Je mehr geforscht wird, umso offensichtlicher ist es: Die Gender-Ideologie ist ein vollkommen realitätsfernes Gedankenkonstrukt. Denn die nachweisbaren Fakten belegen: Mann und Frau unterscheiden sich deutlich: nicht nur in ihrer körperlichen Struktur, sondern auch in ihrem Denken, Fühlen, in ihrer Wahrnehmung, in ihren Interessen… Der folgende Beitrag bietet einen Überblick über den neuesten Stand des Wissens auf diesem Gebiet.
Welche Folgen hat das biologische Geschlecht auf die Persönlichkeit? Sigmund Freud sieht den Menschen stark durch seine biologischen Gegebenheiten determiniert. Simone de Beauvoir hingegen vertritt die Ansicht, der Mensch, genau genommen die Frau, sei nicht entscheidend durch die Biologie bestimmt. Vielmehr behauptet sie, man komme nicht als Frau zur Welt, sondern werde dazu gemacht.
Auf diesem Hintergrund machte der Begriff Gender Karriere: Er wurde von einer Feministin, Gayle Rubin, geprägt. Sie definiert Gender als Gegensatz zum Sex, zum genetischen Geschlecht, das sich körperlich ausprägt, und stellt diesem das psychisch erlebte und soziale Geschlecht, eben Gender, gegenüber.
In diesem Zusammenhang sei John Money erwähnt, ein Psychologe und Sexualwissenschafter, der als erster diesen Begriff umgesetzt hat. Er wurde in den 70er Jahren durch den Fall Bruce & Brian Reimer bekannt, mit dem er beweisen wollte, dass man bei entsprechender psychologischer und hormoneller Behandlung aus einem männlichen ein weibliches Wesen machen könne. Allerdings vergisst man ihn heute gerne – aus folgendem Grund: Bruce und Brian waren ein Zwillingspaar von Buben. Durch eine Operation erlitt einer der beiden eine Verletzung am Penis. John Money intervenierte und empfahl, dem Buben die Hoden und den Penis zu entfernen, und ihn als Mädchen großzuziehen.
Er wurde Brenda genannt, wusste nichts von seinem Schicksal und wurde als Mädchen aufgezogen. Er hat sich dabei aber immer schlecht gefühlt und wurde deswegen von Money psychotherapiert. Mit zwölf hat man ihn hormonbehandelt, damit Brüste wachsen. Mit 14 wurde er schließlich über seine Geschichte aufgeklärt, um ihm eine künstliche Vagina einzupflanzen. Er lehnte das ab, ließ sich einen künstlichen Penis anbringen, mit männlichen Hormonen behandeln und auf David umtaufen. Zuletzt endete sein Leben im Selbstmord. Eine Tragödie.
Der Hintergrund des Experiments von John Money: Man dachte lange Zeit, Hormone seien ausschlaggebend. Tierexperimente hatten das nahegelegt. Heute weiß man jedoch mehr.
Bekannt geworden ist auch ein ähnlich gelagerter Fall mit ganz anderem Ausgang: der Fall Erik Schinegger, der als Frau Weltmeisterin im Abfahrtslauf geworden war. Danach wurde er getestet, und es erwies sich, dass er ein XY-Chromosom hatte, also männlichen Geschlechts war, seine Geschlechdtsteile waren nach innen gewachsen. Als dies erkannt worden war, ließ er sich therapieren, hat im Gefolge geheiratet, Kinder bekommen und ein normales Leben als Mann geführt. Das ist ein weitaus erfolgreicherer Zugang, Intersexualität zu behandeln, als das, was John Money getan hat.
Mittlerweile hat David Page, ein Harvard-Professor für Genetik, das Y-Chromosom genau untersucht. Er zeigt, dass es nicht nur für das männliche Geschlechtshormon und für den Penis verantwortlich ist, sondern auch anderes steuert. So sind z. B. viele Krankheiten sehr unterschiedlich zwischen den Geschlechtern verteilt: etwa Autismus 6:1 mehr Männer, rheumatoide Arthritis 2:1 und Lupus 6:1 mehr Frauen…
Was die Persönlichkeit des Menschen anbelangt, ist nun einmal festzustellen, dass die Genetik eine große Rolle spielt. Die Geschlechtsunterschiede sind eindeutig: Der Wasserbestandteil, die Körperfette, die gesamte Hormonlage sind unterschiedlich. Wir haben zwei Tabellen für Blutwerte: eine für Männer, eine für Frauen. Es unterscheiden sich weiters Knochenbau, Körpergröße, Gewicht, vor allem aber die Gehirnstrukturen. Wir wissen, dass Frauen einen größeren Gehirnfrontallappen – er ist für das Schamgefühl zuständig – und ein größeres Sprachzentrum haben, Männer hingegen eine größere Amygdala und einen größeren Hypothalamus. Ihr Gehirn ist im Durchschnitt 11% schwerer. Unterschiede auch in der Lebenserwartung, in der Wirkung von Medikamenten. Der Hauttyp ist verschieden. Große Differenzen gibt es weiters bei der physischen Leistungskraft. Das wird deutlich etwa beim Vergleich der Weltrekorde von Mann und Frau: Bei allen sportlichen Disziplinen mit quantifizierbaren Leistungen sind die Männer überlegen. Frauen sind körperlich schwächer als Männer – das ist eine Konstante.
Dazu ist allerdings ergänzend festzustellen: Es gibt Überlappungen. Das heißt: Im Einzelfall können bestimmte Frauen durchaus leistungsfähiger sein als bestimmte Männer, auch wenn sich die Durchschnittswerte von Männern und Frauen deutlich unterscheiden. Übersetzt auf die körperlichen Leistungen: Die besten 20% der Frauen haben etwa dieselbe Leistungsfähigkeit wie die schlechtesten 20% der Männer.
Wir müssen uns dieser körperlichen Unterlegenheit der Frau stellen. Und in diesem Zusammenhang sei ein Begriff in Erinnerung gerufen, der in Vergessenheit geraten ist: die Ritterlichkeit. Sie besteht darin, dass man sich als Mann dieser Stärke bewusst ist und sie nicht missbraucht, sondern ihr Rechnung trägt, etwa indem man der Frau den Vortritt lässt. Das gibt es ja auch heute: etwa die Frauenparkplätze.
In welchen Bereichen gibt es nun eine weibliche Dominanz? Da ist zunächst die Sprache. Frauen haben ein viel stärkeres verbales Gedächtnis. Von 15 Begriffen, die zu merken sind, wissen im Test Männer etwa drei, Frauen hingegen zehn. Oder die Geschwindigkeit, mit der jemandem Worte einfallen. Höher ist auch die Artikulationsgeschwindigkeit der Frauen. Insgesamt ist also festzustellen, dass Frauen eine höhere verbale Intelligenz aufweisen als Männer. Man kann das leicht in einem Dolmetsch-Institut überprüfen: Es überwiegt das weibliche Geschlecht.
Sprach- und Lesestörungen kommen bei Buben doppelt so häufig vor wie bei Mädchen. Das hat damit zu tun, dass die Sprache bei Frauen in beiden Gehirnhälften angelegt ist, nicht jedoch bei den Männern. Daher macht auch ein Schlaganfall in der linken Gehirnhälfte den Mann im allgemeinen sprachlos, nicht jedoch die Frau, sie redet mit der anderen Seite weiter.
Nun aber zur FMRI-Forschung, die Aussagen macht über die Funktion des Gehirns bei Mann und Frau. Ihr Ergebnis: Das männliche und weibliche Gehirn funktionieren ganz unterschiedlich. Wie man das testet? Männern und Frauen werden dieselben Aufgaben gestellt, die sie in derselben Zeit und gleich richtig erfüllen. Das Sensationelle: Sie lösen sie in anderen Gehirnarealen: Männer frontal und seitlich (parietal), Frauen im Broca-Zentrum des Gehirns und frontal.
Das Besondere dabei: Männer arbeiten vor allem mit der grauen, Frauen mit der weißen Gehirnsubstanz. Die graue Substanz wird bei sachorientierten Problemen aktiviert, während die weiße der Vernetzung dient, wodurch schon im Gehirn ein Merkmal deutlich wird: Frauen sind in der Vernetzung überlegen. Höchstwahrscheinlich tun sie sich deswegen auch sozial leichter.
Soweit die Sicht der Gehirnforschung. Nun aber zu einer ganz neuen soziologischen Studie: Richard Lippa hat weltweit 200.000 Personen in allen Kulturen nach ihren Neigungen und Interessen befragt. Das Ergebnis: Frauen sind personenorientiert und suchen sich entsprechende Berufe, während Männer sachorientiert und dementsprechend in ihrer Berufswahl ausgerichtet sind. Auch hier gibt es die schon erwähnten Überlappungen, aber die Unterschiede sind eindeutig.
Und noch eine bedeutsame Studie: Simon Baron-Cohen, ein Autismus-Forscher hat festgestellt, welche Beziehung zwischen Testosterongehalt im Mutterleib und Verhalten des Kindes besteht. Das Ergebnis: Je höher der Testosteronspiegel (also das Niveau des männlichen Sexualhormons) ist, umso kleiner der Wortschatz vier Jahre nach der Geburt des Kindes, umso seltener der Blickkontakt, umso weniger soziale Kompetenz. Aufgrund seiner Untersuchung entwickelte er drei Gehirntypen und kam zu folgendem Ergebnis: Frauen neigen überwiegend zum Empathietyp, sind also auf Zuwendung ausgerichtet, während bei Männern der Systematisierungstyp dominiert, also die Sachorientierung.
Genau das beobachtet man auch schon bei Neugeborenen: Schon am ersten Tag ihres Lebens interessieren sich weibliche Neugeborene mehr für Gesichter und männliche für ein Mobile, das man den Kindern vor Augen hält.
Wir sehen aus all dem, dass es nun einmal genetisch grundgelegte Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, die auch im Verhalten ihren Niederschlag finden. Simone de Beauvoir hat mit ihrem Satz, dass man nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht werde, eben einfach nicht recht.
Wenn wir also zusammenfassend Mann und Frau vergleichen, haben wir auf der einen Seite den Mann, das aggressive, starke, sachorientierte, systematisierungs- und orientierungsfähige Wesen und auf der anderen Seite die Frau, das Wesen mit Zuwendungsfähigkeit, besserem Sprach- und Vorstellungsvermögen, besserer Gefühlserkennung und sozialer Kompetenz.
Siehe auch Bonellis Vortrag bei der Tagung „Scham & Anstand“ zum Thema „Sex und Persönlichkeit“. Siehe: http://rpp-institut.org/