Die Frage, wann und wie das Buch „Familien feiern das Kirchenjahr“ unser Leben bereicherte, lässt sich nicht konkret fixieren. Es waren vielmehr verschiedene Angelpunkte in unserem Familienleben, an denen es uns wertvolle Hilfe leistete. So wurde es uns zu einem liebgewonnen „Lebensbegleiter“.
Ich muss vorausschicken, dass das Buch schon länger in unserem Bücherregal stand und darauf wartete, gelesen zu werden. Wir hatten es einfach gekauft, weil wir die Autorin, Maria Prügl, sehr schätzen. Sie recherchiert gewohnt gründlich und steht mit Herz und Hirn hinter allen ihren Projekten. Der richtige Moment das Buch zu lesen kam – wie erwartet –, als unsere Kleinstkinder größer wurden (ca. 2 bis 4 Jahre). Damals versuchten wir, das Familiengebet für sie ansprechend und abwechslungsreich, aber dennoch mit Tiefgang zu gestalten. Da nahm ich das Buch aus dem Regal, begann zu lesen und konnte gar nicht mehr aufhören. Der Gedanke: „Das hätte ich ja schon viel früher lesen sollen!“ ließ mich nicht mehr los.
Hier erfuhr ich endlich:
– Welche liturgischen Feste feiern wir und was bedeuten die liturgischen Farben.
– Wie kann man den Herrgottswinkel im Jahreskreis gestalten.
– Was kann man mit Kindern oder alleine beten, singen, basteln oder backen.
– An welchem Wochentag betet man welchen Rosenkranz.
– Und vieles mehr.
Für mich als Mutter war das besonders kostbar, weil man ja mit drei bis vier Kindern z.B. nie die ganze Liturgie der Karwoche mitfeiern kann. Mit Hilfe der Anregungen im Buch und vielen daraus entstandenen eigenen Ideen der Kinder feierten wir über Jahre hinweg unsere eigenen Andachten zu Hause.
Heute begleitet uns das Buch vor allem in der Ehevorbereitung. Wir erzählen unseren Brautpaaren unter anderem darüber, wie wir als Familie aus dem Glauben Kraft schöpfen. Wir machen sie darauf aufmerksam, dass sie bei der kirchlichen Trauung versprechen, die Kinder, die Gott ihnen schenkt, im christlichen Glauben zu erziehen. Sie sind also die Erstverkünder, und ihren Kindern das Wissen und die Liebe zum katholischen Glauben zu vermitteln, sei ihre Verantwortung – und nicht primär die Aufgabe des Priesters, der Religionslehrer oder der Leiter der Erstkommunion- oder Firmgruppen. Das berührt viele, und dann nehmen viele gleich „Familien feiern das Kirchenjahr“ vom Büchertisch mit.
Vor kurzem hörten wir in einem Vortrag über eine aktuelle Studie, die besagt, dass 80 Prozent der Jugendlichen Gott nicht brauchen und sich mit der Institution Kirche nicht identifizieren könnten. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass sie nur meinen, Gott und seine Kirche nicht zu brauchen, weil sie – obwohl oft getauft und gefirmt – meist weitgehend ahnungslos sind, was die Inhalte des katholischen Glaubens und den Wert der Heiligen Messe betrifft. Wir verschenken deshalb „Familien feiern das Kirchenjahr“ auch zu Anlässen wie Hochzeit, Wohnungseinweihung, Geburt oder Taufe, weil die Erfahrung zeigt, dass damit der Einstieg in ein Leben mit Gott in Seiner Kirche wieder gelingen kann.
Familien feiern das Kirchenjahr – Jahr der Natur und Jahr der Gnade / Die Feste im Kirchenjahr / Leben im Glauben / Der Sonntag / Christliches Brauchtum. Von Maria Prügl, Verlag ehefamiliebuch, 148 Seiten, 18,50 Euro, www.ehefamiliebuch.at