Du engagierst Dich für eine katholische Privatschule neuer Art. Wie kam es zu dem Projekt?
Heidi Burkhart: „Stella International School“ ist im dritten Jahr und umfasst derzeit einen Kindergarten und eine Volksschule. Im nächsten Herbst starten wir mit einem Gymnasium.
Die Initiative ging von katholischen Eltern aus. Sie wollten, dass ihren Kindern eine katholische Bildung vermittelt wird und eine entsprechende Haltung. Damals gründete man zwei Kindergärten. An sie sollte dann eine katholische Schule anschließen. Als man mich gefragt hat, ob ich mitmachen möchte, habe ich gleich mit Begeisterung ja gesagt…
Katholische Privatschulen gibt es doch schon. Was ist das Besondere an dieser Initiative?
Burkhart: Es gibt sie tatsächlich. Aber der Wunsch nach solchen Schulen ist sehr groß. Wir haben bei uns auch Familien, die zwar nicht katholisch sind, sich aber sehr nach klaren Werten sehnen. Sie sind froh, eine katholische Ausrichtung im Original kennenzulernen. Und wir sind nun einmal eine innovative Schule, die klar christliche Werte vertritt. So haben wir großen Zulauf. Derzeit haben wir drei Volksschulklassen, mit rd. 60 Schülern.
Christliche Werte ziehen also heute nicht nur Christen an?
Burkhart: Im Grunde genommen suchen viele Eltern eine Schule, die ein Gegengift bietet gegen den verbreiteten Relativismus. Klare Grundlagen sind gefragt. Außerdem bemühen wir uns, bestimmte Haltungen einzuüben und bieten eine klare Persönlichkeitsbildung an. Alle Monate wird eine andere gute Gewohnheit eingeübt, z. B. Großzügigikeit, Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Aufmerksamkeit…
Wie geschieht das?
Burkhart: Nehmen wir das Beispiel Großzügigkeit. Da lernen die Kinder, Dinge zu teilen, etwa Spielzeug herzuborgen. Mit den Eltern wird besprochen, wie man diese Eigenschaft fördern könnte. Die Kinder setzen sich dann selber Ziele und dann übt die ganze Familie. Z,B, beim Thema Dankbarkeit: Wofür sage ich danke? Das schöne Wetter, das gute Essen, die Freude am Spielen… Das ist ja keineswegs selbstverständlich. So setzen sich langsam gute Gewohnheiten durch. Man spürt das in der Schule.
Wie steht es um den Religionsunterricht?
Burkhart: Wie im normalen Lehrplan gibt es zwei Stunden Religionsunterricht. An ihm nehmen auch nicht katholische Kinder teil. Sie lernen dann auch mitzubeten. Sie mögen das, wenn sie etwas Höheres miterleben. Das schafft in der Schule einen guten Geist.
Noch eine Besonderheit?
Burkhart: Ab der ersten Klasse wird Englisch immer wieder in den Unterricht eingeflochten, zunächst spielerisch, später auch lesend und schreibend. Zuletzt bleibt zwar Deutsch die erste Sprache, aber beide Sprachen werden intensiv vermittelt. Die Kinder beenden die vierte Klasse Volksschule mit einem „Cambridge Certificate“. Da können sie also so gut Englisch, dass sie zumindest auf einem A1-Niveau sind.
Inwiefern werden die Eltern einbezogen?
Burkhart: Sie sind ein wichtiger Teil der Schulpädagogik. Zwei bis drei Mal werden sie eingeladen, mit der Lehrerin und der Direktorin die Entwicklung ihres Kindes in der Schule zu besprechen. Die Eltern nehmen das dankbar an. Ihre Rückmeldungen sind uns wichtig, auch für die Entwicklung der Schule. Dafür nehmen wir uns die notwendige Zeit. Und das wird geschätzt.
Und die Lehrkräfte?
Burkhart: Es gibt zwei Kriterien: gute akademische Qualität und entsprechende Weltanschauung. Die Lehrkräfte müssen die christliche Botschaft auch verkörpern, sind sie doch beispielgebend. Diesbezüglich haben wir großes Glück und Gott sei Dank solche gefunden, auch schon für das Gymnasium. Aber ich lade ein, sich zu bewerben.
Dr. Heidi Burghardt ist Vorstandsvorsitzende der Stella International School. mit ihr sprach Alexa Gaspari.
Kontakt: A-1020 Wien, Lassallestraße 7a / Unit 4 / OG 1
Tel: +43 (0) 1 361 88 99
Mob: +43 (0) 676 90 50 220
E-Mail: info@stella-dc.at