VISION 20001/2019
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Presseplitter kommentiert

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Theologin gegen die kirchliche Lehre
Die Präsidentin der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie, Marie-Jo Thiel, hat zu einem umfassenden Umdenken in der Sexual- und Familienethik ihrer Kirche aufgerufen. Papst Franziskus habe durch sein Lehrschreiben Amoris laetitia Anstöße gegeben und Freiräume geschaffen, sagte Thiel am Donnerstag in der Katholischen Akademie Freiburg. (…) Entschieden wandte sich Thiel gegen das kirchliche Nein zur Empfängnisverhütung. „Gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen geschlechtlicher Vereinigung und Zeugung in der Natur? Nein!“ Sie sprach zudem von einer „schuldhaften Naivität“ der Kirche, wenn Bischöfe argumentierten, der Gebrauch von Kondomen führe zu Sittenverfall und leiste der Ausbreitung von HIV/Aids Vorschub. Zudem wies sie Lehraussagen zurück, wonach homosexuelle Handlungen „pathologisch und immer sündhaft“ seien.
Katholisch.de v. 14.12.18
Diese Gesellschaft hat allein in Deutschland 190 Mitglieder, Theologen, die unbelehrbar und unbeirrt gegen die Lehre agieren, obwohl diese eindeutig klargestellt worden ist:

Die Lehre bleibt unverändert
Meiner Ansicht nach ist Nr. 84 von Familiaris Consortio nach wie vor in seiner Gänze gültig. Das bedeutet: Wenn eine Person geschieden und staatlich wieder verheiratet ist, kann sie nicht die Kommunion empfangen (es sei denn, die beiden leben wie Bruder und Schwester miteinander). Das wurde nirgendwo bestritten, auch nicht vom jetzigen Papst, auch nicht in Amoris laetitia. Oft bezieht man sich auf Fußnoten in diesem Dokument, aber eine lange gültige Lehre und Praxis der Kirche kann nicht durch Fußnoten verändert werden oder durch eine beiläufige Äußerung bei einem Interview im Flugzeug. Ich würde mich freuen, wenn vor allem der Träger des Petrus-Dienstes, der ja das Prinzip der Einheit des christlichen Glaubens ist, da Klarheit schafft. Wir haben jetzt die Situation, dass in einer kirchlichen Provinz das Eine ermöglicht und praktiziert wird und in einer anderen etwas anderes. Das erzeugt Verwirrung unter den Menschen. Fortdauernde Unklarheit kann zu unerwünschten Praktiken führen. In der Kirche kommt die Wahrheit immer ans Licht, in dieser Angelegenheit kann sie aber gar nicht früh genug kommen. Vor allem, damit die Leute nicht getäuscht werden.
Aus einem Interview mit Kardinal Willem Eijk, Erzbischof von Utrecht, in La Stampa v. 13.12.18

UNO für Recht auf Abtreibung und…
Was sich (…) diese Woche in Genf im Rahmen der Tagung des UN-Menschenrechtsausschusses abspielte, stellt bisher Dagewesenes in den Schatten. Bereits im Jahr 2015 entschied das aus 18 unabhängigen „Experten“ bestehende Komitee, Artikel sechs des Internationalen Paktes über politische und bürgerliche Rechte zu überprüfen. (…) Artikel sechs befasst sich mit dem fundamentalen Recht auf Leben. Dieses Grundrecht nahm die Expertenkommission unter die Lupe. Mit beklemmendem Ergebnis: Das Recht der Frau auf Selbstbestimmung dürfe nicht durch das Recht auf Leben des Ungeborenen beschränkt werden. Man ging noch einen Schritt weiter: Gewissensfreiheit im medizinischen Bereich, also das Recht von Ärzten und Krankenschwestern, etwa an Abtreibungen aus Überzeugungsgründen nicht teilnehmen zu müssen, klassifizierte man als „Hürde“. Die Experten fassten ihre Ergebnisse im sogenannten General Comment 36 zusammen, welches am 30. Oktober in einer Sitzung des Ausschusses verabschiedet wurde. Diese Feststellungen sind zwar für Länder rechtlich nicht bindend, werden aber als Richtlinien für die staatliche Gesetzgebung anerkannt.
Andreas Thonhauser in Die Tagespost v. 8.11.18

… auch der Europarat
Das Grundrecht der Frauen, über ihren Körper, ihre Sexualität und Fortpflanzung selbst zu verfügen, wird in Teilen Europas bedroht. Entweder wird es Frauen ganz verweigert oder es ist zumindest eingeschränkt. Zu diesem ernüchternden Urteil kommt ein neuer Bericht des Menschenrechtsbeauftragten des Europarats, Nils Muiznieks.
Muiznieks prangert darin vor allem Rückschritte beim Recht der Frauen auf Empfängnisverhütung und Schwangerschaftsabbruch an. Mehrere Mitgliedsländer des Europarats hätten in den vergangenen Jahren Gesetze erlassen, die den Zugang zu legalen Schwangerschaftsabbrü­chen erheblich erschwerten, heißt es in dem am Dienstag präsentierten Bericht Women’s sexual and reproductive health and rights in Europe. Muiznieks forderte die 47 Europaratsländer auf, das Recht der Frauen auf sexuelle Freiheit zu gewährleisten.
orf.at/v2/stories/2417697/2417696
Die internationalen Organisationen forcieren eine Rückkehr zum barbarischen Tötungsrecht, das in Rom der pater familias hatte. Heute wird es den Müttern zugesprochen. Das Ergebnis: 56 Millionen im Mutterleib gezielt umgebrachte Kinder 2017 weltweit!

Wieder einen Zwergplaneten entdeckt
Er trägt den Namen „Farout“, dieser Himmelskörper mit 500 Kilometern Durchmesser, der sich derzeit rund 18 Milliarden Kilometer weit von der Erde befindet, also dreieinhalb Mal so weit wie Pluto. Die Astronomen, die ihn entdeckt haben, gaben ihm aus gutem Grund den Namen „Farout“ (Englisch: weit entfernt): Er ist der am weitesten entfernte Himmelskörper, der je im Sonnensystem entdeckt worden ist: 120 Mal die Entfernung der Erde zur Sonne (Astronomische Einheit)… Davor war es „Eris“, ein anderer Zwergplanet, der 2005 entdeckt worden war und derzeit 96 Astronomische Einheiten entfernt ist. Es war übrigens die Entdeckung mehrerer solcher Zwergplaneten Anfang des 3. Jahrtausends, die Pluto den Status eines Planeten gekostet hat. Die internationale astronomische Gemeinschaft ordnete ihn den anderen weit entfernten Zwergplaneten zu.
Le Figaro v. 27.12.18
Der Laie ist erstaunt: Beim heutigen Stand der Wissenschaft  ist im Sonnensystem nicht alles längst entdeckt? Und dabei: ein 500 Kilometer großes, 18 Milliarden Kilometer entferntes Objekt zu finden, ist sagenhaft.

Zweierlei Maß bei Gericht
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof (ECHR) bestätigte skandalöserweise eine Verurteilung einer österreichischen Vortragenden, weil sie die Vollziehung der Ehe von Mohammed mit der neunjährigen Aisha mit Pädophilie gleichgesetzt hatte. Im Gegensatz dazu hat das Gericht im Juli zugunsten der feministischen Punk-Gruppe „Pussy Riot“ entschieden, die ein blasphemisches Konzert im Chor-Raum der Moskauer Orthodoxen Kathedrale veranstaltet hatte. Ein paar Monate davor hatten die Richter auch Litauen verurteilt, weil es Werbung bestraft hatte, die Christus und die Gottesmutter in unangemessener Weise dargestellt hatte.
Aussendung d. European Center for Law & Justice v. 20.12.18
Die links-liberale ideologische Unterwanderung der Gerichte ist ein wesentlicher Faktor der Veränderung unserer Gesetzeskultur.

Am wichtigsten sind die Frauen
Unlängst habe ich einen Bericht aus Karakosch gelesen, das ist die Hauptstadt des irakischen Kurdistan. Dort gibt es auch eine ganz große katholische Minderheit. Der IS hat alles zerstört – die Häuser und auch die Kirche... Jetzt kommen die Leute dorthin zurück und wollen alles neu aufbauen. Und da sagt ein Priester: „Wir müssen zuerst einmal die Mütter und die Frauen neu aufbauen, dann die Kinder, dann die Familien, dann die Gemeinschaften und dann die Häuser.“ Wenn man also keine Mütter oder keine Frauen mehr hat, keine Kinder, keine Familien, wieso dann die Häuser? So auch im Westen. Wenn man keine Kinder bekommt, keine Ehen mehr eingeht, keine Familien hat, wozu dann alles? Man muss zuerst von der Familie ausgehen. Da ist die Mutter, die Frau, das Wichtigste. Denn ohne sie gibt es keine Kinder, keine Familien, keine Gemeinden, keine Pfarren, keinen Staat, keine Gemeinschaft.
P. Tomislav Pervan OFM in Medjugorje, 4. Quartal 2018
Es geht immer zuerst um den Menschen und da um die Frau, die Mutter. Auch die Geschichte unserer Erlösung begann mit einer Frau, der Gottesmutter…

Die Kirche weitgehend irrelevant
„Die Zeiten werden derzeit als allgemein schwierig erlebt. Hat die katholische Kirche für die Menschen die richtigen Antworten?“ Diese Frage legte das Linzer Market-Institut 805 Wahlberechtigten vor – nur 1% antwortete, dass die Kirche auf jeden Fall die richtigen Lösungen für die Probleme der Menschen habe, weitere 13% sagten, dies sei teilweise der Fall. Jeder Dritte antwortete aber, dass die Kirche keinesfalls die richtigen Antworten habe, weitere 49% sagten, dass die Antworten der Kirche für die Menschen heute „eher weniger“ passten.
Wer sagt, was „gut“, was „böse“ ist? Auch als moralische Instanz ist die katholische Kirche nur mehr für jeden 20. Österreicher relevant. Die Frage lautete: „(…) Wer sagt Ihnen, was gut und richtig bzw. böse und falsch ist?“ Vorgegeben waren 24 Antwortmöglichkeiten, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Mit 5% der Nennungen kam die katholische Kirche auf den 13. Platz, die evangelische mit 1% auf den vorletzten. (…) Für alle Befragten ist allerdings das eigene Gewissen die höchste Instanz – es wird von 85% genannt, der Partner oder die Partnerin von 29, die Freundinnen und Freunde von 21 und die Eltern von 20%.
derstandard.at v. 24.12.18
Interessant wäre die Frage gewesen, wer denn dieses Gewissen heute prägt. Gut, die Kirche nicht, wohl aber der liberale Zeitgeist, die Werbung, das Fernsehen, der Tratsch auf facebook, YouTube…

Liturgische Eskapaden
Jeder zweite Zelebrant in Deutschland hält sich nicht an die kirchlichen Vorgaben zur Feier der Liturgie. Was wie eine Binsenweisheit klingt, wurde nun erstmals auch wissenschaftlich erfasst und nachgewiesen. Am Samstag haben die Würzburger Liturgiewissenschaftler Martin Stuflesse und Tobias Weyler die Ergebnisse ihrer Studie über „Liturgische Akteure“ vorgestellt. (…) Demnach hält sich im Durchschnitt die Hälfte der Befragten nicht an die zum Beispiel im Mess­buch festgelegten liturgischen Vorgaben. Priester neigen weniger als Laientheologen, die etwa Wortgot­tesdienste leiten, dazu, von Normen abzuweichen. Bei jüngeren Geistlichen ist die Normentreue zudem noch höher als bei älteren.
Die Tagespost v. 13.12.18
Auch das ist eine Form von Klerikalismus, von unangemessenem Machtmissbrauch.

Anglikanische Feier
für Transgender
Die Kirche von England hat eine pastorale Orientierungshilfe für eine Zeremonie veröffentlicht, mit welcher sie Transgender-Personen in ihrer „neuen Identität“ willkommen heißen will. Laut einem Bericht der Zeitung The Telegraph werden die Priester angewiesen, die Transgender-Personen mit ihrem neuen Namen anzusprechen. Die Orientierungshilfe stelle aber klar, dass es sich nicht um eine zweite Taufe handelt. Wasser und Öl können verwendet werden, die Anwendung ist aber genau geregelt.
kath.net v. 14.12.18
Wieder eine Entscheidung, die den Weg zur Einheit mit der katholischen und orthodoxen Kirche, die solches kategorisch ablehnen,  unmöglich macht.

Endlich eine Stützung der Familie
Mit dem (bereits im Juli im Nationalrat beschlossenen) Familienbonus steht ab dem 1. Jänner 2019 ein Absetzbetrag von bis zu 1.500 Euro pro Kind und Jahr zur Verfügung, sofern ausreichend Einkommensteuer bezahlt wurde. Bei Familien mit Jugendlichen über 18 Jahre beträgt die Entlastung bis zu 500 Euro im Jahr, solange Familienbeihilfe bezogen wird. Für gering verdienende Alleinerzieher- und Verdiener ist ein Kindermehrbetrag von zumindest 250 Euro pro Kind vorgesehen. Der Familienbonus kann ab einem Bruttoeinkommen von etwa 1700 Euro bei einem Kind voll ausgeschöpft werden.
Die Presse online v. 1.11.18
Diese begrüßenswerte Maßnahme wird in Die Presse unter dem Titel „Staatsverschuldung steigt durch Familienbonus kräftig an“. Rechnet man nach, wird deutlich, dass es sich um einen Anstieg von 0,7% bezogen auf die Schulden 2017 handelt.

Kein Wechsel im Alter
Ein holländisches Gericht hat den neuerlichen Versuch eines 69-jährigen Mannes, zwei Jahrzehnte seines tatsächlichen Alters wegzuretuschieren, in einem Verfahren, das beiderseitig auf die Gender-Identität-Debatte Bezug nahm, abgewiesen. Emile Ratelband (…) reichte im vergangenen Monat eine Klage ein, um eine Änderung seiner Geburtsurkunde, die festhielt, dass er am 11.3.1949 zur Welt kam, auf das Datum 11.3.69 zu erwirken. Er argumentierte, dass er körperlich und geistig ausreichend gesund sei und dass es ihm berufliche ebenso wie in romantischen Abenteuern Vorteile brächte, wenn er als jünger eingeschätzt würde. (…) „Wir sind in unseren Entscheidungen frei, wenn wir unseren Namen oder unser Geschlecht zu ändern wünschen. Daher möchte ich mein Alter ändern. Was meinen Körper und meinen Geist anbelangt fühle ich mich wie 40 oder 45.“
LifeSiteNews v. 4.12.18
Was biologisch ebenso festgelegt ist wie das Alter, nämlich das Geschlecht, darf mittlerweile tatsächlich geändert werden. Was für ein Unsinn!

Wir alle stammen von einem Paar ab
Alle heutigen Menschen stammen von einem einzigen Paar, das vor 100.000 oder 200.000 Jahren gelebt hat, ab, sagen die Wissenschafter. Sie untersuchten die „Strich-Codes“ von fünf Millionen Tieren von 100.000 verschiedenen Spezies – inklusive Menschen – und kamen zu dem Schluss, dass wir alle von einem einzigen erwachsenen Paar im Anschluss an eine Katastrophe, welche die menschliche Rasse beinahe ausgelöscht hätte, stammen. (…)
Das geschah nach einem katastrophalen Ereignis, das einige Zeit nach der letzten Eiszeit stattgefunden haben muss. Diese „Strich-Codes“ oder Schnipsel der DNA, die man außerhalb des Kerns der lebenden Zellen findet, lassen vermuten, dass von einem Paar abzustammen, nicht nur auf die Menschen zutrifft, sondern auch auf neun von zehn Tierarten .
Daily Mail v. 24.11.18
Wer das erste Buch der Bibel kennt und die Geschichte von Noah gelesen hat, wundert sich weitaus weniger über ein solches Ergebnis als der moderne Wissenschafter.

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