VISION 20002/2018
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Pressesplitter kommentiert

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Halbe Million bei „March for Life“
Was für ein Fest und was für ein Zeugnis für das Leben! Bis zu 500.000 Menschen, davon mindestens 80% Jugendliche und junge Erwachsene haben am Freitag am großen Marsch für das Leben in Washington DC teilgenommen. Bereits zwei Stunden vor dem offiziellen Programmbeginn haben sich tausende junge Menschen an der National Mall eingefunden. Kurz vor Beginn strömten am sonnigen und relativ milden Tag nach wie vor unzählige Menschen von allen Richtungen zum Platz in der Nähe des Weißen Hauses. (…)Via Satellit wurde ins Weiße Haus in den Rose Garden geschaltet. Dort sprach zuerst Vize-Präsident Mike Pence zu den Menschen auf dem Platz. (…) Und dann trat unter großem Jubel auf dem Platz mit US-Präsident Donald Trump erstmals ein US-Präsident beim Pro-Life-Marsch auf. „(…) Unter meiner Administration werden wir immer das allererste Recht in der Unabhängigkeitserklärung verteidigen. Dies ist das Recht auf Leben.“
Kath.net v. 20.1.18
Die 3 großen US-Fernsehstationen widmeten dem Ereignis insgesamt 126 Sekunden. Presse und Standard erwähnten es gar nicht, wohl aber den Womens march, über den auch FAZ und Süddeutsche berichteten. FAZ registrierte dort zehn-, Süddeutsche sogar hunderttausende (!) Frauen. Ähnlich das Schicksal für den Marsch in Paris:

40.000 bei „Marche pour la vie“
Es sind 40.000 Menschen, die an diesem Sonntag auf dem Weg von der Porte Dauphine zum Tracadéro mutig in den Straßen von Paris dem Regen getrotzt haben. (…) Sie sind vor allem gekommen, um vor der Banalisierung der Abtreibung, aber auch vor der möglichen Legalisierung der künstlichen Befruchtung, der Leihmutterschaft und der Eu­thanasie zu warnen. Auch wenn sie sich keinen Illusionen bezüglich der Bereitschaft der Regierung machen, das 1975 beschlossene Abtreibungsgesetz zu ändern, wenden sie sich doch an den Staatschef: „Macron, Macron, pass auf den Embryo auf“ in der Hoffnung, dass ihre Stimme im Zuge der Neufassung der Bioethik-Gesetze Beachtung findet. „Wir sind kreative Minderheiten, und wir predigen in der Wüste,“ erklärt Bischof Aillet, den eine Baskenmütze vor dem Regen schützt, „aber hat nicht Johannes der Täufer ebenfalls in der Wüste gepredigt?“
Famille Chrétienne  v. 22.1.18
In Paris stürzten sich die Medien auf den Auftritt barbusiger Femen-Aktivistinnen, die den Marsch gestört hatten – und angeblich so schlecht behandelt wurden.

Emma: Ein Baby gleich alt wie seine „Mutter“
Im November wurde im US-Bundesstaat Tennessee Emma Gibson geboren. „Snowbaby“ Emma wurde ihrer Mutter als bis dahin knapp 25 Jahre eingefrorener Embryo eingesetzt. Das Paar adoptierte den Embryo, da der Mann aufgrund einer Mukoviszidose-Erkrankung zeugungsunfähig sei. Die Geburt des Babys wird seit einigen Wochen medial gehypt. Die Geburt soll einen Weltrekord aufgestellt haben: Emma weise mehr Jahre als Embryo auf als jedes andere bekannte „Snowbaby“.
Während die Geburt von Emma zum großen reproduktionsmedizinischen Erfolg stilisiert wird, bleiben die Absurditäten des Falles weitgehend unbeachtet. Die 26-jährige Mutter von Emma, Tina Gibson, könnte theoretisch deren Sandkastenfreundin sein. Eine Tatsache, die Tina Gibson auch selbst so wahrnehme: „Wenn dieser Embryo schon damals geboren worden wäre, hätten wir beste Freundinnen werden können.“ Den Embryo hätten die Gibsons im National Embryo Donation Center in Knoxville aus mehr als 300 Profilen sogenannter Spenderpaare ausgewählt. Da sie selbst eher klein und schlank gebaut seien, adoptierten sie den Embryo eines ähnlichen Paares. Die biologischen Eltern von Emma hatten im Oktober 1992 Embryos für eine künstliche Befruchtung einfrieren lassen.
IEF-Newsletter v. 19.1.18
Was da als technische Errungenschaft gefeiert wird, ist letztlich Folge einer Verrohung der Sitten: Emma musste 25 Jahre ihres Lebens tiefgekühlt verbringen! Niemand kennt die Folgen dieser Unmenschlichkeit.

Machtmissbrauch durch Höchstgerichte
Kurz vor der Chile-Reise des Papstes hat ein Richterspruch den lateinamerikanischen Kontinent in Aufregung versetzt. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte (IACHR) hat entschieden, dass alle Staaten, die ihm angehören, ihre Gesetze oder Verfassungen ändern müssen, um die Homo-„Ehe“ zuzulassen. Das entschieden die IACHR-Richter in San José de Costa Rica in der vergangenen Woche. Bislang haben von den zwanzig Staaten, für die das Urteil bindend ist, weil sie sich der Jurisdiktion des Gerichtshofs unterstellt haben, nur vier eine Homo-„Ehe“ legalisiert: Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Uruguay sowie einige Gliedstaaten Mexikos. Einige andere haben eine „zivile Union“ eingeführt. In Bolivien, der Dominikanischen Republik, Honduras, Peru und Kuba gibt es bislang weder die Homo-„Ehe" noch bestehen andere Formen gesetzlich anerkannter gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.
Die Tagespost v. 18.1.18
Immer öfter geschieht es, dass Höchstgerichte durch eigenwillige Interpretationen des Rechts Gesellschaftspolitik betreiben. So schaffen sie neues Recht, hebeln die rechtsstaatliche Gewaltentrennung aus und unterwandern die demokratischen Prinzipien.

Gender-Diktatur
Joshua Sutcliffe unterrichtet Mathematik in der Unter- und Oberstufe in „Stonewall schools“, die sich verpflichtet haben, „das Problem von Homo–, Bi– und Transphobie zu lösen“. Seine Schüler übertrafen in dieser Hinsicht alle anderen Klassen. Als Christ respektierte Sutcliffe die Pro-Gender-Politik der Schule und nannte alle Schüler mit den von ihnen gewählten Namen. (…) Am 2. November beging er einen Fehler. Bei dem Versuch, die harte Arbeit und die Leistungssteigerung einer Gruppe weiblicher Schüler – zu denen auch eine erklärte Transgender-Person ge­hörte – hervorzuheben, sagte Sutcliffe zu ihnen: „Girls, das habt ihr gut gemacht.“ Er entschuldigte sich sofort bei der gender-verwirrten Schülerin und sagte, sein schwerer Fehler sei unabsichtlich geschehen. (…) Die Mutter des Mädchens beschwerte sich offiziell über Sutcliffe wegen falscher Genderbezeichnung ihrer angeblich männlichen Tochter. (…) Die Schuldirektion leitete eine Untersuchung ein, unterbrach Sutcliffes Beziehung zu seinen Schülern und (…) Sutcliffe wurde suspendiert.
lifesitenews.com v. 29.11.17
Geschehen im Namen eines Denkens, das in Anspruch nimmt, im Dienst der Toleranz zu stehen! Es ist höchste Zeit, gegen diese Ideologie aufzutreten. Nicht ganz erfolglos übrigens, wie beide folgende Meldungen zeigen:

„Ehe“ für alle wieder abgeschafft
Neun Monate lang konnte man im britischen Übersee-Territorium (Bermuda) die gleichgeschlechtliche Ehe eingehen, von den über sechzigtausend Einwohnern nutzten schätzungsweise ein halbes Dutzend Paare diese Möglichkeit. Nun wurde ein Gesetz unterzeichnet, das die gleichgeschlechtliche Ehe wieder abschafft. Außerdem hat sich in einem Referendum ein Großteil der Bevölkerung gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen.
kath.net v. 9.2.18
Und in Frankreich tritt die Académie française in einer deutlichen Erklärung gegen Sprachverunstaltungen auf:

Keine Gender-Sprache
Die Académie française spricht unter Bezugnahme auf die Verbreitung einer „inklusiven Schreibweise“, die beansprucht, als Norm durchgesetzt zu werden, eine ernste Mahnung aus. Die Vervielfachung der orthographischen und syntaktischen Zeichen, die sie mit sich bringt, führt zu einer gebrochenen Sprache, die sich in ihrem Ausdruck uneinheitlich darstellt und Verwirrung stiftet, die bis zur Unlesbarkeit führt. (…) Den Lehrern würde es die Arbeit erschweren. Und noch schwieriger würde es für die Leser werden. Die Académie française (…) schlägt nicht so sehr als Hüter der Norm, sondern als Garant der Zukunft Alarm. Angesichts dieses „inklusiven“ Irrwegs ist die französische Sprache mittlerweile geradezu lebensgefährlich bedroht, wofür unsere Nation künftigen Generationen gegenüber rechenschaftspflichtig ist. Es ist schon schwierig, eine Sprache zu erlernen. Um wieviel schwieriger ist es, wenn im Gebrauch neue, veränderte Formen hinzukommen? Wie können zukünftige Generationen in Vertrautheit mit unserem Schrifterbe aufwachsen?
Stellungnahme der Académie française vom 26.10.17 zitiert in Deutsche Sprachwelt Ausgabe 70

Gender-Schreibweisen sind ab jetzt in der französischen Verwaltung untersagt. So eine Verfügung des französischen Premierministers vom November 2017. Schreibweisen wie „les deputé-e-s“ (Abgeordnete) und „les directeur-rice-s“ (Direktoren) sind französischen Beamten nicht mehr erlaubt.
Und noch eine sinnvolle Maßnahme in Frankreich:

Keine Handys mehr
in der Schule
Der Unterrichtsminister bestätigte am 10. Dezember das bevorstehende Handy-Verbot für die Schüler in allen Schulen Frankreichs, auch den weiterführenden. Diese Maßnahme wird „mit Schulbeginn 2018“ in Kraft treten, erklärte er in der Sendung „Le Grand Jury“. „Wir arbeiten derzeit an den Richtlinien für dessen Umsetzung.“ Zahlreich und allgemein bekannt sind die Begründungen für dieses Verbot. Da ist zunächst „der Verlust an Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit“ bei den Schülern. Deren Folgen machen sich in den Lernerfolgen bemerkbar. Auch stellen diese fortgesetzt angeschlossenen Objekte eine Versuchung zum Schwindeln dar. Außerhalb der Klassen ist die Handy-Verwendung nicht weniger bedenklich. Im Gegenteil: „Man stellt weniger körperliche Betätigung und Desinteresse für das Lesen von Büchern fest,“ bedauert Jean-Michel Blanquer. Dazu kommen noch die besorgniserregende Verbreitung der Konsultation von Gewalt- und Porno-Videos in den Pausen und das Cyber-Mobbing.
Famille Chrétienne v. 20.12.17
Es gibt also erfreulicherweise auch Ansätze zu vernünftigen Reformen. Über die Grundsätze einer tiefgreifenden, hoffnungsvollen Erneuerung Europas haben 13 namhafte Persönlichkeiten eine Pariser Erklärung verfasst. Im Folgenden zwei Abschnitte daraus:

Europa muss dringend erneuert werden
Wir glauben, daß Europa eine Geschichte und eine Kultur hat, die es wert sind, erhalten zu werden. Unsere Universitäten begehen allerdings zu oft Verrat an unserem kulturellen Erbe. Wir müssen die Studien- und Lehrpläne dahingehend ändern, daß sie unsere gemeinsame Kultur vermitteln und nicht mehr junge Menschen mit der Kultur der Ablehnung des Eigenen indoktrinieren. Lehrer und Erzieher in allen Bereichen haben die Pflicht zur Erinnerung. Sie sollten mit Stolz ihre Rolle annehmen, die Brücke zwischen den vergangenen und kommenden Generationen zu sein. Wir müssen auch die hohe Kultur und das ästhetische Ideal in Europa erneuern, indem wir das Erhabene und Schöne wieder als einen gemeinsamen Standard anerkennen und die Herabsetzung der Kunst zu politischen Propagandazwecken ablehnen. Dies erfordert eine neue Generation von Gönnern. Firmen und Bürokratien haben sich als unfähig erwiesen, Verwalter der Künste zu seien. Erziehung muss reformiert werden.
*
Ehe ist das Fundament der Gemeinschaft und die Basis für die Harmonie zwischen Mann und Frau. Es ist das intime Band, welches das gemeinsame Leben und das Aufziehen von Kindern ermöglicht und erhält. Wir bekräftigen, daß es unsere wichtigste Aufgabe in der Gesellschaft und als menschliche Wesen ist, Mütter und Väter zu sein. Ehe und Kinder sind der integrale Bestandteil jeder Vision eines menschlichen Fortschritts. Kinder fordern Opfer von denen, die sie in die Welt bringen. Diese Opfer sind edel und müssen anerkannt und honoriert werden. Wir fordern eine umsichtige Sozialpolitik, die Ehe, Kinder und Kindererziehung unterstützt und stärkt. Eine Gesellschaft, die es nicht schafft, Kinder willkommen zu heißen, hat keine Zukunft. Ehe und Familie sind essentiell.
Auszüge aus Die Pariser Erklärung – Ein Europa wo(ran) wir glauben können. Unterzeichnet von 13 namhaften Persönlichkeiten, unter ihnen Rémy Brague, Janne Haaland Matlary, Robert Spaemann… Siehe: https://thetrueeurope.eu/die-pariser-erklarung/


Und zum Abschluss eine wunderbare Geschichte:

Weihnachtsfriede
anno 1914
Papst Benedikt XV. bat die beiden Kriegsparteien, für die Weihnachtsfeiern des Jahres 1914 eine Waffenruhe zu vereinbaren. Nicht alle kriegführenden Staaten waren damit einverstanden und so kam es zu keiner entsprechenden  Übereinkunft. In Ypres jedoch trat eine inoffizielle Waffenruhe ein, die nur einige Tage währte und in Tagebüchern, Briefen und Fotomaterial dokumentiert ist. Was geschah in dieser Weihnachtsnacht? Deutsche Soldaten entzündeten Lichter auf Christbäumen und stimmten das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ an. Zunächst antworteten die Engländer mit Applaus und dann mit einem zwar weniger virtuosen, aber um nichts weniger bewegenden Chor als die deutschen: „The first noel the angel did say…“ Nun applaudierten die Deutschen ihrerseits und setzten mit dem Lied „O Tannenbaum, O Tannenbaum…“ fort. Worauf die Engländer „O come all ye faithful…“ anstimmten. Bei diesem Lied fanden die Stimmen beider Armeen zusammen und die Deutschen sangen dasselbe Lied auf Latein: „Adeste fideles“.
Die Deutschen zeigen daraufhin Plakate mit der Aufschrift: „Frohe Weihnachten“ und „Schießt nicht, wir schießen auch nicht“. Beide Seiten legen die Waffen weg, tauschen Glückwünsche und Gaben, Fotos ihrer Familien aus Friedenszeiten aus, scherzten miteinander. Es ist ein überraschendes, unerwartetes, nicht vom Oberkommando angeordnetes Geschehen, spontan entstanden aus einem Gefühl der Brüderlichkeit unter Soldaten beider Seiten: ein aufstrahlendes Licht in der Finsternis des Krieges, das die Möglichkeit des Friedens anzukündigen scheint.
La Nuova Bussola Quotidiana v. 26.12.17

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