Oft hört man den Satz: Nach der Corona-Krise wird nichts mehr so sein wie vorher. Es stimmt: Wir waren Zeugen eines einmaligen Geschehens. Weltweit wurde das normale Leben der Völker auf ein Minimum heruntergefahren. Nur lebenswichtige Aktivitäten wurden aufrechterhalten. Und jetzt, da in der nördlichen Hemisphäre Ruhe eingekehrt scheint, halten uns Medien und Politiker weiter in Atem mit fortgesetzten Meldungen und Warnungen über ein mögliches neues Aufflammen der Epidemie. Derzeit leben wir also im Ausnahmezustand „light“.
Aber nicht um das Thema Umgang mit der Pandemie neu aufzuwärmen, schreibe ich das, sondern um festzuhalten, dass wir ganz offensichtlich in eine recht instabile Situation geraten sind, wir, die wir uns doch in der Sicherheit der Wohlstandsgesellschaft so häuslich eingerichtet hatten. Und jetzt scheint so viel Selbstverständliches wie weggeblasen. Es stellen sich bisher nicht gekannte Fragen: Wird es im Herbst an Schulen und Universitäten normalen Betrieb geben? Kann man eine Reise ins Ausland unternehmen, ohne befürchten zu müssen, dort wegen eines Shutdowns hängenzubleiben? Wird die Wirtschaft wieder halbwegs anspringen? Behalte ich meinen Job, wenn die Kurzarbeit ausläuft? Und und und…
Wir gehen auf Zeiten der Unsicherheit zu. Unsicherheiten, die Sorgen bereiten. Sorgen, die belasten und den inneren Frieden gefährden. Dieser Herausforderung haben wir uns zu stellen – besonders wir Christen. Denn der Friede ist ein Thema, das die gesamte Heilige Schrift durchzieht. Der Friede als Geschenk Got-tes. Das erste Wort, das der auferstandene Herr Seinen verschreckten Jüngern sagt, ist: „Friede sei mit euch!“ Für diesen Frieden müssen wir uns öffnen. Um ihn geht es in diesem Schwerpunkt.