VISION 20006/1999
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Von der Finsternis zum Licht

Artikel drucken (Alexa Gaspari)

Vor vier Wochen hat das "Cenacolo" in Kleinfrauenheid sein zweijähriges Bestehen gefeiert. Pfarrer Johannes Lehrner gestaltete die Messe feierlich. Er begleitet die Gemeinschaft - deren Ansiedelung auf so viel Widerstand gestoßen war - sehr liebevoll. Mein Mann und ich sind beeindruckt, wie innig die Haltung der Burschen dieser Gemeinschaft ist, handelt es sich doch durchwegs um ehemalige Drogensüchtige oder Dealer. Viele von ihnen haben auch Bekanntschaft mit dem Gefängnis gemacht. Und jetzt - welche Verwandlung! Durchwegs strahlende Augen - wahrhaft ein Wunder in unseren Tagen, wenn man bedenkt, daß fast alle anderen Versuche, Drogensüchtige zu heilen, scheitern.

Schwester Elvira, die Gründerin der Gemeinschaft, eine fröhliche, dynamische Frau, erklärt ganz unbefangen und mit größter Selbstverständlichkeit, wie es zu diesem Wunder gekommen ist. "Wir vertrauen auf das Gebet, wir leben vom Rosenkranz." Und sie setzt fort: "Das Gebet reinigt das Gehirn vom Heroin, es bringt Frieden, verändert das Herz... Hier können Sie die Wunder Gottes erleben: Wie aus Traurigkeit Freude wurde, aus Lüge Wahrheit, aus Tod Leben. Diese Burschen hier sind ein Lächeln Gottes für uns, hier und heute."

Mit größter Selbstverständlichkeit erzählt sie das vor einer großen Schar von Menschen, die zum heutigen Fest nach Kleinfrauenheid gekommen sind. Man stelle sich vor: Es sind mehr als 1000 Menschen, die sich an diesem herbstlichen Abend zusammengefunden haben, um sich das Musical anzusehen, das die Burschen zur Feier des Tages aufführen! Unfaßbar. Junge, alte, Männer, Frauen, zum Teil mit Autobussen angereist. Wenn ich zurückdenke, mit welchen Problemen Pfarrer Lehrner anfangs zu kämpfen hatte, und jetzt dieser Zuspruch - ein Wunder.

"Aus der Dunkelheit ins Licht" heißt das Musical, das die Burschen aufführen. Sie spielen ihr eigenes Leben und singen zur Ehre Gottes, mit einer lebendigen Hoffnung und einem starken Glauben - mit viel Schwung und Engagement. Sie spielen, was sie erlebt haben: Den Unfrieden zu Hause, wie Satan sie zur Droge verführt und wie sie zu Gott und zu einem neuen Leben finden mit Hilfe von Engeln (in weißen Gewändern und mit Flügeln).

Sie haben keine Angst, Satan als handelnde Person auftreten zu lassen oder als Engeln auf der Bühne zu erscheinen, denn sie haben das Ringen dieser geistigen Mächte in ihrem Leben erfahren. Eine eindrucksvolle Darbietung, die mit einem Dank- und Loblied schließt, zu dem die temperamentvolle Schwester Elvira die Anwesenden zum Abschluß einlädt.

Wer offene Augen hatte, konnte mitten auf den Feldern dieses burgenländischen Nestes sehen, wie mächtig Jesus Christus in unseren Tagen wirkt.

Alexa Gaspari

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