Wie oft belasten Sorgen unseren Alltag und werfen Schatten auf unser Leben! Wie gut haben es da jene, die das Vertrauen aufbringen, all diese – oft durchaus auch unbegründeten – Belastungen vertrauensvoll in die Hände des Herrn zu legen. Im Folgenden ein Impuls, dies zu versuchen.
Vor kurzem wurde eine Schlafstudie der Med-Uni Wien veröffentlicht. 1.000 Personen aller Altersgruppen wurden befragt bzw. untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass rund 30% der Studienteilnehmer über Einschlafstörungen klagten.
Studienleiter Univ.Prof. Dr. Stefan Seidel vom Schlaflabor der MedUni Wien macht dafür unter anderem das „bekannte Grübeln, Nicht-Runterkommen oder Problemwälzen“ verantwortlich. „Erst dann kommen andere seltene Faktoren ins Spiel wie Angst oder Schmerzen.“ Schließlich wirken sich auch die intensive Nutzung von Handy, TV und sozialen Netzwerken negativ auf einen gesunden Schlaf aus.
In meine Sprechstunde kommen immer wieder Menschen, die durch Sorgen beladen und bedrückt sind. Tag und Nacht schleppen sie ihre Sorgen und Ängste mit sich herum, obwohl die meisten der befürchteten Dinge sehr selten eintreffen. Dennoch rauben ihnen ihre Sorgen, ihre Angstgedanken und ihr Grübeln viele Stunden ihres nächtlichen Schlafes. Das kostet sehr viel Lebensenergie und nimmt vielfach die Freude im Leben. Das kann auch gar nicht anders sein, wenn ich meinen Sorgen so großen Raum gebe.
Die Bibel zeigt uns einen Weg auf, wie wir mit Sorgen umgehen können und wie wir einen gesunden Schlaf finden. Der Apostel Petrus schreibt in diesem Zusammenhang: „All eure Sorge werft auf ihn; denn Gott sorgt für euch!“ (1. Petr 5,7).
Jesus selbst gibt uns in der Bergpredigt den Hinweis, sich nicht um das Morgen Sorgen zu machen, sondern Gott zu vertrauen, der für uns sorgt und einen Weg für uns bereitet, den wir gehen können. (Matthäus-Evangelium 6,25-34).
Ich erinnere mich sehr gut an eine junge Frau, die durch ihre Aufgabe als Mutter von zwei kleinen Kindern sehr gefordert war. Der Ehemann hatte durch seinen Beruf lange Aufenthalte auswärts und konnte sie in dieser Zeit nicht unterstützen.
Die große Sorge dieser Frau, die sehr perfektionistisch ausgerichtet lebte, war ständig die Frage, wie soll ich das alles schaffen? Und je mehr sich dieser sorgenvolle Gedanke bei ihr breit machte, desto mehr reagierte ihr Körper.
Sie bekam Angstzustände, arge Hautausschläge und meinte, sie sei allem nicht mehr gewachsen. Sie glaubte, sie könne nicht mehr kochen, nicht mehr gut für die Kinder sorgen und ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Ihr Sorgen-Machen hatte sich zu einer schweren Depression entwickelt. Ihr Leben wurde dunkel und freudlos, wie ein Leben hinter einer Glaswand.
Wir führten viele Gespräche, auch ein Psychologe wurde um Hilfe aufgesucht. Letztlich aber hat ihr vor allem geholfen, wie sie später selbst oft sagte, dass sie sich diesen Sorgen-Gedanken verweigert hat. Gleichzeitig sagte sie nein zu ihrer Krankheit. Sie hat ihre Sorgen bewusst bei Jesus abgeladen und zu ihm gebracht. Sie vertraute darauf, dass Jesus ihre Sorgen, ihre Ängste und ihre Lasten auf sich nimmt und tragen wird.
Und dieses Vertrauen, dass Jesus ihr hilft, die Lasten zu tragen, hat innerhalb kurzer Zeit zur Genesung oder wesentlichen Verbesserung ihres Gesundheitszustandes geführt. Ängste und die körperlichen Beschwerden ließen nach, die Hautausschläge verschwanden, neue Kräfte und neue Freude kamen ihr zu.
Sie erlebte die heilsamen Auswirkungen der Einladung Jesu an alle Menschen aus dem Matthäus-Evangelium, wenn Er sagt: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ Ich will euch neue Kraft, Frieden und Lebensfreude schenken.
Der Autor ist Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Gröbming.