In Anlehnung an das Wort aus dem Römerbrief des Apostel Paulus „Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet“ hat der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp seinen lateinischen bischöflichen Wappenspruch gewählt: „Gaudentes, Patientes, Instantes“ – auf Deutsch heißt dies „fröhlich, geduldig, beharrlich“.
Schwaderlapp, Jahrgang 1967, wurde 1993 zum Priester geweiht und ist seit März 2012 Weihbischof im Erzbistum Köln, beauftragt für den Pastoralbezirk Nord des Erzbistums. Als Bischofsvikar ist er zuständig für die Ausbildung Ständiger Diakone. Zudem leitet er das Bischofsvikariat für geistliche Berufungen und Geistliche Gemeinschaften im Erzbistum.
Für Schwaderlapp ist Authentizität im Glauben das A und O, wenn es etwa darum geht, ein Vorbild für junge Menschen zu sein.
Eben diese Authentizität im Glauben spiegelt sich in Schwaderlapps neuem Buch Die Herzen zum Himmel wider. Auf sie komme es, wie er in diesem Buch darlegt, auch bei der Weitergabe des Glaubens durch Eltern und Großeltern an.
„Das Entscheidende für die Weitergabe des Glaubens ist das Glaubenszeugnis, und Glaubenszeugnis bedeutet mehr als nur Glaubenswissen. Es bedeutet mit Leib und Seele mit der ganzen Person für diese Botschaft einzustehen. Papst Franziskus sagt: ,Du bist eine Mission!’ Ohne persönliche Glaubenszeugen kann Weitergabe des Glaubens nicht gelingen,“ unterstrich Bischof Schwaderlapp gegenüber der Zeitschrift VISION 2000.
Dieses authentische Vorleben des Glaubens liegt ihm auch bei seinen regelmäßigen „Firm Days“, also bei Gesprächen mit Jugendlichen, die sich auf die Firmung vorbereiten, ganz besonders am Herzen. Die Jugendlichen haben dabei immer die Möglichkeit, ihm gleichsam „Löcher in den Bauch“ zu fragen, wobei er mit viel Empathie auf ihre Fragen eingeht, die die jungen Menschen bewegen.
Etwa: Warum geht man überhaupt sonntags in die Kirche? Schwaderlapp erklärt in seinem Buch: Das Sonntagsgebot sollte nicht eine lästige Pflicht sein. Stattdessen sollte man das Geheimnis des Glaubens, also Tod und Auferstehung Jesu Christi, das in der katholischen Kirche in der heiligen Eucharistie in der Wandlung von Brot und Wein in Fleisch und Blut Jesu Christi Sonntag für Sonntag sehr anschaulich gefeiert wird, voll und ganz verinnerlichen, um ganz mit Gott eins zu werden in der Gemeinschaft mit der Gemeinde. Denn man könnte ansonsten genauso gut zum Beten in den Wald gehen, so Schwaderlapps Kernbotschaft.
Schwaderlapp fordert auch die Dankbarkeit der Christen für die Menschwerdung Jesu Christi als fundamentales Element des Glaubens ein, denn, so Schwaderlapp im vorliegenden Buch, Eucharistie heißt übersetzt Danksagung.
Ein wichtiges Anliegen ist dem Bischof die Teilnahme am Bußsakrament. Schwaderlapp betont in seinen Predigten, wie wichtig es sei, wieder vom Bußsakrament Gebrauch zu machen, bei dem man sich alles von der Seele reden könne, wie bei einem guten Freund. Denn Gott habe immer ein hörendes Herz und ein offenes Ohr.
In seinem Buch richtet er an alle Katholiken den Appell, das Bußsakrament wieder zu beherzigen, indem man im Beichtstuhl mit dem Priester spreche, durch den Jesus Christi spreche und durch den Jesus Christus selbst die Sünden vergebe.
Schwaderlapp legt in seinem Buch dar, dass Gott für die Menschen ein Freund sei, der sie immerzu begleite und sie nie verlasse, selbst wenn andere Freunde die Menschen verlassen. Die Freundschaft mit Gott geht laut Schwaderlapp nie in die Brüche.
Allerdings müsse man diese Freundschaft mit Gott auch pflegen, indem man im Gebet regelmäßig mit Gott spreche, wobei man ihm alles anvertrauen könne, was einem auf dem Herzen liege, selbst die primitivsten Dinge..
Ein wichtiges Anliegen ist es dem Autor auch, dass die Schönheit des Glaubens erkennbar wird. Schwaderlapp erklärt:.
„Es geht einerseits darum, die frohe Botschaft unseres Glaubens im Zusammenhang mit den Sakramenten, dem Gebet und dem Glaubenszeugnis zum Leuchten zu bringen. Das soll diejenigen ermutigen, die vielleicht verunsichert sind. Zugleich aber erhoffe ich mir, dass dieses Büchlein auch eine Hilfe für diejenigen ist, die auf der Suche sind,“ so Schwaderlapp gegenüber VISION 2000.
Fazit: Das vorliegende Buch kann mit Fug und Recht als Vademecum des katholischen Glaubens bezeichnet werden. Es gibt dem Leser wertvolle Denkanstöße, wenn einem einmal Glaubenszweifel kommen und ist ein guter Kompass für die Umsetzung des katholischen Glaubens im Alltag.
Daher sollte dieses Buch allen jungen Menschen an die Hand gegeben werden, die sich auf die Firmung vorbereiten. Ebenfalls ist das Buch eine große Hilfe, wenn es darum geht, im Alltag für den christlichen Glauben einzustehen und zu missionieren.
Die Herzen zum Himmel. Von Dominikus Schwaderlapp. Bonifatius-Verlag, 120 Seiten, vierfarbig illustriert, Paperback, 14,30 Euro.