Die schrecklichen Ereignisse in Nigeria, Syrien und im Irak haben unsere an Horrorgeschichten gewöhnte Gesellschaft doch einigermaßen in Unruhe versetzt. Zwar wird mittlerweile das Entsetzen über die himmelschreiende Grausamkeit des Vorgehens radikaler Muslime schon wieder vom Alltagstrott überwuchert, dennoch stellen sich in letzter Zeit viele Medien endlich mit größerem Ernst die Frage nach dem Wesen des Islam. Kritische Anfragen werden laut. Wir haben solche Anfragen schon öfter gestellt (siehe u.a. Der Islam – eine Herausforderung, Schwerpunkt von VISION 1/06), daher wollen wir in dieser Ausgabe andere Aspekte des Umgangs mit dem Islam ansprechen.
Zunächst einmal sei eine Anfrage an den Dialog der Religionen gerichtet. Dass „die Religionen“ miteinander im Gespräch zu sein haben, wird heute als Selbstverständlichkeit angesehen. Spaniens Ex-Ministerpräsident Joe Luis Zapatero hat kürzlich eine Art „Uno“ der Religionen ins Gespräch gebracht. Nach dem Motto: Sie wollen ohnedies alle dasselbe. Diese falsche Sichtweise hat mittlerweile weite Verbreitung gefunden. Das ist nicht zuletzt eine Folge von falsch geführten interreligiösen Dialogen, bei denen die christliche Seite vielfach die missionarische Dimension solcher Gespräche aus den Augen verliert: nämlich dem Gesprächspartner die wesentlichen Eckpunkte des eigenen Glaubens verständlich darzulegen.
Und noch etwas ist uns ein Anliegen: zu zeigen, dass Mission unter Muslimen keineswegs aussichtslos ist, ja dass sogar die schrecklichen Vorgänge im Vorderen Orient Auslöser für wunderbare Bekehrungen von Muslimen sind. Gott hat die Geschicke der Welt nicht aus der Hand gegeben. Er lässt sich vom Bösen nicht entwaffnen, sondern wirkt souverän auch dort, wo wir nur Chaos, Elend und Katastrophe sehen.