Seit Monaten beschäftigt das Flüchtlingsthema Politik, Medien – und eigentlich jedermann, besonders in den Ländern, die ihre Grenzen offen gehalten haben. Nach einer medial orchestrierten Euphorie der Willkommenspolitik, hat sich um die Jahreswende die Stimmung geändert. Restriktive Maßnahmen werden salonfähig.
Dieser Schwerpunkt soll jedoch kein weiterer Versuch sein, nach Patentlösungen für die Flüchtlingsfrage zu suchen. Wir wollen die Frage stellen: Was ist das eigentliche Problem, vor das uns der Flüchtlingsstrom stellt? Dass wir es mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis zu tun haben. Diese Migrationswelle lässt sich nicht mit den Flüchtlingsströmen der Nachkriegszeit, 1956 oder 1968 vergleichen. Damals suchten abendländisch-christlich geprägte Flüchtlinge in kulturell ähnlichen Ländern Zuflucht.
Nunmehr aber treffen Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung aufeinander, ein Geschehen, das vom hierzulande dominanten Multi-Kulti-Denken in seiner Tragweite total unterschätzt wird. Wir stehen nämlich vor der Frage, wie man Muslime, die mit einem ziemlich klar umrissenen, vom Glauben geprägten Lebensentwurf, der sich deutlich von unserem unterscheidet, erfolgreich integriert. Ein Rückblick auf die letzten Jahrzehnte zeigt jedenfalls, dass dies bisher vielfach nicht gelungen ist.
Wenn wir da weiterkommen wollen, müssen wir einen realistischen Blick auf den Islam werfen – und seine Schattenseiten zur Kenntnis nehmen. Das betrifft auch uns Christen: Es muss uns klar werden, dass es nicht genügt, höfliche interreligiöse Gespräche zu führen, sondern dass es Muslime – so wie alle anderen Menschen auch – verdienen, Jesus Christus verkündet zu bekommen. Dazu soll der folgende Schwerpunkt einen Beitrag leisten.