1540 war es heißer und trockener
38,3 Grad Celsius zeigte das Thermometer in Krems und Langenlebarn am vergangenen Sonntag. Gleich doppelt holte sich Niederösterreich damit den bisherigen Temperaturrekord in diesem Sommer. Allerdings könnte der Wert bald überboten werden… (…) Laut der US-Behörde für Atmosphäre und Ozeane (NOAA) war die Periode Jänner bis Juni 2015 die bisher wärmste auf dem Planeten – seit Beginn der Messungen Ende des 18. Jahrhunderts. Allerdings: So trocken wie vor 475 Jahren war es bis dato in Mitteleuropa nie wieder. Denn 1540 erlebte Europa eine „Megadürre“ – die bisher längste Trockenheit seiner Geschichte. Das geht aus rund 300 Chroniken hervor, die von einem 32-köpfigen Forscherteam um Oliver Wetter von der Universität Bern ausgewertet und 2014 im Fachmagazin Climate Change veröffentlicht wurden. 1540 fiel damit weit extremer aus als das bisher als „Jahrhundertsommer“ titulierte Jahr 2003.
Die Presse v. 22.7.15
Keine Frage: Unsere massiven Eingriffe in die natürlichen Abläufe haben schwerwiegende, bedrohliche Umweltfolgen. Offenbar kann der Klimawandel auch noch andere Ursachen haben.
Der Rock ist zu lang
Nachdem sie bereit gewesen war, ihr Kopftuch abzulegen, wurde eine muslimische Schülerin in Charleville-Mézières des Unterrichts verwiesen, weil sie einen zu langen schwarzen Rock trug. Seit Jänner wurde mehr als 20 Mal eine solche laizistische Zwangsanweisung in Frankreich ausgesprochen. Aus dem selben Grund hätte man gegen Katholiken oder Schotten vorgehen können. (…)Was immer der Grund sein mag, aus welchem jemand einen längeren Rock trägt, so ist das zunächst einmal objektiv gesehen ein Ausdruck für Schamhaftigkeit und nicht primär Vorrecht einer Religion. Mit welchem Recht verbietet der Laizismus das Tragen eines solchen Symbols, auch wenn es einen religiösen oder ideologischen Anklang hat? (…) Aus weltlicher Sicht ist eigentlich nicht einzusehen, warum man sich über einen langen mehr als über einen Mini-Rock empören sollte oder einen sichtbaren String-Tanga oder ausgewaschene Jeans. Eher über eine Kippa als über ein Zeichen der Friedensbewegung, eher über ein Kreuz als über ein Piercing…
L’Homme Nouveau v. 4.7.15
Der säkulare Staat hat für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu sorgen. Sie wird durch das Tragen religiöser Symbole im allgemeinen nicht gestört. Fragwürdig wird die Sache, wenn durch Verschleierung (Niqab und Burka) die Identität der Person (ebenso wie bei der Vermummung) nicht mehr zu erkennen ist.
24 Stunden Kitas
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will in Kindertagesstätten den Ausbau von Betreuungsangeboten für die Abend- und Nachtstunden fördern. Dazu will sie bis zu 100 Millionen Euro für 2016 bis 2018 bereitstellen. (…)
Die Ministerin sagte: „Für Menschen, die im Schichtdienst arbeiten – im Krankenhaus oder in der Pflege, als Polizisten oder im Einzelhandel –, ist es wichtig, dass es auch in sogenannten Randzeiten eine Möglichkeit gibt, die Kinder gut betreut zu wissen.“
Die Welt online v. 13.7.15
Warum stellt man diese enorme Summe nicht den Familien direkt zur Verfügung? Denn die meisten Eltern wollen ihre Kinder, so gut es geht, selbst betreuen. Das zeigt ein Blick in die Statistik:
Normale Familien überwiegen
Er (Jürgen Liminski, Anm.) empfahl, sich vor allem drei Zahlen zu merken, die man in den Medien nicht oder höchst selten finde, die aber für die Einschätzung der sozialen Wirklichkeit in Deutschland einschlägig relevant seien. Diese Zahlen sind erstens, „in rund zwei Drittel der Haushalte mit Kindern ist der Vater vollzeitig und die Mutter mehr oder weniger teilzeitig erwerbstätig, das variiert je nach Kinderzahl“. (…) Bleiben Sie, also gelassen, so der Publizist, „wenn Sie Kommentare lesen oder hören, die die Ein-Ernährerfamilie oder das modernisierte Familienbild als überholt und altmodisch bezeichnen. Mit diesem Modell liegen Sie im Trend, abgesehen davon, dass das Ihren Kindern und Ihnen selbst gut tut.“
Zweitens, „drei von vier Kindern leben bei ihren beiden leiblichen und verheirateten Eltern, also in einer normalen, traditionellen Familie“. Deutschland sei „eben normaler und in diesem Sinn auch gesünder als man glaubt, wenn man die gesellschaftspolitischen Debatten in den Medien verfolgt“. Das ginge, drittens, „auch aus einer anderen Zahl des Statistischen Bundesamtes hervor, die man sich ebenfalls merken sollte (…): Fast acht von zehn Paaren in Deutschland leben in Ehe und zwei Drittel aller Ehen halten ein Leben lang.“
Die Tagespost v. 4.8.15
Zahlen, die man sich merken sollte. In Österreich dürften sie wohl sehr ähnlich, vielleicht sogar noch deutlicher in Richtung traditionelle Familie weisen.
Sicherer Weg in die Bedeutungslosigkeit
Mit jeder Verweltlichung, jeder Modernisierung und jeder Anpassung an den ‚modernen Zeitgeist’ verlieren die Kirchen an Bindungskraft. Denn wozu braucht es eine Kirche, die bloß mit religiösem Dialekt predigt, ohne religiöse Inhalte zu vermitteln? Mit zunehmender theologischer Substanzlosigkeit schwindet die Bedeutung der Kirchen. Denn ihre Funktion als Inseln traditionsgebundener Geborgenheit in einem Meer unübersichtlicher Vielfalt geht damit verloren. Damit stehen die Kirchen verstärkt in Konkurrenz mit anderen Institutionen, welche nachvollziehbare Organisationsstrukturen und Inhalte vertreten.
Aus dem Artikel Die Kirche ist nicht mehr zu retten von Florian Chefai auf Internetseite des Humanistischen Pressedienstes, der unter anderem der Giordano Bruno Stiftung und dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten nahesteht, zitiert in kath.net v. 22.7.15
Eine Feststellung – nicht etwa von katholischen Fundis, sondern die nüchterne, erwartungsvolle (?) Erkenntnis eines missionarischen Atheisten, den „Reformern“ auf ihre Reise zur Bischofssynode auf den Weg mitgegeben.
Kein Eigentumsrecht an Embryonen
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg hat heute entschieden, dass Italien die Europäische Menschenrechtskonvention nicht verletzt habe, indem es verboten hatte, in vitro erzeugte Embryos für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung zu stellen. (…) Der Streitfall betraf eine Italienerin, Adelina Parillo, Witwe von Nassiriya, die gemeinsam mit ihrem Mann 2002 eine in-vitro-Befruchtung durchführen ließ, aus der dann fünf Embryonen hervorgingen. Nachdem ihr Mann im November 2003 starb, wurden sie nicht eingepflanzt. Frau Parillo verzichtete auf die Einpflanzung, entschloss sich aber, die Embryonen für wissenschaftliche Forschung, insbesondere zur Heilung schwerer Erkrankungen, zur Verfügung zu stellen. Die italienische Gesetzgebung verbietet alle Experimente mit menschlichen Embryonen. Daher wurde das Begehren von Frau Parillo abgelehnt.
Il Timone v. 31.8.15
Ein Hoffnungsschimmer: Über ungeborene Kinder darf nicht wie über Sachen verfügt werden. Schon 2011 hatte der Europäische Gerichtshof festgehalten, das menschliche Leben beginne mit der Zeugung, daher gäbe es kein Patent auf embryonale Stammzellen.
Grundrechte ade
Der gläserne Patient, Vorratsdatenspeicherung neu, Fingerabdrücke für die Finanz, neue Überwachungsbefugnisse für Staatsschützer, langer Abschied vom Bankgeheimnis: Das sind Schlagworte und Schlagzeilen in der öffentlichen Debatte der vergangenen Monate. Sie haben großes Unbehagen in weiten Teilen der Bevölkerung ausgelöst und der grassierenden Politikverdrossenheit Vorschub geleistet. (…)Wir sind mit einer scheibchenweisen Beschneidung der Grund- und Freiheitsrechte konfrontiert. Erst die Zusammenfügung der einzelnen Stücke zeigt, wie massiv der Angriff ist. Nicht die Einzelmaßnahme ist besorgniserregend, sondern das gehäufte, ja geradezu systematische Eingreifen. (…) Ist uns der Rechtsstaat etwas wert, müssen wir vehement gegen Zugriffe der Ministerialbürokratie und Angriffe gegen Grund- und Freiheitsrechte auftreten.
Die Presse v. 5.7.15
Eine zutreffende Analyse. Nur, was kann der Einzelne tun? Jedenfalls bewusst und sorgsam mit jenen Medien umgehen, von denen man weiß, dass deren Infos gesammelt und verwertet werden.
Die bösen Deutschen
Von Staatsfolter ist in Italiens Medien allerorten die Rede. Vom germanischen Machtwahn „über alles“. Von einem Europa, welches die Deutschen wieder mal in rauchende Ruinen gebombt haben und nun lustvoll von oben betrachten. Vom genetischen deutschen Trieb nach Allmacht. Vom Vierten Reich. Von deutschen Falken, die sich nun als Geier entpuppten. In Portugal wird Wolfgang Schäuble mal eben zur größten Bedrohung des Kontinents erklärt, weit vor Islamismus, Terrorismus, Populismus. Es gibt kein Halten mehr. Aber auch in bedächtigeren Diskursen wie dem belgischen hat sich der Wind bedrohlich gedreht.
Über „Deutschland und die achtzehn Zwerge“ schrieb die größte flämische Zeitung De Standaard die gar nicht märchenhafte Einschätzung: „Es ist nicht mehr das sympathische Land der Wiedervereinigung.“ Und der italienische Soziologe Lelio Demichelis fand in einem entfesselten Hasstext die Wendung: „So wie Willy Brandt einst in Warschau kniete, so zwingt Merkel jetzt die Griechen und alle Europäer in Berlin niederzuknien.“
Die Welt online v. 19.7.15
Erstaunlich, wie rasch in Krisenzeiten scheinbar längst begrabene nationalistische Ressentiments wieder auftauchen.
Syrien existiert
nicht mehr
Syrien existiert nicht mehr. Was einmal Syrien war, wird zwischen Regierungstruppen, ISIS und Al-Qaida zerrissen. Aleppo ist seit drei Monaten ohne Wasser, ISIS hat die Zufuhr unterbrochen.
Alle christlichen Gotteshäuser, außer der Franziskanerkirche, sind zerstört, und so kommen jetzt Christen der verschiedenen Konfessionen dorthin zum Gebet. Unsere Brüder begleiten auch orthodoxe Pfarreien, da deren verheiratete Priester mit ihren Familien oft vor dem Terror geflohen sind.
Die Verfolgung schafft eine neue Ökumene. In den von Dschihadisten kontrollierten Gebieten haben Christen keinerlei Rechte, sind im besten Fall geduldet. Kreuze und alle christlichen Zeichen müssen aus der Öffentlichkeit verschwinden. Der Besitz von Alkohol ist strengstens verboten. Darum wandert die Flasche Wein für die Messe von Familie zu Familie, überall wird sie nur wenige Tage versteckt, um das Risiko zu vermindern, entdeckt zu werden. Aber die Menschen wollen keinesfalls auf die Eucharistie verzichten!.... Als Brüder können wir in diesen Konflikten nicht vermitteln und schon gar nichts lösen, aber wir können bei den Menschen bleiben und mitten in den Konflikten aushalten.
Bericht des Kustos P. Pierbattista Pizzabella OFM, Kommissariat des Heiligen Landes v. 12.6.15
Was für eine Tragödie und welch heroisches Glaubenszeugnis! Ein drängender Appell, unseren Glaubensgeschwistern, so gut wir können, durch Tat und Gebet beizustehen. Den verfolgten Christen im Orient sollte vorrangig unsere Hilfe zuteil werden.
Erfolgreiche Mission unter Muslimen
„Mit großer Freude teilt unsere Schwestern-Gemeinschaft mit, dass zwei ihrer Novizinnen am 15. August 2015 in der Kathedrale die zeitlichen Gelübde ablegen: Solange aus dem Tschad und Augustine aus dem Niger. Augustine ist die erste Nigerin, die in unserer Gemeinschaft die Gelübde ablegt. Sie war Muslimin und wurde mit 18 getauft. Ihre Eltern waren gegen ihre Ordensberufung und haben sie verstoßen. Wir bitten um Ihr Gebet, damit sie durchhält. Wir haben sie zur Leiterin der Vor- und Volksschulerziehung ernannt. Sie hat ihre Ausbildung an der Höheren Lehrerbildungsanstalt in Maradi abgeschlossen.“
Aus einem Rundschreiben von Sr. Marie-Catherine Kingbo, Missionarin unter Muslimen im Niger (siehe Portrait in VISION 1/09)
Wir wollten diese Freude mit Ihnen, liebe Leser, teilen, und Sie um Ihr Gebet bitten.
Der Dalai Lama –
ein Atheist
„Ich denke an manchen Tagen, dass es besser wäre, wenn wir gar keine Religion mehr hätten. Alle Religionen und heiligen Schriften bergen ein Gewaltpotenzial in sich. Deshalb brauchen wir eine säkulare Ethik jenseits aller Religionen.“ So deutlich wie in seinem „Appell an die Welt: Ethik ist wichtiger als Religion“ hat der Dalai Lama selten die säkulare Ethik gefordert. (…) Der Dalai Lama geht sogar soweit zu behaupten, dass Religionen nur erlernt seien, die Ethik aber angeboren, als „natürliche Veranlagung zu Güte, Mitgefühl und Fürsorge für andere“.
Die Tagespost v. 25.6.15
Bei solchen Aussagen fragt man sich: Warum lässt sich der Dalai Lama dann mit „Heiligkeit“ anreden?
Kommunarde predigt jetzt Enthaltsamkeit
Der Harem ist leer, schon lange. Alle „seine“ Frauen sind in eigene Wohnungen in München ausgeflogen. Statt freier Liebe predigt Rainer Langhans einem Mönch gleich Enthaltsamkeit. Und der Sex mit Uschi Obermaier, dem Traum einer ganzen Männergeneration? „Ich fand es schrecklich, jeden Tag Sex haben zu müssen“, sagte der am Freitag 75 Jahre alt werdende Langhans gerade der Süddeutschen Zeitung. Die Klischees des scheinbar leichten Lebens der Revoluzzer der Studentenbewegung zerplatzen wie Seifenblasen, wenn Langhans Interviews gibt.
Die Welt online v. 16.6.15
Wer sich nur lang genug in die „Freuden“ der totalen sexuellen Befreiung gestürzt hat, wird ebenso wie Vorzeige-Kommunarde Langhans erkennen: Wo sexuelles Tun das Merkmal, Sprache der Liebe zu sein, verliert, wird es trivial und letztlich unerträglich.