Nach wie vor sehr traditionell
Die Aufteilung der Arbeiten entspricht dem klassischen Bild: Auf die Frage nach der Hausarbeit wie Waschen, Kochen, Putzen geben 63% der Frauen an, überwiegend dafür zuständig zu sein. Nur 19% der Männer ordnen diese Tätigkeit ihrem Verantwortungsbereich zu. Ähnlich die Situation bei der Kinderbetreuung: 52% der Frauen fühlen sich überwiegend dafür verantwortlich, im Gegensatz dazu lediglich 11% der Männer. Ausgeglichener ist die Arbeitsteilung bei finanziellen Angelegenheiten und Behördenwegen. ... Bleibt man an der Oberfläche, herrscht hinsichtlich der Aufgabenteilung trotzdem große Zufriedenheit: 77% der Befragten bezeichnen die bestehende Regelung als "sehr" oder "eher gerecht". Nur 5% empfinden sie als "ungerecht". Für drei Viertel der Befragten gibt es auch keine Bereiche, in denen sie von ihrem Partner gerne Unterstützung hätten.
... Bei der Verwirklichung einer gleichen Aufteilung stehen sich die Frauen selbst im Weg: Bei der Kinderbetreuung fänden beispielsweise 57% der Frauen eine gemeinsame Verantwortung ideal. Geht es an das Abgeben von Kompetenzen, wollen 76% der weiblichen Befragten diese Aufgabe aber "selbst erledigen". Ähnliche Ergebnisse bringt auch der Vergleich der Hausarbeitswerte.
beziehungsweise 15-16/99
Erstaunlich, daß sich diese Aufgabenteilung trotz der heftig propagierten Gleichschaltung gehalten hat. Bei außerhäuslich berufstätigen Frauen ergibt das jedoch sicher oft eine Überlastung.
Belgier für Euthanasie
Die Belgier wollen in ihrer großen Mehrheit die Frage der aktiven Sterbehilfe gesetzlich geregelt wissen. Vier Fünftel der Befragten sprachen sich für ein solches Gesetz aus, wie belgische Zeitungen unter Berufung auf eine neue Umfrage berichten. Fast die Hälfte der Befragten erklärte, die Entscheidung über lebensbeendende Maßnahmen solle gemeinsam von Familie, Arzt, Pflegepersonal und einem Ethikberater getroffen werden. Nur neun Prozent der Befragten lehnten die aktive Sterbehilfe unter allen Umständen ab.
In der gleichen Umfrage sprachen sich 58 Prozent der Befragten dafür aus, dass die "Abtreibungspille" RU 486 in Apotheken vertrieben wird.
Kathpress v. 6.10.99
Unverständlich: Gerade die Belgier müßten wissen, welche Verheerungen die Euthanasie bei ihren Nachbarn, den Holländern, anrichtet: Tausende werden ohne Zustimmung ins Jenseits befördert. Und was die Abtreibungspille betrifft: Wie schizophren ist die Medizin. Einerseits verabreicht sie Tötungspillen und andererseits rettet sie unfaßbar kleine Kinder:
Mit 408 Gramm überlebt
Das Landeskrankenhaus Klagenfurt kann mit einer kleinen Sensation aufwarten: Im Juni dieses Jahres war ein Baby in der 22. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen. Das Mädchen wog bei seiner Geburt lediglich 408 Gramm und war nur 28 Zentimeter groß. Sabrina Maria sollte eigentlich erst am 12. Oktober geboren werden. Die eilige Kleine entwickelte sich aber trotz des frühen Geburtstermines so gut, daß sie am Mittwoch nach Hause entlassen werden konnte.
Kurier v. 14.10.99
First Love
Über ihr Sexualverhalten wurden etwa 1.200 Wiener Mädchen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren befragt:
Der erste Geschlechtsverkehr erfolgt im Mittel im 15,3. Lebensjahr. Bis zum 19. Lebensjahr steigt dieser Anteil auf etwa 87% an. ... Betrachtet man die Motivation, die dem ersten Geschlechtsverkehr vorangegangen ist, so geben 58% zu Papier, es nur für ihren eigenen Lustgewinn getan zu haben, 34% für den Lustgewinn ihres Partners, 4% aus Angst, ihren Partner sonst zu verlieren und 2% aus reinen Gründen der Fortpflanzung. ... Untersucht man die Anzahl der Partner, die die befragten Jugendlichen als Sexualpartner angegeben haben, so erhält man zwei Gruppen. Eine Gruppe gab an, nach dem ersten Geschlechtsverkehr noch zwei oder drei andere Partner gehabt zu haben; die andere Gruppe gab im Mittel sieben weitere Partner an.
Gefordert wird intensivierte Aufklärung, weil zu wenig verhütet wird:
Ein signifikanter Anstieg ungewollter Schwangerschaften bei Jugendlichen in den letzten Jahren führt zu der Vermutung, daß ein Bedarf an gezielter sexueller Aufklärung von Seiten der Eltern, Lehrer, Ärzte, sowie auch den Medien gegeben ist. Bedenkt man, daß im gleichen Zeitraum die Schwangerschaftsabbrüche in der Gesamtbevölkerung deutlich rückläufig sind, wird die Immanenz dieser Problematik nur allzu deutlich. Es scheint, daß viele Jugendliche mit der sexuellen Freizügigkeit und Toleranz, die unsere Kultur in den letzten beiden Jahrzehnten geprägt haben, überfordert wurden, da ihnen keine adäquate oder nur mangelhafte Aufklärung zuteil wurde.
Studie präsentiert auf der Jubiläumspressekonferenz von "First Love wird 7", am 20.10.99,
19jährige Mädchen, die schon sieben Sexualpartner hatten, sind sicher überfordert. Und wie kann man bei den angeführten Motiven von "first love" sprechen? Jedenfalls sind diese Zahlen ein Anlaß die derzeit propagierte Aufklärung infrage zu stellen. Wie wäre es zur Abwechslung mit Werbung für Enthaltsamkeit?
Religiös, aber...
Die Jugendlichen heute ... verabschieden sich still und unauffällig vom Christentum und den Kirchen. So findet sich in der österreichischen Jugendwertestudie von 1990 die Religion an vorletzter Stelle als wichtig erachteter Lebensbereich, weit abgeschlagen hinter Familie, Arbeit, Freizeit und Freundschaft...
Dennoch sind moderne Jugendliche keinesfalls unreligiös. Alle Jugendstudien zeigen: Religiosität oder wie es modern heißt: "Spiritualität", ist im Kommen - aber eben nicht in ihrer institutionalisierten Form, sondern als Lebens- und Orientierungshilfe und Unterstützung für das subjektive Wohlbefinden. 1990 verstand sich annähernd die Hälfte aller österreichischen Jugendlichen zwischen 16 und 24 als "subjektiv religiös", noch mehr glaubten an einen Gott. Allerdings: Dieser Gott wird nur mehr in den seltensten Fällen als Person gedacht (Jugendwertestudie: 18 Prozent; Emnid-Studie, Deutschland 1997: 9,5 Prozent).
Die Furche 40/98
Eine große Herausforderung für uns Christen im bevorstehenden heiligen Jahr und im dritten Jahrtausend.
Worauf sollten wir sonst bauen?
Der folgende Text ist ein Auszug aus einem Artikel in der kirchenkritischen Zeitschrift "Kirche intern", über den wir uns gefreut haben.
Wir sind unserer Tradition nach Heidenchristen und verdanken den Glauben der Missionsarbeit des Paulus und dem Zentrum "Rom" mit allen Folgen nach plus und minus. Das anzuerkennen ist notwendig. 2000 Jahre kostbarer Kontakt mit dem Glauben ist so geschehen. Nicht anders sind die Evangelien und Apostelbriefe, ist die Glaubenspraxis auf uns gekommen. Liebe Schwestern und Brüder, es stimmt schon, daß wegen der Sünden dieser 2000jährigen Geschichte die römisch-katholische Kirche vielerorts an die letzte Stelle aller spirituellen Gruppierungen gesetzt wird. Tatsächlich haben kritische Gerichtsengel wie Karl Heinz Deschner, Friedrich Heer, Eugen Drewermann und Adolf Holl "Jesus in schlechter Gesellschaft" gesehen. Es ist unsere Gesellschaft. Bis wir endlich einsehen, wie wir richtiger zu leben und zu glauben hätten, sind wir alt geworden. Die Folgegeneration fängt wieder von vorne an. Die Gesamtbewegung ist daher unendlich langsam. Nicht aushaltbar! Selbst für Jesus nicht, der sagte: "Wie lange muß ich Euch noch ertragen!" (Mk 9,19)
Ich möchte Euch daher ermutigen, eine größere Perspektive zu wählen; wenn ihr auf die Kirche blickt: Seht Euch doch um und überlegt: Worauf sonst sollten wir unser Leben bauen? Welche Beschreibung der Welt kommt der Realität wirklich nahe? Kennt Ihr eine bessere oder zutreffendere, als diejenige, die uns in der Kirche gesagt wird? Ihr verdanken wir die Botschaft von der "Auferstehung der Toten und dem Ewigen Leben" - niemals wären wir von selber darauf gestoßen.
Kirche intern 12/99
Wenn Kinder zu viel fernsehen
Kinder werden vom Fernsehen gefesselt. Ein Ergebnis dieser Tatsache schlug im wahrsten Sinn des Wortes Kinder nieder. Im Dezember 1998 mußten etwa 700 Kinder in Japan im Krankenhaus behandelt werden, weil die blitzartigen Bewegungen und Lichteffekte einer Comic-Sendung sie so betäubt hatte, daß Kopf und Sinne nicht mehr mitkamen.
Ähnliche Folgen eines übermäßigen Fernsehkonsums, wenn auch nicht so kraß, sind auch in unseren Breitengraden zu beobachten. Eine Freiburger "Forschungsgruppe Kinderschlaf" ist den psychischen, familiären und gesellschaftlichen Ursachen von Schlafstörungen bei Kindern nachgegangen. Eines der Ergebnisse: Kinder brauchen mindestens eine Stunde fernsehfreie Zeit vor dem Schlafen. Das Schlafritual, das Sicherheit vermittelt, werde heute aber häufig durch Abendsendungen ersetzt, was wiederum dazu führt, daß Kinder die Eindrücke erst verarbeiten müßten und deshalb schlecht träumten oder überhaupt Ängste hätten. Vielfach kommt es deswegen zu Schlafmangel und "subdepressiven" Empfindungen.
... Der Professor für Klinische Psychologie an der Universität Bremen, Franz Petermann, hält fest: "In der psychologischen Forschung herrscht Übereinstimmung darüber, daß gefilmte Gewalt bei Kindern einen vielleicht geringen, aber dennoch bedeutsamen Einfluß auf die Neigung ausübt, auch aggressives Verhalten zu zeigen." Eine Studie der schwedischen Universität Lund ergab, daß Kinder, die mehr als zwei Stunden pro Tag fernsehen, besonders aggressiv sind, und daß sechsjährige, die täglich mehr als 2,5 Stunden vor dem Gerät sitzen, im Alter von zwölf Jahren als besonders unkonzentriert auffallen.
Tagespost v. 27.11.99 (Jürgen Liminski)
Heute, da fast jeder Haushalt einen Fernseher hat und dieser ein so bequemer Babysitter ist, bedarf es solcher Hinweise immer wieder.
2 Männer = Eltern
Zum ersten Mal in Europa sind zwei homosexuelle Briten als rechtmäßige Eltern von Zwillingen anerkannt worden. Dies entschied ein Gericht in Los Angeles. Die Kinder wurden von einer amerikanischen Leihmutter ausgetragen. In ähnlichen Fällen ist in der Geburtsurkunde bisher nur der biologische Vater als Vater anerkannt worden und die Leihmutter als Mutter des Kindes. Jetzt stehe statt des Namens der Leihmutter der Name des nicht biologischen Vaters in der Urkunde. "Ein juristischer Sieg", sagte Barrie Drewitt, einer der Väter.
SN v. 29.20.99
Wieder einmal macht ein Gericht Politik, statt rechtzusprechen. Zwei Männer zu Eltern zu erklären, mag zwar ein juristischer Sieg für die Homosexuellen-Bewegung sein, tatsächlich ist es aber Nonsens, denn: Eltern = Vater + Mutter. In unserer orientierungslosen Gesellschaft läßt sich leider bald alles vertreten:
Mädchen ausmerzen
Mit "Entsetzen" hat die Gesellschaft für Geburtsvorbereitung auf Äußerungen des Düsseldorfer Philosophen Dieter Birnbacher reagiert, der sich für eine stärkere Freigabe genetischer Selektionen und Abtreibungen bis zur Geburt "bei Abweichungen" ausgesprochen hatte. ...Birnbacher hatte beim Deutschen Kongress für Philosophie unlängst gesagt, die Vorteile einer gewissen Auswahl am Lebensbeginn seien höher als die möglichen Nachteile. Aus ethischer Sicht seien ungeborene Kinder nicht unbedingt schutzwürdig. Die entscheidende Schwelle für den Lebensschutz sei die Geburt. Wer kein behindertes oder weibliches Kind "hier und jetzt" haben wolle, sei deswegen nicht behinderten- oder frauenfeindlich, meinte Birnbacher. Eine solche Selektion könne manchmal aus übergeordneten ethischen Gründen heraus gerechtfertigt sein.
TAZ, 14.10.99
Und es läßt sich alles, wirklich alles, zu Geld machen:
Gene aus dem Internet
Unter hellobaby.com findet der fortpflanzungswillige Internet-Surfer die Homepage der US-Firma Pacific Reproductive Services. Freundlich lächelnde Babys werden von Spermienfäden umschwirrt. Ein Klick weiter der Katalog der Samenspender. Dort werden die Vorzüge der "Zulieferer" angepriesen: "markante nordische Züge" von "groß gewachsenen" Männern ebenso wie ein "kräftiger Kiefer". ... Fotos, mehrseitige Fragebögen oder die Stimme der Spender (können) online abgerufen werden. Ist der ideale Kandidat gefunden, wird das kostbare Sperma tiefgekühlt per Express um die Welt verschickt. Auch Eizellen lassen sich per Computer bestellen. Unter der Adresse eggdonation.com werden Frauen gesucht, die ihre Keimzellen unfruchtbaren Paaren zur Verfügung stellen. ... Wer bei seriöseren Anbietern fündig wird, zahlt 2000 bis 5000 Dollar für eine Eizelle. Soll die Spenderin einen Eliteuniversitätsabschluss haben, steigt die Prämie auf rund dasZehnfache...
Die Zeit 1/2000
Zum Abschluß eine erfreuliche Meldung:
Helfen hilft
Anderen Menschen helfen, macht glücklich! Zu diesem Ergebnis kamen jetzt auch Untersuchungen der Universität Michigan an 1211 älteren Personen. ... Menschen, die freiwillig anderen helfen, gaben an, sich glücklich und besonders wohl zu fühlen. Auch die Lebenserwartung steigt offensichtlich bei Menschen, die sich engagieren. Nach der US-Studie haben "Freizeithelfer" um 40 Prozent höhere Chancen, lange zu leben, als Menschen, die sich nicht für andere einsetzen. Die Beweggründe für die Hilfsbereitschaft sind dabei recht unterschiedlich: Echte Nächstenliebe, Sehnsucht nach einer erfüllenden Lebensaufgabe oder der Wunsch, Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Auch die Suche nach Anerkennung spielt oft eine Rolle. Am größten sei jedoch die Freude am Helfen....
pur-magazin 10/99