Welchen Eindruck bekommen dem Glauben Fernstehende – zu ihnen gehören hierzulande fast 90% der Katholiken – von der Kirche und deren Anliegen? Der Religionsunterricht liegt lange zurück, seine Inhalte sind weitgehend vergessen. Informationen beziehen die meisten aus den Medien. Und was bekommt man da mit? Hohe Zahlen von Kirchenaustritten, aufgedeckte Missbrauchsfälle, Berichte vom Aufbegehren der Basis gegen die starre Lehre der Kirche und hoffnungsvolle Meldungen, mit Papst Franziskus werde sich alles zum „Besseren“ wenden: in Fragen der Sexualmoral, des Zölibats, von Ehe und Familie, der Weihe von Frauen…
Alles in allem ein eher unerfreuliches Bild. Engagierte Christen bemühen sich, dem etwas entgegenzusetzen. Sie weisen darauf hin, wie sinnvoll, ja wohltätig die Lehre der Kirche in den heute umstrittenen Fragen ist, dass sie mit ihren Warnungen vor Fehlentwicklungen recht behalten hat. Oft ergeben sich heiße Debatten über Wertefragen, in denen gut informierte Christen die besseren Argumente auf ihrer Seite haben.
Und dennoch haben auch solche Gespräche – so wichtig sie sind – meist einen entscheidenden Schönheitsfehler: Sie dringen kaum je zum Zentrum der Botschaft vor, zur Verkündigung, dass all das, was uns so wichtig ist, seine Wurzeln in Jesus Christus hat: Er ist der Einzige, der uns authentisch über Gott aufklären kann, der Einzige, der uns die Nähe Gottes vermitteln kann, weil Er Mensch und Gott ist, der Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit, nach dessen Geburt sich die Zeitrechnung richtet.
Für die heidnische Umwelt der ersten Christen war das eine aufregende Neuigkeit. Es dem müden Neuheidentum unserer Tage nahezubringen, ist da schon weitaus schwieriger. Einen Anstoß und eine Hilfe dazu im folgenden Schwerpunkt.