VISION 20002/2019
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Diagnose Krebs: Auch dann auf Gott vertrauen?

Artikel drucken (Marie Czernin)

Es war ein Schock: Diagnose Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium! Meine innere Stimme hatte mich zuvor immer wieder belästigt. „Jetzt geh doch endlich zum Arzt!“ rief sie mir zu, während ich mich auf einer Projektreise von Missio mit den Nöten der Menschen in Uganda befasste. Und die innere Stimme wurde immer lauter.
Nach meiner Rückkehr ließ ich mich endlich untersuchen. Ein Arzt klärte mich über meinen Zustand auf und gab mir die Telefonnummer eines Wiener Spitals, wo ich einen Termin für eine Biopsie vereinbaren sollte. Ich kannte dort niemanden und rief in meiner Verzweiflung eine Freundin an, deren Mutter kurz davor an Brustkrebs erkrankt war.
Ich hatte Glück. Noch am selben Tag bekam ich einen Termin bei ihrem Arzt, der alle weiteren Schritte in die Wege leitete: Achtmal Chemotherapie, danach die Operation und dann noch drei Wochen Bestrahlung. Ich musste durch diesen Tunnel hindurch. Ich versuchte alles zu tun, was mir mein Arzt empfohlen hatte und vertraute ihm ganz. Immerhin war er Chef eines bekannten Brustgesundheitszentrums und bestens über die neueste Krebsforschung informiert. Er verschrieb mir auch die neuesten Medikamente zur Bekämpfung der Metastasen im Rücken und vermittelte mir das Gefühl, dass er alles im Griff habe. Doch als ich nach der Operation starke Rückenschmerzen bekam, war ich auf einmal verunsichert: Was tun, wenn sich die Metastasen in der Wirbelsäule weiter ausbreiten? Eine Ärztin, die meinen Befund sah, meinte: Eine falsche Bewegung und ich könnte gelähmt sein. Auch mein Arzt war besorgt, als meine weißen Blutkörperchen ganz im Keller waren.
Da erinnerte ich mich an das, was ich während der Chemotherapie ganz konkret eingeübt hatte: nicht nur meinem Arzt, sondern vor allem auch Gott zu vertrauen. Gott hat alles im Griff, gerade auch wenn wir an unsere Grenzen stoßen.
Gott weiß, was wir ertragen können. Er führt alles zum Guten, auch wenn wir es im Moment noch nicht erkennen können. Also ließ ich mich fallen – in Seine Hände, und Er führte mich durch den Tunnel wieder zurück ans Licht.



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