Habt Ihr nicht schon sehr oft über Lebensschutz und Abtreibung geschrieben?“, fragte mich kürzlich jemand, als ich ihm das Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe nannte. Ja, tatsächlich, haben wir. Gegenfrage: Kann man überhaupt genug für das heute immer mehr bedrohte Lebensrecht der Menschen tun? Und: Haben wir nicht, gerade wir Christen, vielleicht schon resigniert?
Nur weil es so wenig Widerstand gibt, schreitet die Kultur des Todes systematisch voran. Mittlerweile wird von einem „Recht auf Abtreibung“ gesprochen und gezielte Kindestötung staatlich subventioniert. In einer Zeit, in der ständig Diskriminierung angeprangert wird, beraubt man eine ganze Gruppe von Mitbürgern, nämlich die kleinsten, schwächsten, wehrlosen Menschen, die ungeborenen Kinder ihres Grundrechtes auf Leben.
„Fortschrittliche“ Länder richten Sterbekliniken ein, inKdenen Alten, Kranken, Lebensmüden ein Ende bereitet wird. Von dort wandern die alten Leute mittlerweile nach Übersee aus, um nicht in Gefahr zu geraten, Opfer der Barmherzigkeit“ zu werden.
Viele, die diese Entwicklung verfolgen, beklagen all das im kleinen Kreis von Gleichgesinnten. Aber wo bleibt der Aufschrei der Kirche? Wie viele werfen heute der Generation unserer Väter, Groß- und Urgroßväter vor, dass sie geschwiegen hat, als die Nationalsozialisten ihre Greueltaten vollbrachten? Zurecht führt man die Jugend ins KZ Mauthausen oder in die Krematorien von Auschwitz. Nie wieder! heißt es dann.
Und heute? Werden friedliche Lebensschützer, die sich dem massenweisen Töten entgegenstellen und vor Abtreibungskliniken bemühen, Schwangere von einem fatalen Schritt zu bewahren, als Fanatiker, „selbsternannte Lebensschützer“ verunglimpft, werden Bannmeilen um Abtreibungskliniken eingerichtet. Wieviel Blindheit gegenüber dem Unrecht in unseren Tagen!
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe will eine Ermutigung sein, sich für das Leben einzusetzen.
An dieser Stelle muss ich das Thema wechseln und einen Hinweis für unsere italienischen Leser geben: Wir schließen per 31. März 2020 das Konto bei der Raika Bozen. Ab sofort ist daher eine Spendeneinzahlung per SEPA-Überweisungsschein direkt auf unser österreichisches Konto (ohne Zusatzkosten) erbeten. Um den Übergang zu erleichtern, legen wir in den Ausgaben 6/19 und letztmalig in 1/20 die gewohnten italienischen Zahlungsanweisungen (ordine di bonifico elettronico) zusätzlich noch einmal bei.
Jetzt bleibt mir noch im Namen der Mitarbeiter, Ihnen, liebe Leser, in dieser letzten Ausgabe 2019 einen gesegneten Advent, ein frohes Fest der Geburt Jesu Christi und ein glückliches Neues Jahr 2020 zu wünschen. Wir danken für Ihre treue Begleitung und Unterstützung. Bleiben wir im Gebet verbunden!