VISION 20004/2020
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Ein wahrer Fels in der Brandung

Artikel drucken Johannes Paul II. – eine Passion (Christian Dick)

Er war ein Fels in der Brandung, der den Stürmen der Zeit standhielt. Ebenso hatte er Rückgrat und großen Mut, wenn es darum ging, dem kommunistischen Staats- und Regierungschefs in Europa die Leviten zu lesen und den Kommunismus zu geißeln, womit er maßgeblich zum Fall des Eisernen Vorhangs beitrug. Die Rede ist von Papst Johannes Paul II..
All die genannten Charaktereigenschaften dieses Papstes, der auf Grund seiner gigantischen Lebensleistung auch den Beinamen „der Große“ trägt, werden dem Leser des Buches Johannes Paul II. – Eine Passion bewusst, das in der fe-medienverlags GmbH in Kißlegg erschienen ist. Das 26 Jahre währende Pontifikat des Heiligen Papst Johannes Paul II. war ein Meilenstein in der Geschichte. Am 18. Mai 2020 wäre dieser 100 Jahre alt geworden.
Autor des Buches ist Paul Badde, ein in Rom lebender, ausgewiesener Vatikanexperte, der von 2000 bis 2013 als Kor­res­pondent für die Tageszeitung Die Welt, zuerst in Jerusalem, dann in Rom und beim Vatikan tätig war und Papst Johannes Paul II. jahrelang begleitet hat.
Dieses Buch ist besonders lesenswert, weil es sich spannend wie eine Art Tagebuch liest. Es umfasst eine Sammlung von Artikeln, die Paul Badde über die herausragenden Botschaften und Gebetsanliegen verfasst hat, die Papst Johannes Paul II. bei seinen zahlreichen Reisen artikuliert hat. Dieser Papst, so wird in diesem Buch deutlich, war insbesondere auf Grund der Tatsache ein Phänomen, weil er nicht nur Theologe, sondern auch Philosoph, Dichter und Schauspieler war und weil es ihm wie keinem anderen gelungen ist, die Massen in seinen Bann zu ziehen.
So haben ihn zum Beispiel die jungen Menschen bei den von ihm initiierten Weltjugendtagen, bei denen immer ein Millionenpublikum zugegen war, regelmäßig wie einen Popstar gefeiert, das amerikanische Time Magazine wählte ihn 1994 zum Mann des Jahres.
Besonders bemerkenswert ist der Wahlspruch „Totus Tuus, Maria – Ganz Dein, Maria“, mit dem sich Papst Johannes Paul II. ganz der Muttergottes verschrieben hat. Als glühender Verehrer Mariens war er wie sie zum totalen Einsatz für den Herrn bereit. So hat er sein Leiden geopfert und gleichsam das Kreuz Jesu Christi getragen: zunächst durch sein Leiden an den Folgen des Attentats vom 13. Mai 1981 und später an seiner schweren Parkinson-Erkrankung. Ein Rücktritt kam für ihn nicht in Frage. Seine Marienverehrung kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass er den lichtreichen Rosenkranz eingeführt hat, was der Autor in einem Kapitel des Buches hervorhebt (S.79 ff.).
Die größte Lebensleistung dieses Ausnahmetalents auf dem Stuhl Petri ist zweifelsohne seine Eigenschaft als Brückenbauer zwischen Ost- und Westeuropa. Sein Beitrag zum Fall des Eisernen Vorhangs ist von fundamentaler Bedeutung. Paul Badde macht hierzu Ausführungen in dem Kapitel „Die Kirche in Europa“ (S. 91 ff.), in dem auch die Enzyklika „Ecclesia in Europa“ thematisiert wird.
„Santo Subito“ – „Sofort Heilig“ – so lautete die Forderung der Menschen, die zur Beerdigung Papst Johannes Paul II. nach Rom gepilgert waren. Diesen Titel trägt auch das abschließende Kapitel des vorliegenden Buches (S. 203 ff.).

Zum Autor
Paul Badde wurde 1948 in Schaag am Niederrhein (heute: Nettetal) geboren. Er studierte Philosophie, Geschichte und Politik in Freiburg und Frankfurt am Main. Doch anstatt Lehrer zu werden, fand Badde über das Satiremagazin Titanic zum Journalismus und war von 1988 bis 2000 Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ab dem Jahr 2000, wie erwähnt, für Die Welt. Er zählt zu den bestinformierten Vatikanjournalisten und berichtet heute als Korrespondent für den katholischen Fernsehsender ewtn aus dem Vatikan. Als Herausgeber des Vatican-magazin schreibt er in jeder Ausgabe dieser Publikation.


Johannes Paul II. – Eine Passion.
Von Paul Badde. fe-Medienverlags GmbH, 208 Seiten, gebunden
14,80 EUR (D), 15,30 EUR (A)

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