Wo Abtreibung eingeschränkt wird
Eher für eine Partei als für die andere zu stimmen, entscheidet sich in den USA wie auch anderswo an der Frage der Abtreibung. Das wird deutlich am Sieg der Republikaner, nicht nur bei den Wahlen für den Kongress und das Weiße Haus, sondern auch in den meisten US-Staaten. Seit Jänner wurden im Anschluss an die Installierung der neuen Gouverneure und der neuen Kongress-Mehrheiten in den einzelnen Staaten mindestens 50 neue Staatsgesetze mit restriktiven Abtreibungsregelungen beschlossen.
La Nuova Bussola Quotidiana
v. 3.8.17
In den USA ist es den Lebensschützern gelungen, dieses so wichtige Thema zu einem entscheidenden Faktor in der Politik zu machen. Auch Europa braucht eine solche breitgestreute Meinungsbildung. Allerdings räumen die Gegner keineswegs kampflos das Feld.
Abtreibung: jeder Grund ist recht
Eine Bundesrichterin entschied, dass ein Gesetz im Bundesstaat Indiana, das Abtreibungen aufgrund der Rasse, des Geschlechts oder der Behinderung des Kindes verbot, verfassungswidrig sei. Sie eliminierte auch eine Gesetzesbestimmung, die forderte, dass abgetriebene Babys bestattet oder eingeäschert werden müssen. Die Richterin Tanya Walton Pratt stellte fest, dass Frauen das „Recht“ hätten, aus jedem beliebigen Grund abzutreiben, bevor das Baby lebensfähig ist… (…) Damit entfällt jeder Freiraum für Staaten, den Grund oder die Beweggründe, die die Wahl der Frau betreffen, zu überprüfen oder gar zu untersagen.
Lifesite News v. 26.9.17
Weite Bereiche der Justiz und der Internationalen Organisationen sind Bollwerke der Lebensfeindlichkeit:
Recht auf Leben umdefinieren
Seit 2015 arbeitet eine UN Menschenrechtskommission an der Interpretation des Art 6 des Internationalen Abkommens über die bürgerlichen und politischen Rechte, kurz ICCPR. Dieser Artikel garantiert ein ureigenes Recht auf Leben für jeden Menschen. (…) Laut Entwurf der von insgesamt 18 Experten aus verschiedensten Nationen zusammengesetzten Kommission soll dieses Recht auf Leben nun dahingehend interpretiert werden, dass es auch das Recht auf selbstbestimmte Lebensführung enthalte. Teil dieser selbstbestimmten Lebensführung sei auch ein Recht, über die Beendigung einer Schwangerschaft zu entscheiden oder mit ärztlicher Unterstützung sein Leben zu beenden. Konkret würde nach Sicht der Kommission das in Art 6 ICCPR geschützte Recht auf Leben daher Staaten dazu verpflichten, ohne jegliche Begrenzung sichere Abtreibungen zu gewährleisten und medizinisch assistierten Suizid oder Tötung auf Verlangen zuzulassen. (…) „Sollte dieser Entwurf angenommen werden, bedeutet diese Auslegung eine vollkommene Verkehrung der ursprünglichen Intention des Rechts auf Leben und steht in diametralem Unterschied zur österreichischen Rechtsordnung.“, erklärt Dr. Stephanie Merckens vom Institut für Ehe und Familie (IEF).
IEF-Newsletter v. 11.10.17
Christen müssen sich bewusst machen: Heute findet auf allen Ebenen ein geistiger Kampf statt, der mutigen Einsatz erfordert:
Demo für das ganz Normale
Stellen Sie sich unseren leuchtend orangefarbenen „Bus der Meinungsfreiheit“ als ein riesiges mobiles Werbeplakat für Ehe und Familie und für die Meinungsfreiheit vor. 10 Tage lang sind wir, d.h. eine Gruppe Jugendlicher von „Demo für alle“ gemeinsam mit Eduard Pröls von „CitizenGO“ und mir damit quer durch Deutschland gefahren. Uns war klar, dass die in großen weißen Lettern und Bildern auf dem Bus prangenden Aussagen wie z.B. „Ehe bleibt Ehe!“ Aufsehen erregen und auch polarisieren würden. Das sollten sie auch. Bei unseren Bus-Stopps in 10 deutschen Großstädten ging es in erster Linie darum, die Menschen vor Ort, in den Fußgängerzonen, auf den Marktplätzen aufzurütteln und mit ihnen über die Themen Ehe, Familie und Gender ins Gespräch zu kommen. Mit Erfolg… Besonders bewegend waren die Zeugnisse unserer Jugendlichen: Jedes Kind hat das natürliche Recht auf eine Mutter und einen Vater, und kein Staat hat das Recht, die Ehe umzudefinieren. (…) Bei jedem Bus-Stopp von München über Stuttgart, Karlsruhe, Wiesbaden, Köln, Düsseldorf, Hannover, Dresden, bis Berlin, wurde von gutorganisierten Gegendemonstranten versucht, uns bei unseren angemeldeten Kundgebungen erst gar nicht zu Wort kommen zu lassen. (…) In mehreren Städten wurden von demagogischen Rednern der Gegendemo über Mikrophon verleumderische Schmähreden gegen uns und mich persönlich geführt, die uns – im krassen Gegensatz zu den positiven Botschaften unseres Busses und unserer Aktion – der Hassrede bezichtigten, als braune Nazis beschimpften und unfassbare Lügen und Beleidigungen gegen uns verbreiteten.
Hedwig Beverfoerde in
kath.net v. 22.9.17
Polen beten für ihr Land und für die Welt
An Polens Grenzen haben am Samstag Zehntausende Katholiken für den Schutz des Landes und der Welt gebetet. Nach Angaben der federführenden Warschauer Stiftung Solo Dios Basta (Gott allein genügt) beteiligten sich am frühen Nachmittag an mehr als 4.000 Orten insgesamt mindestens 150.000 Polen an der Aktion „Rosenkranz an der Grenze“. So viele Menschen hätten auf einer Website ihre Teilnahme angemeldet. Auch Polens katholische Bischöfe hatten zum Rosenkranzgebet an den Grenzen zu Deutschland, der Ukraine und Weißrussland sowie an der Ostsee und in den Bergen im Süden aufgerufen. (…) Europa müsse zu seinen christlichen Wurzeln zurückkehren…
domradio.de v. 7.10.17
Eine wertvolle Initiative. In der deutschen Tagesschau wurde ihr allerdings Islamfeindlichkeit unterstellt, weil sie am Jahrestag der Seeschlacht von Lepanto (1571), die Europa vor einer türkischen Invasion bewahrte, stattfand.
Die Haut – ein wahres Wunderwerk
Laut Analysen des Leipziger Haptik-Labors tragen wir mindestens 710 Millionen Tastrezeptoren in unserem Körper mit uns herum (beide Augen schaffen es auf schlappe 240 Millionen Sehzellen). (…) In den verschiedenen Schichten der Haut sind neben Thermo- und Schmerzrezeptoren unterschiedliche Mechanorezeptoren eingelagert, die auf Berührungsreize reagieren. Sie tragen klangvolle Namen wie Merkel-Zellen, Meißner-, Ruffini- oder Vater-Pacini-Körperchen, und sie spielen zusammen wie ein Orchester: Die Merkel-Zellen etwa analysieren Druck sehr präzise auf kleiner Fläche, sie sind dafür verantwortlich, dass wir ohne hinzusehen weichen Samt von steifem Leinen unterscheiden können. Die Meißner-Körperchen wiederum sind auf kleinflächige Vibrationen programmiert, sie spüren beispielsweise, dass uns das Glas aus der Hand zu gleiten droht – worauf der Reflexbefehl „nachgreifen“ ergeht, der über die tiefer liegenden Muskelspindeln, die auch als interne Dehnungsrezeptoren fungieren, pflichtgemäß ausgeführt wird.
Jeder Berührungsreiz (…) wird von den Rezeptoren empfangen und an die damit verbundenen Nervenfasern weitergegeben, die sie mit hoher Geschwindigkeit übers Rückenmark ins Hirn leiten. Je nachdem, wie stark der Reiz ist, rasen wenige oder viele Impulse über den Nervenstrang. Zudem unterscheiden sich die diversen Sensoren in ihrer Schnelligkeit: Die einen adaptieren langsam, bleiben aber für die Dauer des Reizes dran; die anderen adaptieren blitzschnell, interessieren sich aber in erster Linie für Neues. Die langsamen Rezeptoren sorgen dafür, dass wir im Groben über alles Wichtige informiert sind, die schnellen registrieren plötzliche Veränderungen und blenden statische Reize quasi aus. Und das ist gut so, sonst wären wir beispielsweise andauernd damit beschäftigt, die Kleidung an unserer Haut zu spüren und damit wertvolle Hirnkapazität zu blockieren.
Universum Magazin
September 2017
Ist das nicht wunderbar? Und dieses Wunderwerk soll durch blinden Zufall entstanden sein? Diese heute schon in den Schulen verkündete Lehre erschwert es, in unseren Tagen staunend die Größe Gottes in Seiner Schöpfung zu erkennen.
Baby-Hitler töten
Die österreichische Nationalratswahl ist auch am deutschen Satiremagazin Titanic nicht vorbeigegangen. Mit einem Bild von Sebastian Kurz (ÖVP) lotet das Magazin im Netz nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks aus, sondern auch rechtliche. Auf dem Sujet ist ein Fadenkreuz über Kurz zu sehen – daneben der Schriftzug „Endlich möglich: Baby-Hitler töten!“
Der Standard v. 16.10.17
Unvorstellbar, welcher Aufruhr durch die Medien gegangen wäre, wenn nach der Wahl van der Bellens zum Bundespräsidenten ein rechtes Magazin eine ähnliche Geschmacklosigkeit veröffentlicht hätte.
Weltbevölkerung: kein Wachstum mehr
In diesen Wochen gab es anlässlich der Veröffentlichung des Zwei-Jahresberichts der UNO über die Weltbevölkerung Schlagzeilen über das andauernde Wachstum der Bevölkerung Afrikas. Der wirkliche Nachrichten-Hit, der dem Bericht jedoch entnommen werden kann, ist ein anderer, von dem wenig oder gar nicht die Rede ist: dass die Weltbevölkerung insgesamt abnimmt, wodurch alle Weltuntergangsprognosen, mit den wir seit den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts überschwemmt wurden, sich als falsch erwiesen. In der Hälfte der Länder der Welt liegt die Fertilitätsrate heute unter zwei Kinder pro Frau, das heißt unter der sogenannten „Reproduktionsrate“.
La Nuova Bussola Quotidiana v. 18.7.17
Eine Information, die man sich merken sollte für Debatten über die Notwendigkeit einer weiteren weltweiten Forcierung von Verhütung und Sterilisation.
Englands Kirche auf Abwegen
Die Generalsynode der Church of England hat dafür gestimmt, Menschen, die beschließen, „transgender“ zu sein, zu ermutigen, und sie hat die anglikanischen Bischöfe aufgefordert, eine Liturgie zu entwickeln, die diese Veränderung feiert. Die Abstimmung ergab eine große Mehrheit – 284 zu 78 Stimmen – und sie war von Wortmeldungen begleitet, die betonten, dass Menschen, die sich als lesbisch oder homosexuell outen, in keiner Weise meinen sollten, dies wäre gegen die Ordnung. Auch stimmte die Synode für ein Verbot von Angeboten, die Heilung von der gleichgeschlechtlichen Anziehung und eine entsprechende Therapie anbieten.
Joanna Bogle in „The Catholic World Report“ v. 3.8.17
Wie soll Ökumene gelingen, wenn in so entscheidenden Fragen Dissens zwischen Christen herrscht? Wenn die einen feiern, was die anderen als Irrweg und heilungsbedürftig ansehen?
Erweckung nach 15 Jahren Wachkoma
Fällt jemand in ein Wachkoma, scheint er also ein Jahr lang nichts wahrzunehmen und reagiert er auf nichts, so wird dieser Zustand als dauerhaft bezeichnet. In der Alltagssprache ausgedrückt, erweckte Jack (Name geändert) den Eindruck, wach zu sein, „er war aber nicht da“. Jetzt haben französische Ärzte diese medizinische Überzeugung erschüttert, als sie einen 35-jährigen Mann, der 15 Jahre nach einem schweren Verkehrsunfall auf nichts ansprach, wieder geweckt haben. Die Ärzte pflanzten ihm ein Gerät ein, das Jacks Vagusnerv (…) stimulierte. Neben seiner Aufgabe, die Herz-, Lungen- und Darmaktivität zu regulieren, hat dieser Nerv Einfluss auf die Wachheit und Aufmerksamkeit. Einen Monat lang stimulierten die Ärzte täglich Jacks Vagusnerv. (…) Und ihr Patient reagierte erstmals in diesen 15 Jahren. Er erlangte nicht volles Bewusstsein, aber er antwortete auf einfache Anfragen. Er verfolgte Gegenstände mit den Augen. Er konnte auf Aufforderung den Kopf drehen. Er blieb wach und hörte zu, als ein Therapeut ein Buch vorlas. (…) „Das sollte eine gute Nachricht sein und uns dazu veranlassen, damit aufzuhören, die künstliche Ernährung von Wachkoma-Patienten einzustellen,“ schrieb der Journalist Wesley J. Smith. „Es gibt Bioethiker, die sogar verlangen, dass dieser Entzug zur Norm nach ein oder zwei Jahren wird,“ warnte er.
LifeSite News v. 2.10.17
Erinnert sei an Fälle wie jenen der US-Amerikanerin Terri Schiavo, die aufgrund eines heftig umkämpften Gerichtsbeschlusses 2005 nach Nahrungs- und Wasserentzug qualvoll nach zweiwöchigem Todeskampf gestorben ist.
Grund zur Hoffnung
Alle, die wie ich heuer im Sommer Vorträge bei den Dutzenden von Sommerlagern, Jugendtreffen oder Sommerakademien, die einer neuen Generation in der Kirche angeboten werden, gehalten haben, können wohl wie ich bezeugen: Die jungen Katholiken sind ernsthaft, mit Tiefgang und klarem Verstand. Sie wissen, dass sie eine Minderheit sind, aber auch, dass der Glaube nicht eine Frage der Zahl ist. Sie sind sich dessen bewusst, dass sie sich bilden müssen, wissen aber auch, dass man nicht Christ sein kann ohne Gebetsleben und Sakramentenempfang. Sie sind zwischen 20 und 30. In 20 oder 30 Jahren werden sie der Führungskader der Kirche in Frankreich sein. Sie sind die Zukunft. Sie sind unsere Zukunft. Ohne deswegen die gegenwärtigen Probleme und die aus menschlicher Sicht nicht zu bewältigenden Schwierigkeiten, die vor uns liegen, aus den Augen zu verlieren, sollten wir – abgesehen von der theologischen Tugend der Hoffnung – zuversichtlich bleiben.
L’Homme Nouveau v. 2.9.17
Ähnliches können wir durchaus auch in Österreich beobachten. Es gibt einen Aufbruch der Jugend zu einem lebendigen Glauben, der sich nicht versteckt und anstecken will. Zugegeben: Es ist keine Massenbewegung, aber durchaus Grund zu echter Hoffnung.