Nachdem ich vier Tage bei einem Treffen der „Koalition zur Beendigung sexueller Ausbeutung“ in Houston, Texas, verbracht habe, bin ich geistig erschöpft. Wir hörten Vorträge über Neurowissenschaft, den Menschenhandel, den sexuellen Missbrauch, die Ausbeutung von Kindern, und, und, und… Und wir hörten viele Vorträge über das Gift, das überall eindringt, den sexuellen Missbrauch anheizt, Beziehungen zerstört, die Fähigkeit des Menschen, normal zu leben, ruiniert und die Kindheit ausradiert: die Pornographie.
Ich werde noch viel darüber schreiben, was ich da gelernt habe, zunächst aber möchte ich die Eltern einfach nur um etwas bitten, wozu jeder Vortragende und jeder Redner geraten hat: Gebt euren Kindern keine Smartphones.
Kaum zu glauben, wenn man daran denkt, dass es vor zehn Jahren kaum Smartphones gab. Viele Leute hatten nicht einmal ein Handy. Heute jedoch – so haben wir es von der Vanity Fair-Journalistin und Autorin von „American Girls: Social Media and the Secret Lives of Teenagers“ Nancy Jo Sales gehört –, heute wird fast jede soziale – und sexuelle – Beziehung geprägt von dem kleinen, fortgesetzt anklopfenden Gerät, das sie mit sich herumschleppen, wohin sie auch gehen. Das hat zu Internet-Mobbing und einer Flut von Selbstmorden, sexuellen Botschaften zwischen und sexueller Ausbeutung von Teenagern durch Teenager geführt, sowie dazu, dass fast ununterbrochen Amateur-Pornographie angesehen und produziert wird.
Teenager – und Kinder – werden in soziale Netzwerke von Facebook bis Instagram gestoßen. Ihr Inhalt wird nur von Kindern geprägt, die in ihnen verkehren ohne Überwachung durch Eltern oder Erwachsene.
Die Teenager wissen, dass all das ihr Leben unglücklich macht. Die Mädchen, mit denen Sales gesprochen hat, erzählten ihr das jedenfalls. Sie sagten auch, sie wüssten keinen Weg, dem zu entkommen. Ein Großteil des Lebens spielt sich online ab und wer nicht mitmacht, gerät in die Isolation. Der Preis, mit dem bezahlt wird sind Nacktbilder oder explizit sexuelle Darstellungen oder „Selfys“ – und sehr oft nicht freiwillig.
Die Eltern können diese neue Welt der Teenager nicht kontrollieren. In vielen Fällen können sie nicht einmal in sie Einblick nehmen. Daher ist ein Mann auch aus allen Wolken gefallen, als sich seine Tochter erhängte, nachdem ein Teenager ein Video von ihr unter der Dusche auf Snapchat gestellt hatte – es war das erste Mal, das der trauernde Vater etwas von Snapchat gehört hatte.
Für Eltern, die ihre Kinder aus diesem Cyber-Dschungel retten oder ihnen das Leid, das sie zu Millionen verschlingt, ersparen wollen, gibt es eine Reihe von Anregungen: Offene Gespräche und gute Beziehungen. Das Bemühen, sich einen Überblick über die Nutzung der sozialen Medien zu verschaffen. Software, mit der man die Kontakte nachvollziehen kann, und Filter sowie andere technische Einrichtungen.
Aber zunächst einmal möchte ich nur den einen Rat betonen: Gebt euren Kindern keine Smartphones!
Der Autor ist Pressesprecher von Canadian Centre for Bio-Ethical Reform. Aus Life Site News v. 4.10.16