VISION 20006/2014
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Wenn sich Muslime zu Jesus bekehren

Artikel drucken Zwei Zeugnisse (Samuel Pruvot)

Myriam: eine Pariserin
Myriam ist Polizeibeamtin. Diese kürzlich getaufte Frau stammt aus Marokko und bekennt sich offen zu ihrer Bekehrung zum Katholizismus: „Ich habe einen Vorgesetzten, der zu seinen christlichen Wurzeln steht. Er kennt meinen Glaubensweg. Als Urfranzose hat er den interreligiösen Einheitsbrei, den man uns dauernd vorsetzt, einfach satt.“
Für Myriam ist Islam zunächst einmal gleichbedeutend mit einer harten Erziehung. Zwischen 10 und 15 schickt sie ihr Vater nach Marokko, um „sie vor schädlichen westlichen Einflüssen“ zu bewahren. Aber Gott ist auf geheimnisvolle Weise gegenwärtig. „Ich fühlte mich dauernd von einem Engel begleitet… Ich vertraute ihm alle Probleme an. Und morgens hatte ich die Antworten auf meine Fragen. Es war mein Schutzengel.“
Zurück in Frankreich: Ein richtiger Kulturschock. (…) Mit 19 wird sie zwangsverheiratet. Mit dem Vater gibt es keine Diskussionen. „Ich war kaum dem Jugendalter entwachsen. Mein Mann – er war älter als ich – wollte, dass wir hier im marokkanischen Stil lebten.“
Da erscheint ihr Jesus im Traum. Zutiefst erschüttert erzählt sie niemandem davon. Immer schwerer lastet dieses Geheimnis auf ihr. Eines Tages vertraut sie sich ihrem Sohn an. „Er muss damals drei Jahre alt gewesen sein. Ich sagte ihm: ,Du weißt ja, Mama ist anders als die anderen, denn Jesus ist mit ihr…’ – ,Aber Mama, das weiß ich ja! Auch zu mir spricht Jesus…’“ Als sie jedoch mit ihrer Mutter darüber spricht, wird das zum Drama. „Ich hatte Christus gesehen und konnte ohne Ihn nicht mehr leben. Es war eine unbeschreibliche Liebe. Meine Mutter konnte einfach nicht begreifen, wie ich ihr kulturelles Erbe so verraten konnte. “
Als ihr Mann dies erfährt, droht er, ihr den Sohn zu entziehen. Vom Mann getrennt, geht sie ihren Glaubensweg in aller Freiheit weiter. „Mein Sohn wurde vor kurzem getauft. Er hat enorme Fortschritte gemacht. Meine Mutter musste dies als erste akzeptieren.“ Nach all dem, was sie erlebt hat, ist sie jetzt voll Freude. „Jesus kennt uns. Ich habe in Ihm meinen Schöpfer erkannt. Mich Christus anzuvertrauen, war für mich eine zweite Geburt – als hätte ich etwas in mir entdeckt, was ich immer schon kannte…“

Nadja aus Algerien

Als Kind liest Nadja heimlich in der Bibel. „Sie ist schön, wunderbar,“ sagt sie ihrer Mutter, die ihr das Buch aus den Händen reißt. „Ich verstand einfach nicht, warum das ein Verbrechen sein sollte.“ Von ihrer Schwester dazu animiert, tritt sie mit 20 in die „Islamische Heilsfront“ ein. Abgestoßen von der dort herrschenden Gewalt, will sie die auf Terrorismus ausgerichtete Kleingruppe wieder verlassen. Sie wird aber entführt und ihrer Freundin wird vor ihren Augen die Kehle durchgeschnitten.
Im Gefolge wird sie von ihren Eltern zwangsverheiratet. Unfähig weiter zu lügen, erzählt Nadja ihrem Mann von ihrem Geheimnis. „Als ich ihm die Wahrheit sagte, dass ich eigentlich keine Muslimin sei, erklärte mir mein Mann, dann werde er mich eben umbringen. Und darauf meine Mutter: ,Du bringst sie um und ich bestatte sie.’“
Anlässlich eines beruflichen Aufenthaltes 2012 in Frankreich tritt sie via Facebook mit Christen in Kontakt. Sie wird in der Katholischen Kirche notgetauft, nimmt an einer Mitternachtsmesse teil, zu der sie muslimische Freundinnen mitnimmt. Diese sind überwältigt. „Einfach herrlich. Mit unseren Imamen haben wir nichts Vergleichbares!“ In der Metro belauscht ein Mann ihre Konversation, ein Muslim, der in Wut gerät: „Ihr seid christliche Rassisten!“ Nadja verteidigt sich, ebenso ihre Freundinnen. Da der Mann sich nicht beruhigt, bitten sie einen Metro-Bediensteten, die Polizei zu rufen. „Ist eh nur eure Schuld,“ gibt dieser zur Antwort.
Zurück in Algerien, ist Nadjas Alltag von ehelicher Gewalt wegen ihres Glaubens geprägt. Sie versucht zu fliehen. Dann gibt es eine weitere berufliche Frankreich-Mission. Ihr Mann, der ihr nach Paris nachreist, verprügelt sie dort. Im Raum Paris wird sie ins Spital eingeliefert, erzählt aber den Ärzten nicht die Wahrheit. „Selbst in Frankreich, fühlte ich mich nicht in Sicherheit. Warum soll ich Klage erheben, wenn mich niemand beschützt? Warum die Wahrheit sagen, wenn Frankreich nicht mehr das Land der Menschenrechte ist?“
Dennoch bereut sie nichts. Weder die Schläge, noch die Erniedrigungen. „Trotz der Verfolgungen habe ich stets gebetet und nie an Gott gezweifelt. Ich habe eben wirklich mein Kreuz getragen. Was mir Kraft gegeben hat, ist der Gedanke, dass Jesus für uns gelitten hat.“

Famille Chrétienne v. 23.9.14


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