Ein heute katholisch gewordener Iraker ermutigt uns, die Muslime zum Glauben an Jesus Christus zu führen und den Islam besser kennenzulernen. Wenn Christen mit Muslimen in Kontakt kommen, dürften sie die Person Christi nicht verschweigen, „um sich mit denen gut zu verstehen, die den islamischen Glauben bekennen. Diesen gefallen Schwächlinge nicht. Sie respektieren jedoch denjenigen mehr, der seine Überzeugungen verteidigt.“
Ali wurde 1959 geboren, als fünftes Kind einer kinderreichen Familie kurdischer Sprache und Kultur. Mit 16 Jahren wurde sich Ali der Verbrechen von Saddam Hussein gegen die Kurden bewusst. Er erfuhr von Deportationen und Massakern und begann, sich gegen das Regime politisch zu engagieren. Deswegen kam er ins Gefängnis und wurde gefoltert.
„1988 sah ich meine liebsten Freunde grauenvoll sterben, wegen eines Giftgasangriffs in Halabja. Da verstand ich die Zerbrechlichkeit eines jeden Menschen unter der Sünde und die tiefgehende Verzweiflung eines Lebens ohne den Schutz und das Eingreifen Gottes.“
Ali hatte immer eine gute Meinung von den Christen, weil er seit seiner Kindheit christliche Nachbarn gehabt hatte, die wunderbare Beispiele der Liebe Christi waren. Eines Tages überließ ihm ein armenischer Christ ein Buch mit Lebensbeschreibungen von Märtyrern der frühen Kirche. „Ich las es und es inspirierte mich, für die Freiheit meines kurdischen Volkes zu leben und zu sterben.“
Ali war sprachbegabt. Er lernte schon früh, auf Englisch zu lesen. Interessiert an Theologie, Philosophie und Geschichte, las er auch Texte von Thomas von Aquin und anderen christlichen Denkern.
Im Jahre 1982, mit 23 Jahren, war er überzeugt, dass die Christen recht hatten: Jesus war der Messias, der Gesalbte Gottes. Die Texte und die Argumente bewiesen das. Aber Ali hatte noch keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus und hatte Ihn noch nicht als seinen Herrn angenommen,
1991, nach dem Golfkrieg, heiratete er Sara, eine US-amerikanische Protestantin. In einer schwierigen Ehe aufgrund der Verschiedenheit ihrer Herkunft „bemerkte ich, dass sie mir ständig verzieh, mich liebte und mich ihrer eigenen Art, die Dinge zu machen, vorzog. Ich wusste es noch nicht, aber sie gab mir ein leuchtendes Beispiel der Person Christi in unseren ehelichen Schwierigkeiten.“
Ab einem bestimmten Moment begann er des Nachts aufzustehen, um das Neue Testament heimlich zu lesen. 1993 zogen Ali und seine Frau in die Vereinigten Staaten. Dort studierte er noch aufmerksamer die Bibel und verstand, dass Jesus nicht nur der Gesalbte Gottes war, sondern dass Er auch sein Herr und sein Retter sein musste.
Jedoch ließ er sich bis 1995 nicht taufen, und damals erst, nachdem sein Zahnarzt, ein überzeugter Christ, ihn aufgefordert hatte, mit ihm zu Christus zu beten. Das war der entscheidende Schritt.
Jetzt war Ali Daniel ein begeisterter evangelischer Christ, der zu anderen Muslimen und anderen Menschen von Christus sprach. In dieser Zeit gelang es ihm, ziemlich viele Personen zu Christus zu führen.
Für seine Bekehrung zum katholischen Glauben waren dann zwei Begebenheiten entscheidend: die Begegnung mit einem katholischen neunjährigen Nachbarjungen, der seinen klassischen Baltimore-Katechismus unter dem Arm trug, und der katholische Fernsehkanal EWTN. Denn eines Tages schaltete das Ehepaar zufällig den katholischen Fernsehsender EWTN ein, während eine hl. Messe übertragen wurde. Es war gerade der Moment, in dem die Elevation der konsekrierten Hostie stattfand, und danach die des Kelches.
Das machte einen tiefen Eindruck auf sie: „Sara und ich verstanden schlagartig, dass diese Schönheit in der Katholischen Kirche gegeben war, weil sie wahrhaft das Haus Gottes ist.“ 1996 lernte das Ehepaar dann P. William G. Most kennen, der sie anderthalb Jahre in den katholischen Glaubenswahrheiten unterwies. Am 13. Juli 1998 konvertierten beide zum katholischen Glauben.
Daniel Ali stellt bei jeder Gelegenheit den Muslimen die Gestalt Christi vor Augen. Für ihn ist die einzige Antwort auf den sich radikalisierenden Islam, den Muslimen das Evangelium zu verkünden. Um das wirksam zu tun, muss man den Islam kennen.
Aus dem Spanischen übersetzte Auszüge aus:
religionenlibertad.com/de-musulman-en-irak-a-protestante-y-hoy-catolico-daniel-ali-46085.htm, zitiert in IK-Nachrichten 12/15 u. 1/16
