Kinder nach Maß
Nachdem Forscherteams aus China, den USA und England die Genscheren bereits am Menschen testeten und menschliche Embryonen – mit zum Teil katastrophalen Ergebnissen – genetisch manipulierten, hat sich nun der britische Nuffield Council on Bioethics mit dem Genom-Editing mittels CRISPR/Cas9 (eine relativ einfache Methode, in die Erbfaktoren einzugreifen, Anm.) befasst.
Die 205 Seiten umfassende Stellungnahme des Gremiums, das die britische Regierung in bioethischen Fragen berät, trägt den Titel „Genome editing and human reproduction: social and ethical issues“ (dt.: Genom-Editing und menschliche Reproduktion: Soziale und ethische Probleme). Seine acht Autoren kommen darin zu dem Ergebnis, „moralisch zulässig“ seien Manipulationen der menschlichen Keimbahn nicht nur dort, wo es um die Korrektur genetischer Defekte zum Schutz vor vererbbaren Krankheiten gehe. Ethisch vertretbar sei grundsätzlich auch die Erschaffung von Designerbabys mittels Manipulation der DNA menschlicher Embryonen, bevor diese in die Gebärmutter einer Frau transferiert würden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt seien. (…) Jackie Leach Scully von der Universität Newcastle, eine der Co-Autorinnen der Stellungnahme (…) erklärte, Eingriffe in das Genom zukünftiger Kinder böte Eltern die Möglichkeit, selbst abzusichern, „was sie für den besten Start ins Leben“ halten.
Die Tagespost v. 16.8.18
Eingriffe in das Genom zur Menschen-„Verbesserung“ wurden zu Beginn der ersten Erfolge der Genforschung als absolut ausgeschlossen bezeichnet. Wer vor solchen Entwicklungen warnte, galt als Kulturpessimist und Forschungsfeind. Mit Fortschreiten der technischen Möglichkeiten scheinen alle Hemmungen zu fallen. Woher sollte eine gottlose Gesellschaft auch moralische Maßstäbe nehmen. In letzter Konsequenz entscheidet dann stets die scheinbare, jedenfalls profitbringende Nützlichkeit.
Der Esoterikmarkt boomt
Geschätzte zwei Milliarden Euro werden jedes Jahr mit esoterischen Produkten umgesetzt, spezifische Erhebungen des Marktvolumens der heimischen Esoterik gibt es nicht. Bei einem Jahresumsatz von 20 bis 25 Milliarden Euro in Deutschland geht man von einem Zehntel des Umsatzes hier in Österreich aus. (…) Hindernis für eine zuverlässige Marktanalyse ist, dass man das Feld der Esoterik nicht klar abstecken kann. Wellness, Gesundheit, Religion, Selbsthilfe, Astrologie, Schamanismus, Zauberei -„die Esoterik“ verschwimmt zu einem Gemisch aus Weltanschauung, Alternativmedizin und Hokuspokus.
„Es ist unvorstellbar, wie groß dieser Markt ist, vor allem weil er zu einem großen Teil im Dunkeln liegt,“ sagt die Psychologin und Psychotherapeutin Ulrike Schiesser von der Bundesstelle für Sektenfragen. (…) 17.500 gewerblich gemeldete – der Esoterik zuzuschreibende „Humanenergetiker“ gibt es zur Zeit in Österreich, fünf bis acht Prozent dieser geben laut WKO an, hauptberuflich davon zu leben. (…) „Die Geldbeträge, die von Kundenseite fließen, sind enorm, da gibt es nach oben hin keine Grenze,“ sagt Schiesser. „Ich habe auch schon von 300.000 Euro gehört, die an einen einzigen Heiler bezahlt wurden.“
Die Furche v. 19.7.18
Alarmierend, aber womöglich noch schlimmer ist das, was man aus Frankreich hört. Dort boomt der Satanismus:
10 Mal mehr Seher als Priester in Frankreich
2007 verzeichnete man in Frankreich 25.000 Satanisten (80% von ihnen unter 21 Jahren), was einem Anstieg von 300% in drei Jahren bedeutet. (…) 2007 erfasste die Miviludes (Interministerielles Komitee zur Überwachung von sektiererischen Gefährdungen und deren Bekämpfung) (…) 151 Grabschändungen, 269 im Jahr 2008, 485 im Jahr 2010 (…) sowie 256 Selbstmorde von jungen französischen Satanisten (2008). Dem Innenminister (…) zufolge hätte sich die Zahl der Grabschändungen in den vier Jahren von 2008 bis 2012 verdoppelt. (…) 2015 waren mindestens 10.000 „Heiler“ tätig. In vier Jahren hat sich die Zahl der Seher verdoppelt. Sie stieg von 40.000 im Jahr 2003 auf 100.000 im Jahr 2007. (…) Es gibt zehnmal mehr Seher als Priester (10.000) oder Psychiater (13.000). 2016 schätzte der Priester Prigent, ein Exorzist, dass zwei von drei Jugendlichen sich am Tische-Rücken und anderen spiritistischen Aktivitäten beteiligten.
L’Homme Nouveau v. 12.5.18
Wo der Glaube an Jesus Christus schwindet, herrscht eben nicht geistige Neutralität. Denn sie gibt es nicht. Dort zieht der Widersacher ein. Und er wird auch unerkannt den neu in Cornwall eingerichteten und gepushten Religionsunterricht inspirieren:
Heidentum als
Religionsfach
Vom kommenden Schuljahr an werden in Cornwall neue Zeiten anbrechen, zumindest, was den Religionsunterricht angeht. Denn dort werden Phil, Mary und John nach der Doppelstunde Mathe in die Heidenklasse wechseln können. Nein, das ist kein verspäteter Aprilscherz, sondern Teil des neuen Lehrplans, den der Verwaltungsrat von Cornwall beschlossen hat. Grundlage für die Entscheidung ist die Gleichbehandlung aller Religionsgemeinschaften. Ziel des Unterrichtes, in dem Fünfjährige über Sinn und Bedeutung von Stonehenge informiert werden und Elfjährige die Grundlagen des alten und neuen Heidentums studieren sollen, ist es, die Relevanz der vorchristlichen Stätten für die derzeitige Pagan-Community zu verdeutlichen. Ein weiteres Ziel: die nachwachsende Generation der Neuheiden und Druiden soll vor Mobbing und Diskriminierung geschützt werden. (…) Nach Angaben des Countys gibt es in Cornwall zwischen 600 bis 750 Neuheiden, die Gesamtbevölkerung beträgt 537 400. Fragt man weiter, wie viele Schüler sich zum Heidentum bekennen, ist die Antwort beredtes Schweigen.
Die Tagespost v. 24.5.18
Sie weigerte sich
abzuschwören
Seit 19. Februar ist Leah Sharibu, eine 15-jähriges Mädchen in Nigeria Gefangene von Boko Haram, einer Dschihadisten-Gruppe, die seit Jahren im Nordosten des Landes agiert. Sie wurde zusammen mit 109 Schülerinnen der Mädchenschule in Dapchi, einer Stadt im Staate Yobe entführt. Nachdem sie festgestellt hatten, dass es sich um Musliminnen handelte, haben die Dschihadisten die Mädchen einen Monat später, am 21. März, freigelassen: alle außer ihr, der einzigen Christin. Nach Hause zurückgekehrt, stellten ihre Gefährtinnen fest: „Wir hatten Glück, weil wir Musliminnen sind, aber sie blieb gefangen, weil sie Christin ist und nicht bereit war, sich zum Islam zu bekehren, wie man es von ihr verlangt hatte. Sie sagten, sie würden sie in Gefangenschaft halten, so lange sie sich weigere, sich zum Islam zu bekehren.“ Seit damals hat man von der kleinen Leah Sharibu nichts mehr gehört. Man befürchtete, sie könnte tot sein… Aber am 27. August wurde schließlich den nigerianischen Massenmedien eine gesprochene Nachricht von 35 Sekunden und eine Fotographie zugespielt, die beweisen, dass sie lebt.
La Nuova Bussola Quotidiana v. 30.8.18
Was für ein Glaubenszeugnis – einer 15-Jährigen! Es ruft uns in Erinnerung, dass sich alles an Jesus Christus entscheidet – eine Lektion, die wir hier in Europa so nötig haben.
Gesundheit wichtiger als das Leben
Ein Zyniker würde sagen: „Geh’ nicht ins Spital. Dort ist man nicht sicher. Überleg einmal, wie viele Leute dort sterben.“ Aber selbst hartgesottene Zyniker wären schockiert, sollte ein Spital darauf bestehen, einen Patienten lieber sterben zu lassen,als ihn in ein anderes Spital zu verlegen. Welche Überlegungen hätte G.K. Chesterton anlässlich des tragischen Todes von Alfie Evans Ende April angestellt? Welche Gedanken hätten ihn bewegt im Zusammenhang mit einem Spital, das die Eltern systematisch daran hindert, ihr eigenes Kind in ein anderes Spital zu übersiedeln, wo man versuchen würde, dessen Leben zu retten? Und was hätte er von einer Regierung gedacht, die sich in seiner Heimat England auf die Seite des Spitals und gegen die Eltern stellt? Von Obersten Gerichten dieses Landes, die die Einsprüche der Eltern verwerfen mit dem Hinweis, dies geschehe „im ureigensten Interesse“ von Klein-Alfie – was einem Todesurteil gleichkam?
Die Antwort: Chesterton sah genau das voraus.
Er sah voraus, dass der „Gesundheit“ mit zunehmender Bürokratisierung des Gesundheitssystems der Vorrang vor dem Leben gegeben werden würde. Er warnte davor, dass der Gesundheitskult zu etwas Ungesundem führen werde. (…) Er sah voraus, dass wir der Tyrannei einer Gesundheitsbeamtenschaft unterworfen werden würden, die niemandem mehr Rechenschaft schuldig ist.
The Catholic World Report v. 1.5.18
Genau dieses Denken steht auch hinter der Abtreibung von Kindern, deren mögliche Behinderung im Mutterleib erkannt wird. Wir dürfen Papst Franziskus dankbar dafür sein, dass er diesbezüglich klare Worte spricht:
Abtreibung: Mord –
wie bei den Nazis
Mit deutlichen Worten hat sich Papst Franziskus gegen Abtreibungen aus medizinischer Indikation gewandt. Bei einer Audienz für das Forum italienischer Familienverbände im Vatikan legte er am Samstag seinen vorbereiteten Redetext beiseite und wandte sich in freier Rede an seine Zuhörer. Dabei trug der Papst ein leidenschaftliches Plädoyer für den Schutz des ungeborenen Lebens, die Ehe zwischen Mann und Frau und die Familie vor.
Die Empfehlung zur Abtreibung sei oft die erste Reaktion auf die mögliche Behinderung eines ungeborenen Kindes, so der Papst. Diese Praxis sei „Mord“ an unschuldigen Kindern, so das Kirchenoberhaupt. Im vergangenen Jahrhundert habe sich die ganze Welt über die Euthanasie der Nazis empört. „Heute machen wir dasselbe mit weißen Handschuhen.“ Dass „viele Ärzte“ zu Abtreibungen rieten – „viele Ärzte, nicht alle“, präzisierte der Papst – mache ihn traurig.
www.vaticannews.va v. 17.6.18
Zuwendung,
Zärtlichkeit, Zeit
Die Hirn- und Bindungsforschung lehrt, dass die Emotionen die „Architekten des Gehirns“ (Stanley Greenspan) sind, dass sie das Wachstum des Gehirns beim Baby beflügeln, dass emotionale Stabilität die Bildung neuronaler Verschaltungen fördert. Hirn- und Bindungsforscher, Pädagogen und Entwicklungspsychologen sagen deshalb: Bindung geht der Bildung voraus. Mit anderen Worten: Zuwendung, Zärtlichkeit, Zeit - die drei großen Z von Pestalozzi - schaffen die Voraussetzung, dass das Kind später überhaupt lernen kann, dass es teamfähig ist, also soziale Kompetenz hat, dass es sich konzentrieren und mit Ausdauer beschäftigen, also arbeiten kann, dass es innovativ ist, dass es seine Gefühle einordnen und so mit Vernunft solidarisch sein kann - emotionale Intelligenz nennen das die Fachleute. Gelungene Bindung führt zu vollem Menschsein.
Die Tagespost v. 16.8.18
Alle ernstzunehmenden Untersuchungen bestätigen es: Die beste Investition in die Zukunft ist die Zeit, die wir unseren Kindern zuwenden. Es zahlt sich aus, selbst wenn es mit Einschränkungen verbunden ist. In Ungarn scheint sich diese Erkenntnis durchzusetzen:
Ungarn fördert gezielt Ehe und Familie
Die zunehmend familienfreundliche Förderung durch die ungarische Regierung schafft ein Umfeld, in dem Eheschließungen und Familien gedeihen und die Abtreibungszahlen fallen, so eine Ministerin des Landes kürzlich vor einer internationalen Konferenz über Leben und Familie. Die Unterstützung hat zu einem Rückgang der Abtreibungszahlen um mehr als ein Drittel seit 2010 (40.449 auf 28.500) geführt. Außerdem kam es zu einem Rückgang der Scheidungen (23.873 im Jahr 2010 und 18.600 für 2017) sowie zu einem Anstieg der Eheschließungen (35.520 für 2010 auf 50.6000 für 2017). (…) Katalin Novàk, ungarische Ministerin für Familie, Jugend und internationale Angelegenheiten, erklärte: „Das Ziel kann durch eine kontinuierliche, komplexe, gezielte und flexible Familienpolitik erreicht werden, die imstande ist, sich an geänderte Bedürfnisse und Bedingungen anzupassen. Ungarns Verfassung misst der Familie besondere Bedeutung zu. Sie schützt die Einrichtung der Ehe und hält fest, dass die Grundlage der Familie die Ehe und die Eltern-Kind-Beziehung ist. Sie erklärt, dass Ungarn dazu ermutigt, Kinder zu bekommen.“
LifeSiteNews v. 1.6.18
60.000 Fälle von
Missbrauch
Ein Whistleblower hat behauptet, dass UN-Mitarbeiter in der letzten Dekade weltweit rund 60.000 Vergewaltigungen durch nicht erfassten sexuellen Missbrauch in ihrer Funktion als Entwicklungshelfer begangen haben dürften. Diese Behauptung ist in einem aufsehenerregenden Dossier enthalten, das der hochgestellte UN-Beamte Andrew Macleod im Vorjahr dem Sekretär des Department of International Development Priti Patel übergeben hat. (…) Darin schätzt Macleod auch, dass ungefähr 3.300 Pädophile in den verschiedenen Dienststellen tätig sind. Mehrere tausend andere Missbrauchstäter haben es auf Jobs in Hilfsorganisationen abgesehen, um an ungeschützte Frauen und Kinder heranzukommen. Zwei Jahrzehnte lang seien diese elenden Verbrechen vertuscht worden, indem man jene, die versucht haben, Alarm zu schlagen, einfach gefeuert hat. (…) Der geachtete akademische Lehrer erklärte: „Zehntausende von Helfern auf der ganzen Welt weisen pädophile Tendenzen auf. Wenn man aber ein Unicef-T-Shirt trägt, stellt niemand mehr irgendwelche Fragen.
The Sun v. 12.2.18
Eine wichtige Klarstellung: Meldungen wie diese relativieren in keiner Weise den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Kleriker. Dennoch bringen wir diese Meldung, weil sie zeigt, wie selektiv die Medien über Missbrauch berichten und wie sie leisetreten, wenn dieser im weltlichen Bereich stattfindet.