Person ist immer Freude, wie auch immer sie geschehen sein mag. Denn dein Leben ist Freude. Daran sollten wir uns immer wieder erinnern.

Auszug aus einem Vortrag beim Jungfamilientreffen 2014 in Pöllau, aufgezeichnet von Radio Maria Österreich: www.radiomaria.at

 

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