Heute morgen gab es die ersten Schneeflocken, sogar im Raum Wien. Ein Großteil der Laubbäume hat die Blätter verloren. Es ist windig. Novemberstimmung. Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende zu, ebenso das von Papst Franziskus aussgerufene Jahr der Barmherzigkeit.
Haben Sie, liebe Leser, sich von der Botschaft dieses besonderen Jahres berühren lassen? Möglicherweise geht es Ihnen ähnlich wie mir: Man liest in den einschlägigen Medien einiges über das Thema, bespricht es eventuell auch mit Freunden – aber vieles bleibt nur auf der intellektuellen Ebene hängen. Man weiß jetzt mehr über die Barmherzigkeit. Aber hat sie einen festeren Sitz im eigenen Leben bekommen?
Wenn ja, dann ist die Verheißung dieses Jahres voll aufgegangen. Es wäre ja auch nur allzu notwendig in einer Welt, in der sich die Konflikte mehren, sich neue Fronten bilden und sich in weiten Kreisen der Bevölkerung Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen in unseren Ländern breitmacht. 2016 hat diese Entwicklung ja mehr als deutlich gemacht. Daher braucht es Menschen, die sich einerseits nicht durch die Manipulationen der politischen, wissenschaftlichen und medialen Eliten irreführen lassen, die aber andererseits der Versuchung widerstehen, Andersdenkende in Bausch und Bogen zu verdammen: Menschen also, die den Irrtum, die Lüge, die Irrwege klar erkennen und benennen – und dennoch den Irrenden, den Lügner, den Andersdenkenden als Person Wertschätzung entgegenbringen, barmherzige Menschen eben.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe hat mir deutlich vor Augen geführt, dass wir uns diese so notwendige Haltung nicht aus eigener Kraft antrainieren können. Wir müssen sie uns vom Herrn schenken lassen. Und das geschieht optimal in Zeiten der Stille, die wir Ihm allein widmen, in der wir uns bemühen, auf Ihn zu hören. Wohin sonst sollten wir gehen, da nur Er „Worte des ewigen Lebens“ hat, wie der Apostel Petrus klar erkannt hat.
Ja, Stille ist der Engpass in der heutigen Zeit. Wir sollten lernen, sie zu kultivieren. Der beginnende Advent wäre ein geeigneter Anlass dazu.
Nach diesen Gedanken möchte ich, Ihnen, liebe Leser, wieder einmal für Ihre treue Begleitung, Ihre finanzielle Unterstützung, Ihre Gebete und Ihr Interesse in diesem Jahr danken. Eine Bitte hätte ich auch: Werben Sie für VISION 2000, fordern Sie Hefte an und geben Sie diese weiter. Wir schicken sie Ihnen selbstverständlich gratis zu. Es geht uns ja nicht primär darum, unsere Auflagenzahl zu steigern, sondern darum, die Botschaft Jesu Christi weiterzutragen.
Bleibt mir, Ihnen am Ende dieses Jahres im Namen meiner Mitarbeiter einen ruhigen, stressfreien Advent, frohe, erfüllte Weihnachtstage und ein gesegnetes Jahr 2017 zu wünschen.