Es wird aufgerüstet
Die Atommächte modernisieren und erweitern ihre Arsenale. „Wir haben zunehmend neue Technologien in der Rüstungsdynamik,“ sagt (der Politologe und Experte, Anm.) für Rüstungskontrolle Martin) Senn. So verstärken etwa manövrierbare Hyperschall-Flugkörper die Bedrohung durch einen Erstschlag. Nuklearwaffen mit geringerer Sprengkraft sollen als einsetzbare Waffen in konventionellen Kriegen dienen. „Wenn es solche Waffen gibt, steigt das Risiko, dass es zu einer nuklearen Eskalation kommt,“ sagt Senn. Und durch die fortschreitende Digitalisierung von Waffensystemen steigt deren Fehleranfälligkeit sowie das Risiko, dass die Systeme gehackt werden. (…) „Die Chinesen werden weiter und vielleicht schneller aufrüsten,“ sagt Senn. Das werde Indien nervös machen und in der Folge Pakistan. Auf dem Subkontinent sieht der Experte derzeit die größte Gefahr einer nuklearen Eskalation.
TT v. 2.2.19
Unfassbare Summen werden für die Rüstung ausgegeben: USA 619 Mrd. Dollar, China 228, Saudi-Arabien 69, Russland 66, Indien 64… (Daten für 2017). Und Jahr für Jahr wird es mehr. Wer glaubt ernsthaft, dass dies auf Dauer den Frieden sichert?
Unterwegs zum
Menschen nach Maß
Nun wurde es gemacht. Früher als später. Irgendwann im Frühjahr 2018. Dennoch erfuhr die Welt erst kürzlich, genauer am 25. November, davon. (…)„Zwei wunderschöne kleine chinesische Mädchen namens Lulu und Nana“ seien „vor einigen Wochen weinend und so gesund wie jedes andere Baby zur Welt“ gekommen, erklärt in ihr der Chinese He Jiankui. In dem fast fünfminütigen Video vermittelt der erst 34-jährige Biophysiker den Eindruck eines erfolgreich verlaufenen Keimbahneingriffs, der die Zwillinge Lulu und Nana gegen HI-Viren resistent gemacht haben soll. (…) Um Lulu und Nana gegen HIV resistent zu machen, hat He das Erbgut der Zwillinge mit der auch CRISPR/Cas9 genannten Genschere bearbeitet und das Gen CCR5 funktionsunfähig gemacht. (…) In einem Offenen Brief verurteilten 122 chinesische Wissenschaftler Hes Experiment…
Eine grundsätzliche Verurteilung war dies allerdings nicht, die Türe für weitere Experimente blieb offen:
Die Kritik an He in Hongkong - von wenigen Ausnahmen abgesehen – (beschränkte sich) im Wesentlichen denn auch darauf, welches Ziel er für seine Eingriffe in die Keimbahn wählte und wie er diese durchführte. Analysiert man die Vorwürfe, so kommt man zu dem Schluss, dass Hes Humanexperiment den Segen der Scientific Community dann erhalten hätte, wenn er seine Studie im Rahmen des üblichen Peer-Review-Verfahrens durchgeführt hätte und die genetisch modifizierten Embryonen hinterher vernichtet worden wären.
Stefan Rehder in
Lebensforum 4/2018
Wird Gott zulassen, dass die menschliche Hybris sich nun auch an Seinem Meisterwerk, am Menschen und damit am Baum des Lebens vergreift?
Das bedrohte
Beichtgeheimnis
Die abendländische Rechtstradition hat das Beichtsiegel immer respektiert, doch der Säkularisierungsprozess der vergangenen Jahrzehnte, der laut Meinung einiger zum Nutzen der Kirche hätte sein sollen, verändert die Lage. In einem jüngst von der römischen Tageszeitung Il Messagero veröffentlichten Artikel der Vatikanistin Franca Giansoldati heißt es, dass „die Abschaffung des Beichtgeheimnisses eine Hypothese ist, die trotz der harten Widerstände der Episkopate in verschiedenen Ländern unerbittlich an Boden gewinnt“. Die Fakten geben ihr leider recht. In Australien verabschiedete das Hauptstadtterritorium von Canberra ein Gesetz, das Priester zwingt, das Beichtsiegel zu verletzen, wenn sie Kenntnis von sexuellen Missbrauchsfällen erlangen sollten. In Belgien wurde der Priester Alexander Stroobandt vom Gericht in Brügge verurteilt, weil er die Sozialdienste nicht über die potentiellen Selbstmordabsichten eines Mannes informiert hatte. Das Gericht befand, dass das Beichtgeheimnis keine absolute Geltung haben könne, sondern zur Suizidprävention und bei Fällen von Missbrauch Minderjähriger gebrochen werden müsse. In Italien entschied der Kassationsgerichtshof mit dem Urteil Nr. 6912 vom 14. Februar 2017, dass Priester in einem Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs als Zeugen geladen werden können. Sollten sie sich unter Berufung auf das Beichtgeheimnis weigern, würde das als falsche Beweisaussage und somit als Straftat gelten.
Katholische Wochenzeitung
3/2019
Es ist höchste Zeit, dass unsere obersten Hirten in dieser Sache klarstellen: Das Beichtgeheimnis ist unantastbar. Hier endet die Autorität der Staaten.
Massives
Insektensterben
Fast die Hälfte aller Insekten weltweit ist vom Aussterben bedroht: eine kürzlich in der Fachzeitschrift Biological Conservation veröffentlichte Studie mit dieser Schlussfolgerung erregte weltweites Aufsehen. Die Autoren der Studie, Francisco Sanchez-Bayo und Kris Wyckhuys von den australischen Universitäten Sydney und Queensland, sehen die Insekten „auf dem Weg der Auslöschung“. Die Tiere seien „von lebenswichtiger Bedeutung für die globalen Ökosysteme“, heißt es in dem Paper. Die seit sechs Jahrzehnten praktizierte intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden führe aber zur Zerstörung des Lebensraums von Bienen, Fliegen, Tagfaltern, Käfern oder Ameisen. (…) Australische Forscher haben zuletzt darauf hingewiesen, dass etwa ein Drittel der Tierarten weltweit vom Aussterben bedroht sei. Der Anteil der Insekten liege dabei mit 41%zweimal höher als der von Wirbeltieren. Zuletzt soll die Biodiversität der Insekten binnen zehn Jahren um 25% gesunken sein. Zentraler Verursacher ist nach Ansicht von Experten die industrielle Landwirtschaft: Monokulturen, die durch Pestizide und Insektizide von Schädlingen freigehalten werden sollen.
Der Standard online v. 18.2.19
Über die Ursachen der Erderwärmung lässt sich trefflich streiten, weil das Phänomen so komplex ist. Das Artensterben hingegen ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass unser Umgang mit der Schöpfung langfristig unsere Welt ruiniert. Denn jede ausgestorbene Art ist ein unwiederbringlicher Verlust.
Hannover*in
Hannover hat sich jetzt an die Spitze der Bewegung der „geschlechtergerechten Sprache“ gesetzt. Andere Städte ziehen nach. Der Genderwahn ist grenzenlos, zumindest in der deutschen Bürokratie. Die französische Regierung hat bereits 2017 Gender-Schreibweisen verboten. Aber in Hannover, dem einstigen Ort der Hochsprache, werden die Reisenden nun mit einem neuen Ortsschild empfangen. „Landeshauptstadtx“ ist da zu lesen und die Stadt selbst heißt nun „Hannover*in“. Auch der Namensteil Hanno erinnert offensichtlich an männliche Dominanz und soll verändert werden. Frankfurt am Main soll bald Frankafurt am Unser heißen, Erfurt Er/ Sie/Esfurt.
Auf der Internetseite der Landeshauptstadt Hannover heißt es unter der Rubrik der Gleichstellungsbeauftragten Friederike Kämpfe: „Die Strategie Gender Mainstreaming hat das Ziel, Demokratie zwischen den Geschlechtern herzustellen.“
Die Tagespost v. 31.1.19
Solchen Unsinn beschließen erwachsene Menschen mit abgeschlossener Schulbildung in Deutschland, das Geistesgrößen wie Kant, Albertus Magnus, Goethe, Ratzinger… hervorgebracht hat! Dieser Unsinn produziert weitere haarsträubende Verrücktheiten:
Wenn Männer im
Frauensport brillieren
Bisher galt es als selbstverständlich, dass sportliche Wettkämpfe nur zwischen Männern beziehungsweise Frauen ausgetragen werden. Mit den geplanten Reformen des „Gender Recognition Act" in Großbritannien, denen zufolge es ausreicht, dass ein Mann lediglich eine Erklärung abgibt, er sei eine Frau, um überall als solche behandelt zu werden, könnte sich dies ändern… Was sich daraus ergebe, wurde kürzlich bei einem „boshaften Streit“ deutlich, bei dem es harsche Reaktionen auf einen Kommentar von Martina Navratilova gab. Auslöser war die Teilnahme eines kanadischen Radsportlers bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft der Frauen im Oktober 2018. Rachel McKinnon, der sich zur „Trans-Frau“ erklärt hatte, kam auf den ersten Platz. Angesprochen auf Transgender Frauen im Sport, antwortete Navratilova: „Du kannst dich nicht einfach zur Frau ausrufen und dann gegen Frauen antreten. Da muss es schon einige Maßstäbe geben." Der Besitz von männlichen Geschlechtsorganen und das Antreten bei sportlichen Wettkämpfen als Frau, „entspricht diesem Maßstab aber nicht“, sagte die berühmte Tennisspielerin. Nach Beschimpfungen auf sozialen Plattformen zog sie ihre Äußerung wieder zurück.
Die Tagespost v. 31.1.19
Und noch eine Verrücktheit:
Eine „Mutter“, die ein Kind gezeugt hat
Bernard und Marie haben 1999 geheiratet. Sie bekamen zwei Kinder, 2000 und 2004. 2011, nachdem Bernard ein „transsexuelles Syndrom“ bekannt gemacht und das Gericht in Montpellier angerufen hatte, entschied dieses dessen „endgültige Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht, ohne dass irgendeine Operation zum Geschlechtswandel gefordert oder durchgeführt worden ist“. Er entschied also, eine Frau mit dem Namen Claire zu werden. Drei Jahre später bekommt das Paar ein drittes Kind. Marie und Claire (der verkleidete Bernard) wollen offiziell als „Mütter“ des Kindes anerkannt werden. Die Forderung wird vom Standesbeamten auf Antrag des Staatsanwaltes abgelehnt. Das Paar lehnt ab (…), die angebliche Ehefrau, die das Kind nicht ausgetragen hatte, will nicht Vater genannt werden… Das angerufene Berufungsgericht in Montpellier entscheidet, „dass Claire einseitig durch ihre zugegebene männliche Zeugung das Faktum, als weiblich anerkannt zu werden, rückgängig gemacht und dessen Konsequenzen zu tragen hat.“
L’Homme Nouveau v. 5.1.19
Man ist heute direkt froh, wenn ein Gericht sich zu dieser an sich selbstverständlichen Entscheidung durchringt. Und auch in den USA gibt es Anzeichen für eine Rückbesinnung auf das eigentlich Selbstverständliche:
Rückkehr zu männlich und weiblich
Wie das Institut für Ehe und Familie (IEF) im November berichtete, plant die US-Amerikanische Regierung die anerkannten Geschlechter wieder auf zwei reduzieren zu wollen. Nun haben 30.000 Ärzte dieses Vorhaben öffentlich unterstützt. In einem offenen Brief drücken verschiedene ärztliche Berufsverbände ihre Zustimmung zu den Plänen des US-Gesundheitsministeriums aus, sich in der Definition von Geschlechtern wieder an den biologischen Geschlechtern „männlich“ und „weiblich“ orientieren zu wollen.
In einem Bericht der New York Times über das sogenannte „Title IX“-Dokument ging hervor, dass seitens der amerikanischen Regierung geplant sei, sich bei der Anerkennung von Geschlechtern nach dem bei der Geburt festgestellten biologischen Geschlecht richten zu wollen. Dies gelte dann als unveränderbar, entweder als männlich oder weiblich. Schritte in Richtung eines fluiden Geschlechts unter der Regierung Obamas würden damit wieder rückgängig gemacht werden.
IEF-Newsletter v. 31.1.19
Wirklich hoffnungsvoll ist auch das enorme Engagement der US-Jugend für den Lebensschutz ungeborener Kinder:
Hunderttausende beim March for Life
Während die etablierten Medien geschrieben haben, am March for Life 2019 hätten Tausende oder Zehntausende teilgenommen, zeigt ein Zeitraffer-Video vom 18. Jänner – aufgenommen vom Anfang bis zum Ende – ein ganz anderes Bild: nämlich eine viel höhere Teilnehmerzahl. Eine genaue Zahl für eine so große Menschenmenge zu erfassen, ist eine fast unmögliche Aufgabe. Students for Life of America hat ein 60-Sekunden-Zeitraffer-Video vom Anfang bis zum Ende des Marsches aufgenommen, aus dem hervorgeht, dass Hunderttausende an dem Ereignis teilgenommen haben. (…) Laut den Veranstaltern nahmen 2011 400.000 an dem Ereignis teil und 2013 waren es 650.000.
LifeSiteNews v. 19.1.19
„Jedes Kind ist ein heiliges Geschenk von Gott“ erklärte US-Präsident Donald Trump denTeilnehmern des Marsches am 18. Jänner in einer Video-Botschaft. Die weltweite Ablehnung dieses Geschenks ist ein zum Himmel schreiendes Unrecht, mit dem sich Christen einfach nicht abfinden dürfen:
Todesursache Nr. 1
Mit 41 Millionen haben die Abtreibungen laut den Statistiken von Worldometers alle anderen Todesursachen in der Welt übertroffen. (…) Die Nachrichtenagentur Breitbar hält fest, dass den Schätzungen von Worldometers zufolge, die legale Abtreibung tödlicher ist „als Krebs, Malaria, HIV/Aids, Tabak, Alkohol und Straßenunfälle zusammen“. 2018 gab es 8,2 Millionen Todesfälle infolge von Krebs, 5 Millionen wegen Rauchens und 1,7 Millionen wegen HIV/Aids. (…) Laut der Schätzungen von Worldometers hätten 2019 allein bis 2. Jänner mehr als 170.000 Abtreibungen stattgefunden.
Le Forum Catholique v. 3.3.19
Ein Mensch von
Anfang an
Das Personsein sei, so (Robert) Spaemann, nicht eine Eigenschaft, sondern das Sein des Menschen. Es beginne deshalb nicht später als die Existenz eines neuen, mit dem elterlichen Organismus nicht identischen Lebens. Die Gleichsetzung der Personwerdung mit der Zeugung ist die Konsequenz der Unmöglichkeit, einen Beginn des Personseins in der Zeit zu fixieren. Jemanden „Person“ zu nennen, heißt, ihm den Status des Selbstzwecks zuerkennen.
Die Person sei ein „jemand“ und nicht ein „etwas“. Es gebe keinen kontinuierlichen Übergang von etwas zu jemand. Alle Versuche, Personalität von der Existenz eines menschlichen Organismus abzulösen, nennt Spaemann kontraintuitiv, unvereinbar mit dem Sprachgebrauch jedes normalen Menschen. Eine Mutter pflege zu ihrem Kind zu sagen: „Als ich mit dir schwanger war“ (…) und nicht: „Als ich einen Organismus in mir trug, aus dem dann später du wurdest.“
Manfred Spieker in VATICAN-magazin 1/2019