Für viele Christen ist es ein Ritus, der beim Sonntagsgottesdienst zu einer Gewohnheit geworden ist: Das Beten des Glaubensbekenntnisses. In seinem neuen Buch „Das Credo – Eine Gebrauchsanweisung für das Leben“ führt der Bischof von Passau und Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz Dr. Stefan Oster SDB vor Augen, dass das Fundament des Credo der Glaube des frühen Christentums ist. Er legt dar, auf welche Weise der Inhalt des Credo auch in der heutigen Zeit noch von tiefgehender und unverfälschter Bedeutung ist und welche enorme Strahlkraft die Worte des Credo, die die Christen praktisch im Schlaf beherrschen, haben.
Entstanden ist dieses Buch auf Basis von 17 Vorträgen über das Glaubensbekenntnis, die Stefan Oster in Passau vor der Gruppe „Believe and Pray“, einer Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die sich aus Christen, Menschen anderer Konfessionen und Ungetauften zusammensetzt, gehalten hat. Im Anschluss an diese Vorträge gab es Diskussionen, bei denen es zu Nachfragen, anderen Positionen und vertieften Klärungen kam. Da die Möglichkeit des Nachfragens bei einem Buch wegfällt, fordert Stefan Oster die Leser auf, mit ihm über seine Internetseite www.stefan-oster.de, über Facebook oder über Instagram Kontakt aufzunehmen.
Mit enormer Akribie erläutert Stefan Oster eines der wichtigsten Fundamente des christlichen Glaubens. Jede Zeile dieses Gebets nimmt er unter die Lupe und macht damit deutlich, welch mannigfaltiger Reichtum an Glaubensinhalten hinter diesen Zeilen steckt. In seinem Vorwort merkt Stefan Oster allerdings an: „Dieses Buch ist kein Theologie-Buch – und doch ist es nicht ohne theologische Argumente. Es ist auch kein Philosophie-Buch – und doch ist es nicht ohne philosophische Argumente.“ Das Buch soll auch auf keinen Fall eine bloße Litanei an Glaubenswissen sein. In diesem Buch geht es nicht um die Frage „Was glauben wir?“, sondern „Wem glauben wir?“, also darum, dass der Glaube etwas Personales ist, es geht um die Gottesbeziehung und darum, dass man ein Gottvertrauen nur haben kann, wenn man weiß, wem man vertraut. Glaube setzt laut Stefan Oster schließlich auch Freiheit voraus.
Der Autor stellt fest, dass die meisten Gegner von Glaube und Kirche, vor allem unter den jungen Menschen, sagten: „Der christliche und besonders der katholische Glaube und ein modernes wissenschaftliches Weltbild seien unvereinbar.“ (S. 13/14). Diese These widerlegt er in diesem Buch, indem er Menschen aufzählt, die tief gläubig waren, aber die die Wissenschaft wirklich vorangebracht haben. (S. 16).
Auf gut nachvollziehbare Weise und anhand zahlreicher Beispiele, die gerade nicht von oben herab und rein wissenschaftlich, sondern vielmehr pragmatisch mitten aus dem Leben sind, macht Stefan Oster klar, dass Theologie und Philosophie zu den in diesem Buch genannten lebensnahen Beispielen nicht in einem Gegensatz stehen.
In dem Buch heißt es: „Du wirst merken, dass das Buch eine Mitte hat, um die sich alles dreht; Jesus! Und du wirst merken, dass es in allem und immer wieder um Liebe geht, um Liebe zu Jesus, zu den anderen Menschen, zu dir selbst und zur ganzen Schöpfung.“
„Das Buch will dir helfen zu verstehen, dass der Glaube nicht einfach nur altmodisches Zeug ist, das keiner mehr versteht“, so der Bischof: „Es will dir helfen zu verstehen, dass der Glaube an Jesus auch für dich aktuell ist und dass es auch um dich geht, um dein Herz, um deine Entscheidungen – und um das Heil, das Jesus, der Christus, für dich bereithält.“
Vita des Bischofs:
Stefan Oster wurde am 3. Juni 1965 in Amberg/Oberpfalz geboren. Von 1988 bis 1994 studierte er Philosophie, Geschichte und Religionswissenschaften in Regensburg, in Kiel, an der University of Keele (England) und an der University of Oxford. 1995 folgte sein Eintritt in das damalige Noviziat der Salesianer Don Boscos in Jünkerath in der Eifel. 1996 absolvierte er das Studium der Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) Benediktbeuern. 1999 legte er seine Ewige Profess ab. Im Jahre 2001 folgte seine Priesterweihe. Im Jahre 2003 schloss er seine Promotion an der Theologischen Fakultät der Universität Augsburg in Philosophie mit einer Arbeit über Ferdinand Ulrich ab, für die er 2003 den Albertus-Magnus-Preis der Diözese Augsburg und 2004 den Universitätspreis des Vereins der Freunde der Universität Augsburg erhielt. Nach seiner Promotion war Stefan zunächst Dozent für Philosophie, seit 2009 Professor für Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. Weiterhin ist er ehemaliger Zeitungs- und Hörfunkjournalist und war als Ordenspriester tätig.
Credo – Eine Gebrauchsanweisung fürs Leben. Von Stefan Oster. Katholisches Bibelwerk, 336 Seiten, 23,60 €