Pöllau in der Steiermark: Seit mehreren Jahren kommen hier Jugendliche ab 14 Jahren eine Woche lang zusammen, um ihren Glauben zu erneuern und zu feiern. Im Vorjahr waren es 500. Ein Bericht als Einladung zum heurigen Treffen.
Ich möchte eine Freude mit Ihnen teilen und Ihnen von unserem Jugendtreffen in Pöllau erzählen. Sechs Tage lang versammelten sich dort 500 Jugendliche im Alter von 14 bis 30 Jahren.
Dieser oststeirische Ort strahlt eine tiefe Einheit von Landschaft und Kultur aus. Die helle, weiträumige Kirche mit ihren herrlichen Fresken wurde erfüllt mit dem Singen, Klatschen, Tanzen, ja mit Gebet und Lobpreis. Diese jungen Menschen kamen, um sich gegenseitig im Glauben zu stärken, um sich an der Quelle der Sakramente zu erneuern. Die meisten treffen sich wöchentlich in vielen verschiedenen Gebetsgruppen in Österreich.
Im großen Park, nahe der Kirche, hatten wir ein Zelt aufgebaut, wo vor allem die Vorträge stattfanden. Daniel Ange, ein Jugendmissionar aus Frankreich, begeisterte uns mit seiner ansteckenden Freude und seiner sprühenden Liebe zu Jesus, vor allem in der Eucharistie. In diesem Sakrament ist Jesus auf unüberbietbare Weise in Seiner Kirche gegenwärtig. Er gibt uns Seinen heiligen Leib. Das gibt auch Jugendlichen die Kraft, diese Hingabe mehr und besser zu leben. Im Lichte dieser Hingabe Jesu erscheint auch die menschliche Liebe, der Plan Gottes mit der menschlichen Sexualität, in einem neuen Licht. "Wahre Liebe wartet", verkündete Daniel Ange den Jugendlichen und sprach ihnen Mut zu, den heroischen Weg der Enthaltsamkeit vor der Ehe zu wählen.
Wie schwer ist das in einer Zeit der Reizüberflutung und in einer Umgebung, die so lebt, als gäbe es Gott nicht! Weil dieser Weg nur in der Kraft Gottes zu gehen ist, luden wir die Jugendlichen zur Beichte ein. Vor dem ausgesetzten Allerheiligsten Altarsakrament, durch den liebenden Blick Jesu erkenne ich meine Sünden. Zwölf Priester hatten gut drei Stunden zu tun im Dienst der Versöhnung. Man kann sich vorstellen, welcher Jubel in diesen Tagen aufkam.
Ganz wichtig ist auch Maria, unsere Mutter und die Mutter der Kirche. Es war eine lange Prozession von Jugendlichen, die mit selbstgefertigten Rosenkränzen auf den Pöllauberg zogen, zum nahegelegenen Marienheiligtum. Papst Paul VI. hat Maria als "Leitstern der Evangelisation" bezeichnet. Das ist die Jugend, deren Herzen Maria erobert hat. Diese erste Jüngerin Jesu lehrt die Jugend, echte Jünger ihres Sohnes zu werden und so auch andere mit dieser Freude anzustecken.
Und dies sind Jugendliche, die den Heiligen Vater lieben, und auf ihn hören wollen. Vor einigen Wochen rief dieser der Jugend im Salzburger Dom zu: "Der Papst zählt auf Euch!" die Begeisterung im Zelt war groß, als diese Fernsehaufnahmen auf Großbildleinwand eingespielt wurden. Spontan skandierten die Jugendlichen: "Johannes Paul II., wir steh'n auf Deiner Seite!"
Es ist ein Frühling der Kirche, der sich mehr und mehr bemerkbar macht. Junge Menschen sind anspruchsvoll. Sie wollen hohe Ideale leben. Jesus verkündet keine billige, kurzlebige Freude. Ein Leben mit Jesus ist nicht leicht, aber schön. Beten auch Sie, die Sie diese Zeilen lesen für diese Jugend, damit sie Sauerteig sei für unsere Welt, damit die Kultur des Todes überwunden werden kann durch eine Zivilisation der Liebe.
Roger Ibounigg