VISION 20005/2018
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Initiative für die Ungeborenen

Artikel drucken Zeugnis vom Leiden, das Abtreibung bereitet (Petra Plonner)

Im Grunde genommen unerträglich ist die Selbstverständlichkeit, mit der in Österreich Abtreibung zur Kenntnis genommen wird. Eine Parlamentarische Bürgerinitiative will dem entgegenwirken. Im Folgenden das Zeugnis der Erstunterzeichnerin:

Nicht nur meine eigene Geschichte zum Thema, sondern auch die zahlreicher anderer Betroffener, hat mich jahrelang beschäftigt. Die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs wird als große Errungenschaft der Frauenrechtsbewegung gefeiert, und doch fiel mir auf, dass kaum eine Frau freudig und freiwillig eine Abtreibung durchführen lässt. Ihre Lebensumstände und häufig auch ihr Partner drängen sie dazu. Es ist, als hätte sie keine andere Wahl. Aber das ist nicht fair. Als Beispiel dafür möchte ich meine eigene Geschichte erzählen:
Es war ja nicht so, dass ich mich mit dem Thema Abtreibung immer schon eingehend beschäftigt hätte. Als junge Frau, die ich damals war, würde ich das auch nicht brauchen. Ich war doch klug und aufgeklärt.
So dachte ich auch noch, als ich mit knappen 18 Jahren meinen Frauenarzt aufsuchte, um mir von ihm sagen zu lassen, was mit mir los war. Seit einiger Zeit bekam ich meine Regel nicht mehr. Dass ich schwanger sein könnte, kam mir nicht in den Sinn. Sowas passierte doch nur den anderen. Den Dummen. Den Unvorsichtigen. Dennoch schickte mich der Gynäkologe zu seiner Assistentin. Der Schwangerschaftstest war positiv. Es war, als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Positiv. Schwanger.
Der Arzt holte mich wieder in die Ordination, wo ich haltlos zu weinen begann. Ich war jung, kurz vor der Matura und hatte große Pläne für meine Zukunft. Wohlbehütet in einer Großfamilie am Land aufgewachsen, wollte ich als junge Frau die Welt erobern: Studieren, ins Ausland gehen, Karriere machen, reich und schön sein. Und jetzt ein Kind? Dieser Gedanke war unerträglich!
Der Gynäkologe, der, wie viele Ärzte, einfach zu wenig Zeit für einen weinenden Teenager zu haben schien, sagte lapidar: „Führ dich nicht so auf! Geh zu meinem Kollegen in den achten Stock, er wird das Problem für dich lösen.“ Mit diesen Worten hielt er mir die Tür auf. Ich ging – und wusste nicht wohin.
Tausend verrückte Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Was war jetzt zu tun? Der Druck war enorm. Dieses Kind schien nicht nur meinen Lebensplan zu bedrohen, sondern mich selbst, mein eigenes Leben. Verzweifelt versuchte ich mir ins Bewusstsein zu rufen, was ich je über Abtreibung gehört hatte. Das war nicht viel. Ich hatte immer gedacht, Abtreibung ist schlecht. Eventuell würde man im Notfall darauf zurückgreifen. Dies war ein Notfall!
Sollte ich mit jemandem darüber sprechen? Wenn ja, mit wem? Wer könnte mir guten Rat geben? Ich hatte keine Ahnung. Ich rief den Vater des Kindes an, sagte ihm Bescheid und fragte ihn, was nun zu tun sei. Er antwortete wohlwollend: „Es ist deine Entscheidung. Ich will dich nicht beeinflussen.“ Also auch kein Rat. So würde ich eben selbst eine Entscheidung treffen. Das Angebot vom „achten Stock“ schien sehr verlockend. Niemand wusste von meiner Schwangerschaft. Ich würde einfach hingehen und wieder unschwanger sein. Und dann mein Leben wie geplant weiter leben.
Nach dem kurzen Eingriff wurde ich mit einigen entzündungshemmenden Tabletten und einer Unterschrift meinerseits, dass der Arzt für keine Folgeschäden haften würde, weggeschickt. Aber eines war mir sofort danach klar: Mein Leben würde nie wieder so sein wie vorher. Ohne irgendeine religiöse Bildung wusste ich doch: Das war mein Kind gewesen. Und ich hatte ihm das Leben genommen.
Die Schuld legte sich schwer auf mich. Auch wenn es äußerlich niemand wahrnahm, so plagte ich mich innerlich endlos mit den vergangenen Ereignissen. Ich konnte nachts nicht schlafen. Ich konnte mich tagsüber nicht freuen. Ich versuchte damit abzuschließen, aber es gelang mir nicht. Immer wieder musste ich an mein Kind denken, das nicht mehr war. So sehr ich diesen Schritt im Nachhinein bereute, so grausam war die Erkenntnis, dass es kein Zurück gab.
Natürlich konnte ich mit niemandem darüber sprechen. Ich schämte mich und hatte Angst vor Verurteilung. Ich dachte, ich sei verrückt geworden und die einzige Frau auf dieser Welt, der es nach einer Abtreibung psychisch so schlecht geht.
Mitten in diesem Chaos und dieser Dunkelheit verstand ich durch eine Freundin, die natürlich nichts von meiner Vorgeschichte wusste, dass mir Jesus Christus Vergebung und Neubeginn zusprechen möchte. Durch ihn konnte ich auch mir selbst vergeben und dem Kind einen bleibenden Platz in meinem Herzen geben.
Später habe ich durch meine Beratungstätigkeit herausgefunden, dass es vielen Frauen nach einer Abtreibung ebenso geht. Schnell müssen sie eine Entscheidung treffen, häufig nicht gut (genug) informiert. So scheint Abtreibung im Augenblick der einfachste Weg zu sein.
Es ist mir sehr wichtig geworden, Frauen (und Männer) in dieser Ausnahmesituation gut zu begleiten. Eine Abtreibung ist schnell durchgeführt und scheint das „Problem“ einfach aus der Welt zu schaffen. Aber die Betroffenen brauchen umfassende Information.
Als Gesellschaft ist es unsere Aufgabe, Menschen in Notsituationen bestmöglich zu unterstützen und ihnen Wege aufzeigen, die sie vielleicht in diesem Augenblick nicht sehen können und dürfen sie vielleicht sogar ein Stück auf diesem Weg begleiten.
Auf alle Fälle sollte sich in unserem wunderbaren Land Österreich keine Frau mehr zu einem Schwangerschaftsabbruch als einzige Lösung gedrängt fühlen. Das will ich „#fairändern“. Und ich hoffe, Sie auch!

Petra Plonner, Erstunterzeichnerin der Parlamentarischen Bürgerinitiative #fairändern



Bitte unterstützen Sie die parlamentarische Bürgerinitiative #Fairändern mit Ihrer Unterschrift, wenn Sie österr. Staatsbürger ab 16 Jahre sind.
Unterschriftenlisten können angefordert werden bei:
info@fairaendern.at oder 0650 67 040 12 od. heruntergeladen werden von:
www.fairaendern.at
Bitte senden Sie die Listen bis 24.11.2018 an: #Fairändern, Beatrixgasse 14A/12, 1030 Wien. Danke!

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