Wir haben überlegt: Sollen wir das Thema Nummer eins an dieser Stelle aufgreifen? Meine Frau meinte, es reiche, dass wir den lesenswerten Beitrag zum Thema Corona-Virus auf Seite 13 bringen. Nun aber habe ich mich doch entschlossen, etwas zum Thema zu schreiben.
Warum? Weil mich vieles, was geschieht, wirklich verwundert und auch besorgt. Wer versucht, sich ein Bild von der Gefahr zu machen, die von der ansteckenden Krankheit ausgeht, stellt fest: Heutiger Stand der Dinge um 15 Uhr in Österreich: 206 nachgewiesene Erkrankungen; weltweit sind es rund 116.000. Todesfälle in Österreich derzeit null – Gott sei Dank –, weltweit: 4012 (Stand 10. März).
Im Vergleich dazu Zahlen aus Österreich: Im Winter 2018/2019 gab es 1.400 Todesfälle infolge der jährlich auftretenden Grippewelle und allein in Wien rund 160.000 Grippe-Patienten. Damals wurden weder die Studenten heimgeschickt, noch Museen geschlossen und Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern abgesagt…
Also darf man doch wohl über die derzeitigen Ängste staunen.
Kein Zweifel: Vorsicht ist sicher angebracht, besonders was alte Menschen betrifft. Was mir aber Sorgen macht, ist die Reaktion der Kirche: Hier in Wien soll es kein Weihwasser in den Kirchen geben, keine Mundkommunion, keine Messfeiern mit mehr als 100 Personen – und in Kärnten lautet die Anweisung der Diözese sogar: „Die Spendung der Heiligen Kommunion an die Mitfeiernden ist aus dringenden Hygienegründen untersagt.“ Noch radikaler die Maßnahmen in Italien: Dort wurden alle öffentlichen Heiligen Messen abgesagt. Drängt sich da nicht die Frage auf: Ist unser Glaube an die heilbringende Wirkung der Eucharistie nicht schon recht erschüttert?
Und wenn unsere Hirten die Gefahr schon so groß einschätzen, dass sie so schwer wiegende Maßnahmen ergreifen, müssten sie da nicht die Gläubigen zu Bußübungen, zu Bittprozessionen, zu Sturmgebeten aufrufen, um Gott zu bitten, die Gefahr von uns abzuwenden?
Ich denke, das Geschehen rund um den Corona-Virus bietet einen guten Anlass zur Selbstbesinnung in dieser Fastenzeit. Dabei könnten wir feststellen, wie klein unser Glaube an das Wirken Gottes ist und wie sehr wir Christen – und zwar fast alle – vom weltlichen Denken und Sorgen rund um uns geprägt sind.
Genug vom Virus. Wieder einmal darf ich Ihnen, liebe Leser, für Ihr Spenden danken. Die Vorjahresergebnisse zeigen, dass wir neuerlich gut über die Runden gekommen sind. Daher noch einmal: Ein herzliches Dankeschön! Aber auch gleich wieder die Bitte: Wenn Ihnen die Zeitschrift gefällt oder ein Artikel sie besonders anspricht, sagen Sie es weiter, bieten Sie anderen Vision2000 zur Lektüre an, wir schicken Ihnen gerne und kostenlos Werbe-Exemplare zu.
Zum Schluss darf ich Ihnen im Namen aller Mitarbeiter eine gesegnete Fastenzeit und ein frohes Osterfest wünschen.