Es geschah im Jahr unseres 20. Hochzeitstages. Wir hatten damals drei Töchter zwischen 13 und 20 Jahren. Beruflich arbeitete mein Mann halbtags in Paris. Dort ist er dem Charme einer Mitarbeiterin erlegen, mit der er eine Beziehung einging. Er, vernünftig und geradlinig! Als ich es durchschaut hatte, war ich am Boden zerstört. Bisher eher lau, was meinen Glauben anbelangte, habe ich nich aufs Beten verlegt.
Ich habe meinen Mann für all mein Versagen um Entschuldigung gebeten. Er aber, mitten in seiner Leidenschaft, war nicht ansprechbar. Er verließ das Haus, um nach Paris zu übersiedeln. Mit Lesen, Rosenkranzbeten und einer Wallfahrt nach Polen habe ich mich in Gottes Arme geworfen. Er hat meinen Anruf erhört und mir die Gnade einer unmittelbaren Vergebung und einen unerschütterlichen Glauben an unsere Ehe geschenkt. Ich stand mitten in einem geistigen Kampf, fühlte mich aber beschützt.
Als ich eines Tages zum Himmel schrie, dass ich am Ende meiner Kräfte sei, empfand Laurent den Impuls, das Allerheiligste aufzusuchen – und er entschloss sich heimzukehren. Die unbedingte Vergebung, die ich ihm gewährt hatte, war ein wichtiger Beitrag zu diesem Schritt.
Es folgte ein langer Weg des Wiederaufbaus, aber die Prüfung war der Ausgangspunkt für eine wahre Erneuerung unserer Herzen. Gott hat unsere Ehe gerettet. Das Tüpfelchen auf dem I war dann: Ich wurde mit 45 Jahren schwanger an einem Flitter-Wochenende, mit dem wir unseren Neustart gefeiert haben. Wir bekamen einen Sohn, mit dem wir schon nicht mehr gerechnet hatten!
Aus einem von Raphaelle Coquebert aufgezeichneten Gespräch für Famille Chrétienne vom 2.1.21