VISION 20005/2017
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Der Beschluss des deutschen Bundestages Ende Juni, auch Personen des gleichen Geschlechts die Eheschließung zu ermöglichen, ist Ausdruck einer enormen Verwirrung. Nach jahrelanger systematischer Propagierung der Gender-Ideologie in Medien und im Bildungssystem scheint heute vielen Bürgern nicht mehr klar zu sein, was das Wesen der Ehe ist.
Wir Christen leben mitten in diesem verwirrten Umfeld. Unsere Kinder und Enkel werden ab dem Kindergarten mit einer fehlgeleiteten Sicht von Sexualität konfrontiert. Wir selbst sind laufend den „gegenderten“ Parolen vieler Medien ausgesetzt. Und in unserem Umfeld wächst die Zahl jener, die meinen, man müsse endlich mit der bisher geübten „Diskriminierung“ aufhören. Der Slogan „Gleiches Recht für gleiche Liebe“ habe schon etwas für sich.
Im folgenden Schwerpunkt wollen wir uns bemühen, etwas zur Klärung in diesem Themenbereich beizutragen und Fragen nachzugehen wie: Was ist die Ehe überhaupt aus christlicher Sicht? Welche Bedeutung kommt ihr zu? Ist es wichtig, sich für sie einzusetzen? Denn weit verbreitet ist ja das Vorurteil, die Kirche habe zum Thema Sexualität nichts Positives beizutragen. Sie sei eben seit jeher sexualfeindlich, vermiese den Menschen ein erfülltes Sexualleben.
Zugegeben, solche Strömungen hat es gegeben. Sie haben Generationen von Menschen das Leben erschwert (siehe auch Heiligenportrait). Aber spätestens seit dem heiligen Johannes Paul II. kann davon keine Rede mehr sein. Mit seiner „Theologie des Leibes“ hat er die Schönheit des erfüllten Sexuallebens in der Ehe als Geschenk des Schöpfers an den Menschen klar herausgearbeitet. Da eine Glaubenserneuerung in unseren Tagen wesentlich über Ehe und Familie erfolgen wird, wollen wir diesem Fragenkomplex auf den folgenden Seiten Raum geben.

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