„fragollo“ - ein Markenzeichen für Medjugorje-Pilger. Mehr als 500 Mal hat er sie mit seinem Bus in die Herzegowina chauffiert: Franz Gollowitsch, unermüdlich im Einsatz für die Neuevangelisierung. Sein Zeugnis.
Am 24. April1981 konnte ich meinen ersten Omnibus anmelden, auf den Tag genau zwei Monate vor der ersten Erscheinung in Medjugorje. Im Nachhinein betrachtet, war dies die erste Fügung Gottes.
Es war schon immer mein Bestreben, in Freundschaft mit Jesus zu leben. Mit 9. Juli 1985 habe ich sie auf wahre Freundschaft aufgebessert. An diesem Tag hat P. Slavko Barbaric in Medjugorje über das „Vater unser“ gepredigt: Er stellte fest, dass es viele Leute auswendig beten, ohne dabei mitzudenken. Bei „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ ist er ganz laut geworden und hat gerufen: „Wer so betet und nicht verzeiht, belügt den Allerhöchsten.“
Daraufhin bin ich mit dem Vorsatz nach Hause gefahren, allen so schnell wie möglich zu verzeihen. Manches Mal gibt es natürlich schwere Brocken, da bitte ich Jesus, mir zu helfen. Seitdem bin ich ein freier Mensch.
Am 10. August 1985 habe ich mir bei einer fröhlichen Fahrt beim Tanzen einen Meniskusriss zugezogen. Ich musste ins Krankenhaus und der untersuchende Arzt wollte mir einen Gips verpassen. Das habe ich strikt abgelehnt. Ein notwendiger Röntgentermin war dann erst am 22.8. Nach der Befundbesprechung sollte ich in der Chirurgie einen OP-Termin erhalten. Ich sagte dem Arzt, dass ich dafür momentan keine Zeit habe, da ich am 26. August nach Medjugorje musste.
Dort habe ich beim Heilungsgebet die Muttergottes gebeten, dass mein Knie wieder heil werde. Und so war es dann auch. Bis heute bin ich nicht operiert. Wenn das kein Wunder ist? Während meinen 568 Medjugorjefahrten durfte ich viele kleine Wunder erleben.
Während des Balkankrieges hatte ich bei jeder Pilgerfahrt Babynahrung mitgenommen. Diese habe ich immer direkt vom Lager abgeholt. Zwei Kartons konnte ich bezahlen, damals 3.160 Schilling. Zusätzlich bekam ich Waren, die kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum waren, kostenfrei dazu, somit konnte ich vielen Familien helfen. Einmal konnte ich sogar einen ganzen Kleinbus voll mitbringen.
Einmal rief mich Pater Slavko an und bat mich um Pullover. Ich sagte, das werde ich in einer Woche nicht schaffen. Er erwiderte: „Versuche es, bitte.“ Am Tag darauf habe ich einige Leute angerufen, von denen ich glaubte, sie könnten mir weiterhelfen, jedoch ohne Erfolg. Am 2. Tag versuchte ich es bei Frau Traude Schröttner (Portrait VISION 2/01). Sie sagte mir, sie habe einen Anruf bekommen von Mitarbeitern der Paneuropa Stiftung, diese müssten das Lager räumen und hätten Pullover dabei. Wir durften in Mödling das Lager räumen: 300 Pullover, 150 Baumwollunterhosen, 150 Trainingshosen und 100 Trainingsjacken. Bei dieser Fahrt habe ich von der Abholung bis zum Ausladen in Medjugorje gebetet, dass Jesus an den Grenzen niemanden in den Kofferraum schauen lässt. Und zum wiederholten Mal habe ich erfahren, welche Kraft im Gebet zu finden ist. Alles ist gut gegangen, wir konnten die vielen Hilfsgüter der Pfarre übergeben.
Ein besonderes Erlebnis mit Pilgern möchte ich auch erzählen: P. Bernhard hat mir einmal empfohlen, ich solle unsere Pilger unterwegs auf die Beichte hinweisen. Seiner Empfehlung kam ich bei all meinen Pilgerreisen nach. Mit vielen Leuten ging ich persönlich bis zum Beichtstuhl oder zur Sakristei mit, damit sie einen Beichtpriester wählen konnten. Es erfüllte mich jedes Mal mit großer Freude, wenn ich zusehen konnte, dass meine Pilger wieder mit Jesus Freundschaft schließen konnten.
Sehr oft bei der Heimfahrt kamen Leute zu mir und sagten: „Franz, danke“. Wenn ich nachfragte, wofür, kam die Antwort: „Zu Hause hätte ich nicht gedacht, dass ich zur Beichte gehen werde. Aber jetzt bin ich überglücklich. Danke.“
Ein Pilger unserer Gruppe hat in Medjugorje eine Heilung erfahren, er wollte eigentlich dort für seine Schwester beten. Er konnte den rechten Arm nicht richtig bewegen. Während der Heiligen Messe durchströmte ihn eine außergewöhnliche Wärme, und danach konnte er den Arm wieder frei bewegen. Er ließ sich auch eine ärztliche Bestätigung geben, dass dies eine Wunderheilung war. Als Dank hat er dann Theologie studiert und die Diakonweihe erhalten, um besser für seine Heilung Zeugnis geben zu können.
Einige Mitpilger haben in Medjugorje ihre Berufung erfahren bzw. angenommen. Ich war öfters zu Primizen eingeladen, konnte aus terminlichen Gründen nur einmal in Graz dabei sein. Einer hatte in meiner Nähe Nachprimiz gefeiert, und als meine liebe Frau und ich zum Primizsegen als letzte nach vor gingen, hat der Primiziant geflüstert „seit ich mit dir in Medjugorje war, habe ich mein Leben gänzlich geändert.“
Mehr als 30 Jahre haben meine Frau und ich Schüler zur Schule und wieder nach Hause gefahren. Meine Kinder waren alle sehr brav. Ich habe ihnen auch von Medjugorje erzählt. Wenn ein Igel oder ein Salamander auf der Straße war, bin ich stehen geblieben, um es den Kindern zu zeigen. Ich habe auch statt Radiomusik religiöse Tonbänder gespielt sowie die Botschaften von Medjugorje. Damit habe ich versucht, bei den Kindern die Neugier für den Glauben zu wecken.
In Medjugorje kam eine Nonne zu mir und erzählte, dass den Leuten in Medjugorje viele Sachspenden gebracht werden, 70 km entfernt gäbe es aber eine Familie mit 11 Kindern, die dringend auf Hilfe angewiesen sei. Sie bat mich, dieser Familie zu helfen. Mit Hilfe unserer Mitpilger ist es uns gelungen, ihnen ein Haus fertig zu bauen. Während der Bauzeit kam noch ein 12. Kind. Der Pfarrer dieser Pfarrgemeinde hat die Verantwortung für den Bau übernommen und mit dem Spendengeld Material und Arbeiter bezahlt. Auch hat er einen Architekten beauftragt, und dieser machte alles ohne Bezahlung.
Bei der Hauseinweihung konnte ich mit allen Pilgern dabei sein. Auch hatte ich mehr als 10 Jahre von unserer örtlichen Fleischhauerei das Osterfleisch für diese Familie bekommen. Weiters konnte ich für die Familie mit den Spendengeldern einen Kleinbus kaufen.
Anlässlich der Palmweihe 2017 war ich auf meiner 568. Fahrt nach Medjugorje unterwegs und hoffe, dass noch einige Reisen folgen werden.