Im Jahr 1991 durfte ich das Licht der Welt erblicken. Geprägt von einem liebevollen, katholischen Elternhaus, stellte ich mich den Herausforderungen des Lebens. Da war das ängstliche, kleine Mädchen, schüchtern und eher ruhig, vor Heimweh weinend Tag für Tag im Kindergarten.
Sie wuchs heran, oftmals leidend unter ihrer Sprachstörung, stotternd als Außenseiterin verspottet während ihrer Hauptschulzeit. Vertrauensvoll wandte ich mich mit meinem Problem an den Hl. Josef. Auf Knien verrichtete ich die Novene, die ich in Mamas Bücherregal fand. Wenn ich doch nur frei sprechen könnte!
Nach vier Jahren kam ein Schulwechsel. In der Handelsakademie begann sich mein Leben zu verändern. Verständnisvolle Klassenkameraden, unterstützende Professoren und ein Umfeld, in dem ich mich wohlfühlte, bereiteten mich gut auf den Einstieg ins Berufsleben vor.
Meine Sprachstörung trat immer mehr in den Hintergrund. Durch verschiedene Techniken gelang es immer häufiger, das Stottern „auszutricksen“. Da war das Schattenlesen: Jemand las den Text, den ich vortrug, leise mit mir mit, sodass ich denjenigen hören konnte, um mich an dessen Sprachfluss anzuhalten. Oder ich versuchte es mit lauter Musik im Ohr, während ich mein Referat hielt. Ich hatte mit diesen Methoden Erfolgserlebnisse, und diese wiederum stärkten mein Selbstbewusstsein, sodass ich bald die Musik im Ohr weglassen konnte und große Freude am Vortragen empfinden durfte.
Die Sprachstörung wurde allerdings übergangslos abgelöst: Angststörung, Panikattacken – so die Diagnose.
Wie viele alternative Heilmethoden den Menschen in solchen Situationen doch angeboten werden! Auch ich versuchte Heil zu finden in Homöopathie, Bachblüten und Hypnose, durfte aber erkennen, dass es nicht der ständige Blick auf sich selbst ist, der letztendlich wirklich frei macht – sondern der Blick auf den unendlich guten und liebenden Gott.
Gott spielte in meinem Leben immer eine Rolle, auch wenn ich im Alter zwischen 16 und 18 Jahren mehr Samstagabende in Bars als Sonntagvormittage in Kirchen verbrachte. Nach dieser „Sturm- und Drangzeit“ kehrte ich verstärkt zu Gott zurück. Tägliches Gebet und ein Vertrautmachen mit der Hl. Schrift begleiteten mich von nun an. Mein Vertrauen zu Gott wuchs von Tag zu Tag. Auch in dunklen Zeiten, als sich Todesangst und Erschöpfung nahezu nahtlos abwechselten, wusste ich tief in meinem Inneren um die Nähe Gottes.
Bestimmt fragen Sie sich, ob ich von einer wundersamen Heilung berichten kann. Ich muss Sie enttäuschen. Doch ich durfte so viel Wertvolles für mein Leben dazulernen, hatte fundierte therapeutische Unterstützung und durfte vor allem meinen Weg zu Gott finden. (Mehr dazu in meinem Buch Sag mir, dass ich gesund bin! – Mein Leben mit Panikattacken, Freudentränen und Gott – erhältlich über Amazon oder bestellbar in jedem Buchladen).
Dann rief mich die Gottesmutter im Vorjahr in die Reihen ihrer Legion, wo ich voller Dankbarkeit und zutiefst geehrt meinen Platz einnahm. Ich gehöre somit der katholischen Laienorganisation „Legion Mariens“ (lat. „Legio Mariae“) an. Ich finde dort alles, was mir bis dahin für mein Glaubensleben gefehlt hat: eine liebevolle Gemeinschaft mit großer Treue zur kirchlichen Tradition, das ernsthafte Wahrnehmen des Auftrages, den jeder Getaufte innehat: das Apostolat, geistige Führung durch den geistlichen Leiter und die Ganzhingabe an Maria.
Besonders die Erlebnisse bei den apostolischen Arbeiten sind für mich sehr bereichernd. Wir treffen uns wöchentlich und ich erlebe die Gemeinschaft als große Kraftquelle. Wir bestärken einander und teilen unsere Erfahrungen, die wir bei unseren Arbeiten sammeln. Wie Jesus seine Jünger zu zweit ausgesendet hat, so sollen sich auch nach Möglichkeit immer zwei Legionäre zu einem „Einsatz“ aufmachen.
Ich durfte dabei schon so viel Wunderbares erleben. Alte Menschen in Seniorenheimen, die einen mit glänzenden Augen erwarten und die sich auf gemeinsames Gebet, Glaubensgespräche und Zuwendung freuen. Konvertiten, die ich auf die Eingliederung in die katholische Kirche vorbereiten darf. Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die Halt und Freiheit im Glauben finden und mehr darüber erfahren möchten.
Wir Legionäre verteilen auch eifrig die wundertätige Medaille, wie es auch die Hl. Mutter Teresa so gerne tat. Groß ist die Freude der Menschen und oft ergibt sich daraus ein gutes Gespräch. „Die Spiritualität der Legion Mariens ist die Spiritualität der katholischen Kirche.“ (siehe: www.legion-mariens.at). Ich möchte alle Menschen ermutigen, ihren Blick immer wieder neu auf Jesus zu richten. Übergeben wir uns in vollem Maße seiner Vorsehung – denn darin liegt Heil, Freiheit und Erlösung.
Mit dem Beitritt zur Legion Mariens hat sich mein Glaubensleben stark ins Positive verwandelt und ich durfte viele Gnaden erfahren: mein Vertrauen auf Gott wurde größer, Gott erwirkte in mir ein radikales Umdenken und Umkehren in verschiedenen Belangen, die Führung Gottes und der Gottesmutter sind in meinem Leben stark spürbar geworden und mein Glaubensleben intensivierte sich markant.
Wagen auch Sie einen Blick auf die Legion Mariens. Jeder einzelne, unabhängig von Alter oder Lebensstand, wird in den Reihen der Legion dringend benötigt. Informieren Sie sich über die Homepage oder sprechen Sie mit Ihrem Heimatpfarrer über die Legion - „Dass Gott mehr geliebt werde“.
Die Legion Mariens, 1921 in Dublin gegründet, ist die größte Laienbewegung der Kirche. Es gibt kein Land, in dem nicht Legionäre wirken. Sie stellen sich in den Dienst der Mutter Gottes und wollen ihr so helfen, Jesus neu „zur Welt zu bringen“, das heißt, Menschen zu Jesus zu führen. Kernstück der Legion ist das wöchentliche Treffen, in dem gemeinsam gebetet wird und ein konkreter, sehr vielfältiger apostolischer Einsatz besprochen wird, dem die Legionäre ebenfalls Woche für Woche nachkommen.
Näheres siehe:
www.legion-mariens.at