VISION 20001/2021
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Kein Online-Gottesdienst ersetzt die Teilnahme an der Eucharistie-Feier

Artikel drucken Ein Appell, die Kostbarkeit des Eucharistie-Empfangs neu zu entdecken (P. Dominik Chmielewski SDB)

Dass nun in Österreich zum dritten Mal seit Ausbruch der Corona-Epidemie die Gläubigen von der Teilnahme an öffentlichen Heiligen Messen ausgeschlossen werden, hat sogar weltliche Beobachter erstaunt. Es ist höchste Zeit, diesen für  die Kirche bedrohlichen Zustand  abzustellen.

Es gibt keine Zweifel daran, dass der letzte Kampf zwischen Gott und Satan ein Kampf um die Zerstörung der Eucharistie sein wird. Erinnert sei an die Vision des heiligen Johannes Don Bosco, der eine Armada von feindlichen Schiffen sah, die versuchte, das päpstliche Schiff zu zerstören. Ihr gelingt es, den Papst zu töten und es sieht so aus, als wäre alles zu Ende. Und in diesem Moment lenkt ein neu gewählter Papst das Schiff zu zwei Säulen hin, einer höheren, der Eucharistie und einer kleineren, Maria. Sobald es angedockt ist, beruhigt sich alles. Die Armada der feindlichen Schiffe bekämpft sich gegenseitig und versinkt. Die Kirche wird gerettet, das Papst bewahrt, die Kirche triumphiert.
Hier wird deutlich: In der Endzeit wird es einen Kampf um die Kirche geben. Es zeigt uns, dass die Kirche sich von den beiden Säulen entfernen wird, sie wird nicht in der Eucharistie und in der besonderen Andacht zur Muttergottes verankert sein.
Ich habe keinen Zweifel, dass die Vision des heiligen Don Bosco gerade vor unseren Augen geschieht, dass der Glaube der Katholiken durch das Virus entblößt wurde. Um die Gesundheit um jeden Preis zu bewahren, ließen wir Jesus im Sakrament allein. Wir fürchten uns vor einer Krankheit, die – wie andere Krankheiten auch – früher oder später dazu führt, dass wir sterben. Doch mit welchem Schaden für die Seele musst du rechnen, wenn du über Wochen, vielleicht Jahre hindurch den nicht empfängst, der Nahrung für das ewige Leben ist? Den nicht empfängst, der Garant für deine ewige Erlösung ist?

Habt keine Angst
vor dem Virus!

Ich würde sagen: Habt keine Angst vor dem Virus, das den Leib töten kann, habt vielmehr Angst vor dem, der Leib und Seele in die Hölle stoßen kann. Letzteres ist die einzige Angst, die einen Christen kennzeichnen sollte: die Furcht vor der ewigen Verdammnis und nicht die Furcht zu erkranken, nicht einmal die zu sterben.
Wir müssen verstehen, dass es dem Teufel darum geht, die Eucharistie in der Kirche zu zerstören. Kardinal Robert Sarah, der in Rom für Sakramente in der Kirche verantwortlich ist, sagt genau das Gleiche.
Als Jesus im 6. Kapitel des Johannes-Evangeliums die eucharistische Rede hält, spricht Er davon, dass jemand, der Seinen Leib isst und Sein Blut trinkt, das ewige Leben haben wird. Durch das Empfangen des Leibes und des Blutes Christi hat er schon das ewige Leben in sich. Er wird am letzten Tag auferstehen. So wichtig ist das Empfangen des Leibes und Blutes Christi. Mein ewiges Leben hängt davon ab.
(…) Und Johannes fügt hinzu: Jesus wusste, wer nicht an Ihn glaubte und wer Ihn verraten würde. Der Beginn des Verrats des Judas beginnt im 6. Kapitel von Johannes. An dem Punkt, an dem er an der Realpräsenz in der Eucharistie zweifelt. Und er vollendet den Verrat beim Letzten Abendmahl: Bei der ersten Eucharistiefeier ist er aufgestanden und hat den Raum verlassen – und es war Nacht, sagt der heilige Johannes. Dort vollendete er den Verrat.
Die Eucharistie ist nicht eine von vielen religiösen Praktiken in der Kirche. Sie ist das Leben der Kirche. Die Kirche lebt dank der Eucharistie, sagt der heilige Johannes Paul II.. Wenn die Kirche von der Eucharistie getrennt ist, wenn Millionen von Katholiken von der Eucharistie getrennt sind, stirbt die Kirche oder ist zumindest schrecklich geschwächt.
Beim Propheten Daniel und in der Apokalypse lesen wir, dass, wenn der Antichrist kommt, wir den Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte sehen werden. Sein Erscheinen wird möglich sein durch das Abschaffen des täglichen Opfers, das die Eucharistie ist. Diese Prophetie ist an das Siegel der Endzeit gebunden. Das hat der Engel dem Propheten Daniel klar und deutlich gesagt (Dan 12,4).
Dem Antichristen wird die Herrschaft über die Welt und die Kirche gegeben, weil die Eucharistie abgeschafft wird. Bis dahin hält ihn das tägliche Opfer davon ab. Der Heilige Geist in der Eucharistie hindert ihn daran. Doch wenn das tägliche Opfer abgeschafft wird, wird die Kirche so schwach, dass der Antichrist die Macht bekommt, seinen diabolischen Plan auszuführen – seinen globalen Plan.
Die Eucharistie ist nicht eines der vielen Gebete, die du beten kannst, aber nicht musst.
„Sacrosanctum Concilium“, ein wichtiges Dokument über die Liturgie des 2. Vatikanischen Konzils, spricht davon, dass die Eucharistie der Gipfel ist, auf den die Kirche hinsteuert, die Quelle, aus der ihre gesamte Macht hervorgeht.

Die Situation ist
alarmierend

Unter dem Vorwand eines Virus werden derzeit die Kirchen geschlossen, die Katholiken von der Eucharistie abgeschnitten. Das ist alarmierend. Kein Online-Gottesdienst ersetzt die reale Anwesenheit bei der Heiligen Messe, wo du physisch Leib und Blut Gottes empfängst.
Und noch einmal Kardinal Sarah: Online-Gottesdienste seien wichtig für alle, die nicht in die Kirche gehen können, vor allem die Kranken. Aber sie dürften nicht mit der persönlichen Teilnahme an der Eucharistie gleichgesetzt werden. Die Online-Got­tesdienste bergen in sich die Gefahr, dass wir uns von der persönlichen und intimen Begegnung mit Gott entfernen. Er hat sich für uns hingegeben – und zwar nicht virtuell. Er sagt: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut dringt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.“
Kardinal Sarah sagt weiters, dass der physische Kontakt mit dem Herrn Jesus eine notwendige und unersetzliche Schlüsselposition einnimmt und mit keiner Online-Übertragung ersetzt werden kann. Auch bittet der Kardinal, dass die Priester klar auf die Notwendigkeit der eucharistischen Anbetung hinweisen.

Anbetung schenkt Frieden
Ich erlebe es selbst, wenn ich täglich in die Anbetung des heiligen Sakramentes gehe, wie mein ganzes Vertrauen in die Gegenwart Jesu in der Eucharistie und eine unglaubliche Liebe wachsen. Sie schenkt unvorstellbaren Frieden im Herzen. Und genau davon spricht das Evangelium: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch Ruhe verschaffen. Ich werde euch stärken und einen neuen Geist geben, den Geist der Stärke, den Geist der Liebe, den Geist der Besonnenheit. Ich habe keinen Zweifel daran, dass jene, die täglich in die Anbetung gehen, keinerlei Probleme damit haben, der Kraft Gottes in der Eucharistie zu vertrauen.
Ich bitte euch, dass ihr euch darum bemüht, dass die eucharistische Anbetung für euch ein fundamentaler Ort wird, an dem ihr euren Glauben an die Realpräsenz Christi in der Eucharistie stärkt. Es sind die zwei Seiten einer  Medaille: die Eucharistiefeier und die eucharistische Anbetung Jesu.
Kardinal Sarah sagt weiter: Wir dürfen uns nicht an Gottesdienste im Internet oder im Fernsehen gewöhnen. Gott hat einen Leib angenommen. Er ist keine virtuelle Präsenz.  Die Online-Liturgie birgt auch Gefahren für die Priester. Denn während der Heiligen Messe sollen die Priester auf Gott schauen. Bei übertragenen Gottesdiensten neigen sie dazu, in die Kamera zu schauen, als ob es sich um ein Spektakel handelte. So darf es nicht weitergehen.
Und der Kardinal weist darauf hin: Bei der Christenverfolgung 303 n. Chr. versammelten sich die Christen in Abitene/Nordafrika jeden Sonntag zur Eucharistiefeier. Von der Regierung war das selbstverständlich verboten. Sie wussten, dass ihnen der Tod drohe. Festgenommen von der kaiserlichen Garde standen sie im Angesicht des Todes. Auf die Frage, warum sie das Gesetz gebrochen hatten, antworteten sie: Ohne Sonntag, also ohne Eucharistie, können wir nicht leben.
Die Eucharistie ist das Leben der Kirche. Du und ich, wir sind die Kirche. Und ohne Eucharistie können wir nicht leben. Diese Menschen haben qualvoll ihr Leben gegeben, weil die Eucharistie alles für sie war. Sie wählten lieber den Tod als ein Leben ohne Eucharistie. Den Geist dieser Märtyrer sollen wir in uns erneuern. Dass wir in dem Bewusstsein leben: Ohne die Eucharistie können wir nicht leben.
Habt keine Angst. Im Angesicht der Ereignisse, die zu den letzten Dingen gehören, wird sich die Einstellung der Kardinäle, Bischöfe und auch Laien ändern. Ich denke da an den Vorsitzenden des italienischen Epis­kopats Kardinal Gualtiero Bassetti. Im Oktober diagnostizierte man bei ihm das Corona-Virus. Er kam in ein Krankenhaus. Und dort schrieb er einen Brief, der viele überrascht hat. Sein Titel: Die Eucharistie muss im Zentrum des Lebens eines Katholiken sein.

Ein Kardinal, der sich bekehrt hat
Was war daran überraschend? Als die erste Pandemie-Welle kam, ermutigte der Kardinal die Gläubigen, in der Osternacht der Messe fernzubleiben. Er nannte das eine lobenswerte Tat. Er sagte, die italienische Kirche habe diese Richtung eingeschlagen, denn ihr sei die Gesundheit der Gläubigen das wichtigste. (…) Damals war allerdings diese Rhetorik sehr „in“. Wie einfach war es für Geistliche, den Gläubigen zu sagen: Bleibt zu Hause! Selbst als die Einschränkungen nicht so streng waren, hieß es, bleibt zu Hause, das ist der größte Liebesbeweis. Wer den Nächsten liebt, bleibt zu Hause. Der eucharistische Jesus blieb allein: Nächstenliebe über Gottesliebe. Und dabei hat nur Gott die Macht zu heilen, zu stärken, zu erquicken.
(…)  Im Angesicht einer schweren Krankheit mit der Möglichkeit, in Kürze vor Gott zu stehen, ändern sich die Dinge schnell, es ändert sich das Denken. Und dann schreibt Kardinal Bassetti diesen Brief, dass die Eucharistie im Zentrum des Lebens jedes Katholiken sein müsse. „In meiner Krankheit habe ich die Möglichkeit, täglich die Kommunion zu empfangen. Sie wird mir täglich in einer kleinen Dose in die Nähe meiner Tür gebracht. Die Erfahrung dieser Krankheit war notwendig, um bewusst zu werden, wie wahr die Worte der Apokalypse sind, wo Jesus zum Engel der Kirche in Laodizäa sagt: ,Ich stehe vor der Tür und klopfe an, wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.’ Vor allem in diesem schweren Abschnitt unseres Lebens darf die Eucharistie nicht an den Rand unseres Lebens gedrängt werden, sondern muss mit noch größerer Macht ins Zentrum des christlichen Lebens gestellt werden. Die Eucharistie ist die Seele der Welt und der Punkt, an dem sich das gesamte Weltall vereint. Die Eucharistie ist das Leben und die Erlösung der Welt.“
Unglaublich sind die Worte dieses bekehrten Kardinals.

(…) Jesus Christus ist derselbe: gestern, heute und in Ewigkeit. Der Jesus, von dem das Evangelium spricht, ist derselbe wie der in der heiligen Eucharis­tie. Seit 2000 Jahren lehrt die Kirche, dass durch die Konsekration die volle Substanz des Brotes zur vollen Substanz des Leibes und die volle Substanz des Weines zur vollen Substanz Seines Blutes wird. Wir glauben doch daran, dass Jesus alle unsere Krankheiten mit ans Kreuz genommen hat. Dadurch hat Er die Macht dieser Krankheiten gebrochen. Das gilt auch für Corona. Und diese Macht und Kraft empfangen wir in der heiligen Kommunion.
Das bedeutet nicht, dass Jesus  uns immer und überall heilen wird. Aber Er kann. Warum sage ich das so? Weil nicht die Gesundheit das Wichtigste ist, sondern das Empfangen Gottes, Sein Leib in unserem Leib, Sein Blut in unserem Blut. Wenn ich Ihn von ganzem Herzen liebe, möchte ich nicht allein vor dem Fernseher sitzen. Ich möchte mit Ihm sein. Und selbst wenn ich sterbe, sterbe ich aus Liebe, weil Er für mich aus Liebe gestorben ist. Es gibt nichts wichtigeres.  Dafür sind die ersten Christen getötet worden.

Auszüge aus seiner Predigt „Kraft der Eucharistie“.
Zu sehen auf: https://www.youtube.com/watch?v=RvAZkqteC8g&feature=youtu.be

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