Arnaud (der französische Gendarm, der sich als Geisel angeboten hat, Anm.) sprach gern von seiner Bekehrung. Geboren in einer Familie, die den Glauben kaum praktizierte, erlebte er 2008 als 33-Jähriger, eine tiefe Bekehrung. Nach zwei Jahren Katechumenat empfängt er 2010 die Erstkommunion und wird gefirmt. 2015, im Anschluss an eine Wallfahrt nach St. Anne-d’Auray, wo er die Gottesmutter bittet, die Frau für’s Leben zu finden, lernt er Marielle kennen. Sie ist gläubig und zurückhaltend. Verlobung feiern sie zu Ostern 2016 in der Abtei Timadeuc in der Bretagne.
Er war begeisterter Gendarm und hegte von jeher eine große Leidenschaft für Frankreich, seine Größe, seine Geschichte, seine christlichen Wurzeln, die er nach seiner Bekehrung wiederentdeckt hat. Als er sich anstelle der Geisel zur Verfügung stellte, war er wahrscheinlich von seiner Leidenschaft als Offizier bewegt. Für ihn war Gendarm sein gleichbedeutend mit Behüten. Er wusste, welch enormes Risiko er einging. (…) Meiner Ansicht nach lässt sich diese unfassbare Bereitschaft zum Opfer, die heute alle bewundern, nur von seinem Glauben her begreifen. Er kannte, was Jesus uns gesagt hatte: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“
(…) Gestern gegen 21 Uhr konnte ich zu ihm ins Spital in Carcassone gelangen. Er lebte noch, war aber bewusstlos. Ich konnte ihm die Krankensalbung und den Segen im Angesicht des Todes spenden. Marielle betete abwechselnd mit mir die schönen Gebetsformeln. Es war der Passionsfreitag, knapp vor der Karwoche…
Der Autor ist Kanoniker in der Abtei Lagrasse, der Arnaud Beltrame auf dessen Glaubensweg begleitet hat.
Auszug aus F. C. v. 24.3.18