VISION 20001/2017
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Untergetaucht im Licht

Artikel drucken Geschichte einer Bekehrung (Alexa Gaspari)

Rifqa Bary, hat ein Buch über ihre Bekehrung vom Islam zum Christentum geschrieben. Ich habe es unlängst gelesen und war sehr beeindruckt vom Mut, dem Durchhaltevermögen und dem tiefen Glauben dieser jungen Frau. Ein erstes Gotteserlebnis hat sie mit fünf Jahren in ihrer Heimat Sri Lanka, als sie eine starke, tröstliche, über alle Maßen liebevolle Präsenz spürt, von der sie sich beschützt und geliebt gefühlt.
Bald folgen schlimme Erfahrungen in der Kindheit: nämlich einerseits der Verlust des rechten Augenlichts durch einen vom Bruder verursachten Unfall und eine Vergewaltigung mit acht Jahren durch einen Verwandten. Ihre Situation zu Hause verschlechtert sich dadurch dramatisch: nicht Mitleid und Verständnis erntet sie, sondern sie merkt, wie sich die Eltern von ihr distanzieren. So unglaublich das für uns scheinen mag: nicht der Täter, sondern das Opfer, also sie, hat damit Schande über die Familie gebracht. Körperliche Züchtigungen, Zornausbrüche von Seiten der Eltern mehren sich ab nun.
Um der Schmach der Schande zu entgehen, übersiedelt die Familie in die USA, in die der Vater ohnedies geschäftlich oft für einige Monate verreisen musste.
Bei den Freundinnen aus der Schule, die Rifqa dort ab und zu besucht, lernt sie den christlichen Glauben kennen, mit dem sie sich aber, vom Islam her, in keinster Weise beschäftigen darf.
Doch die zwangslose, vertrauensvolle Beziehung der Christen zu ihrem Gott, ein Gott der ihnen zuhört, ihnen beisteht, beeindruckt das heranwachsende Mädchen schon mit neun, zehn Jahren sehr, während die Regeln, die die Moschee auferlegt, und die sich weiter mehrenden Miss­handlungen zu Hause Rifqa immer mehr dazu bringen, den Islam insgeheim in Frage zu stellen. Ihr Glaube vermittelt ihr nämlich ein Gefühl der Leere, zwingt ihr ein Verhalten auf, das sie nicht versteht.
In der christlichen Kirche, die sie, natürlich heimlich, mit ihrer Freundin besucht, hat sie eine wunderbare Gotteserfahrung: eine ungetrübte Zuversicht, dass alles gut werden wird, eine „reine Kraft“ erfüllt sie. Ihr Blick fällt auf das Kreuz: Sie weiß plötzlich ganz sicher, dass es Freiheit, Hoffnung, unbeirrbare Liebe bedeutet.
Die Bibel, die ihr die Freundin schenkt, wird zu ihrem größten Schatz. Ihr Herz gehört nun Jesus, dem menschgewordenen Gott.
In der Moschee muss sie zwar rituelle Verbeugungen vor Allah durchführen, ihr Herz aber verbeugt sich vor Jesus: „Herr, ich bete dich an, Du bist der einzige wahre lebendige Gott, Jesus, ich verbeuge mich vor Dir und keinem anderen Namen.“
Mir gefällt hier besonders, dass Rifqa damit all denen widerspricht, die erklären, Allah und der Gott der Christen seien ein und dieselbe Person. Und damit sagt sie dasselbe aus, was wir von allen zum Christentum bekehrten Muslimen immer wieder gehört haben.
Mit 16 wird sie getauft. Den Vater, der davon Wind bekommen hat – oder zumindest etwas ahnt – übermannt der Zorn: „Wenn du Christin bist, werde ich dich töten! Verstehst du mich?“ Rifqa weiß, dass das keine leere Drohung ist.
Ab nun verstärkt sich ihr Leidensweg: sie muss aus dem Elternhaus fliehen, wird in Florida von Freunden aufgenommen, aber von den Eltern als kriminelle Ausreißerin gesucht. So stellt sie sich den Behörden, da die Freunde, die ihr bei der Flucht geholfen oder ihr Zuflucht gewährt hatten, sonst mit Gefängnis bedroht werden. Die Folge: Sie kommt ins Jugendgefängnis mit allen erdenklichen Demütigungen und Entwürdigungen. Schließlich wird sie zunächst in Florida, später in Ohio in wechselnder Reihenfolge bei angenehmen und weniger angenehmen Pflegeeltern untergebracht.
Mit 17 erkrankt sie an einer äußerst bösartigen Form des Unterleibkrebses und man eröffnet ihr, dass sie nur noch höchstens ein Jahr zu leben hätte. Trotzdem bricht sie bald jede Therapie ab, überzeugt, dass dies Gottes Wille sei.
Knapp vor ihrem 18. Geburtstag bekommt sie auf Grund einer Sonderregelung für Jugendliche endlich die Greencard, eine Aufenthaltsgenehmigung für die USA und verlässt das Gerichtsgebäude als freier Mensch. Und Gott heilt sie auf wunderbare Weise von ihrer bösartigen Erkrankung, worauf sie beschließt, ihr Leben den Unterdrückten, Verfolgten und Leidenden aus ihrer früheren Religion zu widmen.
Ein leidenschaftlich geschriebenes Buch, das einen tiefen Glauben an Jesus sowie ein, trotz aller durchlebten Leiden, unerschütterliches Vertrauen auf Seine Liebe und Seinen Schutz, offenbart. Sehr empfehlenswert.

Untergetaucht im Licht: Warum ich alles riskierte, um den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen. Von Rifqa Bary. Media Maria Verlag, 288 Seiten, 18,95 Euro

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