Jeden Tag so leben, als wäre er der letzte
Wenn ein Mensch stirbt, beklagen Bekannte und Verwandte den erlittenen Verlust. Man blickt auf dessen Leben zurück und meint heute, alle von uns kommen ohnedies in den Himmel. Das stimmt jedoch nicht: Gott ist barmherzig, aber auch gerecht. Gott zwingt zwar niemanden ins ewige Feuer, aber die Seele kommt in die Hölle, wenn sie sich dafür entscheidet. Hat sie nicht richtig Buße für ihre Sünden getan, kommt sie ins Fegefeuer. In den Himmel kommt die Seele, wenn sie sich mit allen Kräften bemüht, Gott grenzenlos zu lieben, und wenn sie ihre Sünden bereut hat. Beten wir täglich um die Gnade einer guten Todesstunde und leben wir jeden Tag so, als wäre er unser letzter.
Karina Orlowski, E-Mail
Gott liebt die Tiere
In der letzten Nummer Ihrer Zeitschrift wurde auch auf ein Buch von Bischof Andreas Laun aufmerksam gemacht: Gott liebt auch die Tiere. Wenn z.B. in der Weihnachtskrippe auch Darstellungen von Tieren wie Ochs und Esel, Schafe und Ziegen und nach Erscheinung des Herrn noch Pferde, Kamele und Elefanten zu sehen sind, so hat dies seine Gründe. Auch wenn die Menschen von der Klugheit etwa von Ochs und Esel nicht viel halten, so hält doch offensichtlich Gott hinsichtlich ihrer Anhänglichkeit dem Volk Israel einen Spiegel vor das Gesicht: „Es kennt der Ochs seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn, Israel aber kennt mich nicht, mein Volk hat keine Einsicht.“ (Jes 1,3). Es soll doch darauf hingewiesen werden, was sich Gott von Seiten der Menschen erwartet, nämlich eine Anhänglichkeit wie sie Tiere ihren Besitzern zum Ausdruck bringen.
P. Leopold Strobl OSB,
A-5152 Michaelbeuern
Richtet nicht!
Wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin, liegt immer wieder Ihr Magazin auf dem Küchentisch. Jedesmal, wenn ich es durchblättere, ärgere ich mich. In Ausgabe 1/20 nennen Sie Konversionstherapien „Hilfe für Homosexuelle“. Wie viele Menschen sind durch solche Therapien, in denen sie lernen, ihr Innerstes zu verleugnen, in Depression und Suizid getrieben worden? Wie viele sollten es noch werden? (…)
Als junger, weltoffener Mensch fühle ich mich nicht verstanden. Ich habe viele Freunde und Bekannte aus dem LGBT-Umfeld, mit anderen (oder ohne) Religionsbekenntnissen und aus anderen Kulturkreisen. Starke, junge Frauen, die sich nicht auf die Rolle im Haus einschränken wollen, und Männer, die keine Probleme damit haben, diese Rolle zu übernehmen. Allesamt gute Menschen, die keinen Spott verdienen. (…) Abschließen will ich mit einem Bibelzitat: „Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden…“
Michael Thier, E-Mail
Es gehört zu den Grundsätzen von Vision2000, keine Urteile über Personen zu fällen. Allerdings empfinden wir es als unseren Auftrag, Handlungen, Meinungen und Denkweisen zu beurteilen und sie aus der Sicht der kirchlichen Lehre zu beurteilen und – wenn nötig– zu kritisieren.
Sorge um unsere
Kleinsten
Schon lange bewegt mich die Sorge um das Aufwachsen unserer Kleinsten. Als sich der Trend, die Kinder immer früher in Fremdbetreuung zu geben, abzuzeichnen begann, meldete sich in mir das Gerechtigkeitsgefühl: In der Debatte um die außerhäusliche Selbstverwirklichung der Frau kann sich die zweite davon betroffene Bevölkerungsgruppe – die Unter-Dreijährigen – nicht einbringen, weil sie noch nicht befragt werden können, wo und wie sie ihre so bedeutsame erste Lebenszeit verbringen wollen… Es geht nicht darum, das „Rad der Geschichte“ zurückdrehen zu wollen und das „Heimchen am Herd“ zu beschwören: Die Gleichstellung der Frau ist wichtig, überfällig! Soll sie aber um den Preis einer möglichen Entwurzelung und geistig-seelischen Verarmung der nächstfolgenden Generation erkauft werden?
Zweierlei regt auf: Es besteht ein starker gesellschaftlicher Druck auf die Frau, ihr Mutter-Sein zeitlich einzuschränken und ebenfalls erwerbstätig zu sein. Zweitens verwundert das Außerachtlassen des natürlichen Empfindens und der Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, wonach für etliche Unter-Drejährige die große, fremde Gruppe und das Fortreißen von ihren lebensnotwendigen Bezugspersonen ein unzumutbarer emotionaler Stress sein kann…
Die Lösung wäre wohl eine längere Karenzzeit mit Arbeitsplatzgarantie und Erziehungsgeld. (…) Diese meine Gedanken habe ich erstmals in einen Leserbrief gefasst. Er wurde in Die Presse veröffentlicht.
Dann schrieb ich sie der seinerzeitigen Familienministerin. Schlussendlich schickte ich sie vor der Nationalratswahl an die großen Parteien. Eine Antwort kam zurück: Österreich sei familienpolitisch ohnedies sehr gut aufgestellt. Mittlerweile fühle ich mich wie eine einsame Ruferin in der Wüste. Dass es irgendwo noch andere solche gibt, wie die unermüdliche, hochgeschätzte Christa Meves, ist mir Bestätigung, doch keine Hilfe.
Noch unter dem Eindruck des kürzlich gesehenen Films „Ghandi“ (in unserem „Heimkino“ als DVD) erkenne ich anhand dieses großartigen, ja heldenhaften Lebensbeispiels: Das Gute wurde erreicht, weil viele das Gleiche wollten und sich dafür einmütig eingesetzt haben. Wie kann eine solche Bewegung angestoßen werden?
Gabriela Pichler, 1170 Wien
Hauptsache: g’sund
„Hauptsache Gesundheit“ braucht die Ergänzung: die „umfassende“. Die Gesundheit von Geist, Seele und Körper ist wirklich ein Geschenk! Dass eine kranke Seele auch den Körper beeinträchtigt, ist zweifellos bewiesen. Dass eine gesunde Seele auch einem kranken Körper etwas abgewinnen kann, beweisen Kranke, die nicht verzweifeln. „Hauptsache umfassend gesund – wenn es Gott so will“ – Zufriedenheit gehört auch dazu ...
Gebhard Blesl, E-Mail
Überwachung total
Während in Europa der Widerstand gegen die nächste Mobilfunkgeneration wächst, Wissenschaftler und Ärzte (z.B. die Wiener Ärztekammer) warnen und immer mehr Gemeinden den Ausbau stoppen, ist China Vorreiter dieser Technologie. Der Staat investiert im großen Stil, während Technik-Giganten wie Huawei das Netz ausbauen. Mittlerweile gibt es im Land des Lächelns 600 Millionen Überwachungskameras. Das heißt, diese Menschen stehen Tag und Nacht nicht „nur“ im Funkfeuer der gesundheitsgefährdenden Hochfrequenzen, sondern auch unter ständiger Beobachtung. „Big Brother“ lässt grüßen!
Walter Koren, 4560 Kirchdorf
Beim „Babycaust“ wird geschwiegen
Wieder ein Gedenktag. Wieder Politiker, die ihre Betroffenheit zum Ausdruck bringen. Darunter auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Tag für Tag werden unschuldige Kinder bei Abtreibungen auf grausame Weise ermordet, ohne dass auch nur ein Politiker diese Kinder beschützt und vor diesem Schicksal bewahrt. Zum Holocaust finden die Politiker mahnende Worte. Aber beim Babycaust, der sich heute und jetzt ereignet, schweigen sie und schauen weg…
Alfred Zoppelt, E-Mail
Ich weiß, meine Rede ist hart…
In Vision2000 6/19 ist ein Leserbrief von Josef Ortmaier zur Thematik erschienen, wie schwangeren Frauen in Not geholfen werden bzw. wie das Leben der ungeborenen Kinder geschützt werden könne. An den Vorschlägen dazu ist nichts auszusetzen, was ich ausdrücklich betonen möchte.
Selbstverständlich soll Schwangeren in Not mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln geholfen werden. Befremdlich ist für mich aber der Satz, wir seien nicht berufen, Mädchen und Frauen, die sich für einen Abbruch der Schwangerschaft entschieden haben, zu verurteilen.
Wahrheit und Gerechtigkeit sind Grundpfeiler des katholischen Glaubens und echter christlicher Nächstenliebe. Die absichtliche Tötung eines Menschen ist Mord, daran ist nun einmal nicht zu rütteln.
Und es ist durchaus angebracht und im Sinne echter Barmherzigkeit, die das ewige Heil des Menschen im Auge hat, dieses Verbrechen auch vorzuhalten. Von einem echten Schutz des Lebens der ungeborenen Kinder oder von einem Recht auf Leben dieser Kinder kann man nur sprechen, wenn es eine staatliche Pflicht gibt, dieses Leben mit den gebotenen Mitteln der Rechtsordnung zu schützen. Es ist die nach Gerechtigkeit strebende Pflicht eines Christen, für die Strafbarkeit der Abtreibung einzutreten. (…) Im Sinne der Wahrhaftigkeit sollte man aufhören so zu tun, als ob alle abtreibungswilligen Frauen in einer Notlage wären.
Weh getan hat mir die Äußerung im Leserbrief von Franz Spenger über die Heilige Messe als „mittelalterlichen Opferkult“, was ich als abwertend verstehen muss. Ich will hier keine Diskussion über den ordentlichen und außerordentlichen Messritus beginnen, gebe aber zu bedenken, dass dieser mittelalterliche Opferkult jene Meßliturgie ist, die alle großen Heiligen geprägt hat, deren wesentliche Teile sich bis in die ersten Jahrhunderte zurückverfolgen lassen und möglicherweise von den Aposteln oder gar vom Herrn selbst in dieser Form geprägt worden sind.
Die offenbar positiv gesehene Gestaltung der sogenannten Eucharistiefeier durch den Priester je nach Situation und Personengruppe lässt außer Acht, dass die Liturgie der Heiligen Messe, die nach katholischem Verständnis noch immer die Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers ist, das wichtigste ist, was uns die Kirche vermittelt.
Ich weiß, dass meine Rede hart ist, und so etwas heute kaum jemand hören will.
Dr. Alfons Adam, E-Mail
Bitte um Zusendung
Mir ist Ihre wunderbare Zeitschrift erstmals über den Weg gelaufen, als ich sie im Vorjahr von einem Freund in Österreich bekam. Ich möchte sie gern weiterhin lesen und wäre dankbar, wenn Sie mich in die Liste Ihrer Abonnenten aufnehmen könnten.
Daniel Deasy, NL-6231 Sittard
Persönliche Empfehlung ist die beste Form der Werbung. Daher wieder einmal die Bitte, Vision2000 weiterzuempfehlen.
Corona und Kirche
Meine tägliche Nahrung ist die Heilige Messe. Ich war schockiert, als ich diese Woche, wie gewöhnlich, die Heilige Messe in einer Kirche in Graz besuchte, dass der Priester kurz vor der Heiligen Kommunion gesagt hat: Ausnahmslos wird die Heilige Kommunion nur mehr in die Hand gegeben! Das war ein Stich in mein Herz. Ich habe mir vorgenommen, diese Kirche nicht mehr zu betreten, solange ich mich nicht mit Weihwasser besprengen und meinen Herrn nicht so empfangen kann, wie es mein Herz verlangt. Gott zu Dank gibt es in Graz noch Priester, die katholisch sind und uns Gläubigen die Heilige Kommunion in den Mund reichen. Ich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen der Kirche dieses Verbot zurücknehmen und den Gläubigen gestatten, selbst zu wählen, wie sie ihren Herrn empfangen wollen.
Traude Schröttner, 8020 Graz