Wer sich in seinem persönlichen Umfeld umsieht, die Berichterstattung der Medien verfolgt, im Internet surft, bemerkt unweigerlich, dass sich in Europa recht großes Unbehagen breitmacht. Gespräche im Vorfeld der immer wieder aufgeschobenen Präsidentschaftswahlen in Österreich ebenso wie viele Kommentare zu Artikeln über gesellschaftspolitisch sensible Themen – ich denke an Themen wie: Migration, Sexualerziehung, Homo-„Ehe“ – lassen erkennen, welch beachtliches Aggressionspotenzial unter uns herrscht. Oft haben sich die „Denkwelten“ der Menschen schon so weit auseinander enwickelt, dass es schwerfällt, eine gemeinsame Gesprächsbasis zu finden.
Dieses Phänomen war vorherzusehen in einer Gesellschaft, die sich ihres Pluralismus rühmt. Wo es keine gemeinsame Vorstelllung vom Sinn der Existenz gibt, wird die Basis des Zusammenlebens notwendigerweise brüchig. Schwer wiegende Konflikte müssen auftreten, wo uns das Grundverständnis abhanden kommt für so wesentliche Fragen wie: Wer darf heiraten? Was ist wichtig in der Kindererziehung? Wer darf leben? Ist das Leben sinnlos oder doch nicht? Gibt es Grenzen für die Machbarkeit? Für den Umbau der Natur oder gar des Menschen?
Mittlerweile haben die meisten Völker Europas die einst christliche Basis, die lebensträchtige Antworten auf solche Fragen gab, verloren. Dass alternative Antworten vielfach bedrohliche Folgen haben, wird immer deutlicher. Umso dringender ist es, die ursprüngliche Grundlage zurückzugewinnen.
Das stellt uns vor die anspruchsvolle, aber attraktive Aufgabe, den Aufruf zur Neuevangelisierung ernst zu nehmen und – man traut es sich kaum zu sagen – in unserem Umfeld zu missionieren. Wie gesagt: nicht mit Feuer und Schwert, das besorgen andere. Wohl aber aus der Freude, die uns der Glaube bereitet.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe will dazu ermutigen. Die Zeit drängt. Der Jahresbeginn 2017 ist ein geeigneter Zeitpunkt, diesbezüglich gute Vorsätze zu fassen.
Wieder einmal nütze ich die Gelegenheit, Sie, liebe Leser, zu bitten, uns bei der Werbung neuer Interessenten zu unterstützen. Mangels materieller und personeller Mittel sind Sie unsere einzige – ich ergänze: und bisher sehr effektive – Ressource bei der Verbreitung der Zeitschrift. Bitte, betätigen Sie sich als „Kolporteure“ von VISION2000. Wir schicken gerne gratis Hefte zu. Persönliche Empfehlung ist im Zeitalter der Überschwemmung mit Medien das einzige wirksame Mittel der Werbung.
So wünsche ich Ihnen im Namen des ganzen Teams Freude mit der neuen Nummer und vor allem viel Segen für 2017.