Mit der massiven öffentlichen Förderung der Gender-Ideologie ist ein Kampf um das heute vorherrschende Menschenbild entbrannt. Eine besonders wichtige Front, an der sich die Auseinandersetzung abspielt, ist die Sexualerziehung, die eine prägende Wirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung hat, in Kindergärten und Schulen. Dazu im Folgenden ein Erfahrungsbericht:
Meine Tochter, sie geht in die 4. Klasse Volksschule, ist total verändert nach Hause gekommen. Sie hatte an diesem Tag einen Aufklärungsworkshop in der Schule gehabt und war sonderbar ruhig. Als ich nachfragte, fing sie plötzlich zu weinen an und sagte: Mama, ich kann Dir nicht sagen, was wir heute gehört haben, das ist so schlimm, das kann ich dir unmöglich sagen, ich geniere mich so.“ So oder ähnlich sind Berichte, die wir bei der „Familienallianz“ und der „Initiative für wertvolle Sexualerziehung“ erhalten. Sätze wie: „Wenn Sexualität so ekelhaft ist, dann möchte ich nie Kinder bekommen“ oder: „Ich möchte morgen nicht in die Schule gehen, weil wieder Sexualworkshop ist“, sind noch einige von den harmlosen Rückmeldungen.
Das, was unsere Kinder seit einigen Jahren zu hören und sehen bekommen und manchmal auch üben müssen, ist Frucht der sogenannten „emanzipatorischenSexualpädagogik“. Sie ist der Meinung, dass schon Kinder „sexuelle Wesen“ seien und dass deren Sexualität so früh wie möglich zu Lust und Befriedigung angeregt werden soll, um gegen herkömmliche, veraltete Werte aufzutreten. Das Ganze wird dann noch zeitgemäß mit der Gender-Ideologie vermischt, die ja in der Zweigeschlechtlichkeit von Mann und Frau eine Engführung sieht. Jeder soll sich doch sein Geschlecht selbst aussuchen dürfen, eines der unzähligen Geschlechter, die angeboten werden. Letztendlich soll das altmodische, überholte Bild der Familie von Vater, Mutter und Kindern endlich überwunden und der Weg frei gemacht werden für neue Lebens- und Liebesformen. Damit sollen Kleinstkinder, beginnend in den Kindergärten, möglichst früh vertraut gemacht werden.
Die Herkunft dieser
Sexualpädagogik?
Dieses Gedankengut prägt die Inhalte und Konzepte der Workshops in unseren Schulen. Es kam über einschlägige Netzwerke aus Deutschland zu uns. Einige österreichische Ausbildungsstätten sind direkt verbunden mit den deutschen Lehreinrichtungen des Uwe Sielert, der einen berühmt-berüchtigten Lehrherrn und „väterlichen Freund“ hatte: Helmut Kentler. Dieser erlangte traurige Berühmtheit, weil er in den 80er Jahren Straßenjungen aufnahm, um sie in Wohngemeinschaften bekannter Pädophiler aufzuziehen. Dieses dunkle Experiment wird nun aufgearbeitet. Dank des unermüdlichen Einsatzes der deutschen Demo für Alle unter Hedwig von Beverfoerde (#kentlergate) werden ganz aktuell seine Auswirkungen auf die Sexualpädagogik in Deutschland (und Österreich) aufgezeigt.
Seit Jahren versuchen wir Eltern nun, über die verstörende Wirkung solcher Sexualworkshops aufmerksam zu machen und wollen ihnen zeigen, wie sie ihr Kind schützen können. Dazu haben wir 2013 die Familienallianz gegründet. Wir hatten nämlich die Massendemo in Paris mitverfolgt, die Manif pour tous, wo Hunderttausende, vor allem Familien, auf die Straßen gegangen waren, um gegen Gender-Ideologie in den Schulen zu demonstrieren. Das beeindruckte uns enorm. Wir waren vorgewarnt, denn es war nur eine Frage der Zeit, dass diese Pädagogik auch in unsere österreichischen Schulen kommen würde. Mit dem Sexualkunde-Erlass 2015 war es dann soweit. Innerhalb kürzester Zeit waren in ganz Österreich neue Vereine präsent, um diese Pädagogik an kleinen und kleinsten Kindern anzuwenden. Auffallend dabei war, dass diese Vereine nicht überprüft wurden. Jeder konnte an die Schulen kommen. Immer wenn der Druck von Eltern zu groß wurde, änderten diese Vereine kurzerhand ihre Namen und Webseiten und boten in neuem Erscheinungsbild dieselben Workshops an.
Wir konnten ganz klar die Netzwerke und Zusammenhänge dieser Pädagogik recherchieren, die in Österreich auch bis in kirchliche Einrichtungen reichen. Bedauerlicherweise hat sich auch dort die Gender-Ideologie mit ihrer Speerspitze, der Sexualpädagogik, stark verbreitet. Einige Kirchenaustritte sind uns aus diesen Gründen von erbosten Eltern bekannt, die ihre Kinder „gerade weil es von der katholischen Kirche kommt“, bei Workshops teilnehmen ließen im Glauben, „dann muss es ja kindgerecht sein“. Wir sprachen mit Politikern, Bischöfen, Verantwortlichen, beinahe immer war Betroffenheit bemerkbar, aber kaum etwas verbesserte sich.
Hilfe für ratlose Eltern
Wir beraten Eltern und helfen ihnen, durch den verwirrenden Dschungel von wohlklingenden Ausdrücken, empathisch vortragenden Referenten an Elternabenden und deren verständnisvollen Auskünften, durchzugehen. Denn die Wahrheit sieht anders aus:
Lehrer werden regelmäßig während der Workshops aus den Klassen geschickt, um mit den Kindern eine „ungezwungene Atmosphäre“ aufzubauen. Damit wird die Aufsichtspflicht des Lehrers verletzt, trotzdem wird es beinahe immer so gemacht. Referenten, die den Kindern völlig fremd sind, halten Workshops über dieses, heikle, oft intime Thema ab. Es hängt natürlich von den einzelnen Referenten ab, ob sie entwicklungssensibel und kindgerecht diesen Unterricht gestalten oder ob sie Kinder in eine Welt hineinziehen, wo es kaum ein Tabu gibt. Spätestens bei der Einheit, bei der Kinder Fragen stellen können, kommt es sehr oft vor, dass einige Kinder – sie haben ältere Geschwister oder sie haben beim Übernachten bei Freunden entsprechende Filme gesehen – Ausdrücke oder Dinge erklärt haben wollen, die sie nicht verstehen. Da kann es dann geschehen, dass die überfordernde, oft perverse Erwachsenensexualität besprochen wird.
Wir geben Eltern den Rat, sich bei den Lehrern höflich zu erkundigen, ob und wann Aufklärungsunterricht im Schuljahr abgehalten wird. Eltern haben das Recht, sich die dafür verwendeten Materialien zeigen zu lassen. Das heißt auch, dass man ein Recht auf einen Elternabend hat, vor allem wenn externe Vereine an die Schulen kommen. Momentan können diese Vereine wegen der Coronakrise nicht in die Schule kommen, es werden jedoch Kurse online angeboten, so wird uns berichtet.
Klären Sie Ihr Kind selbst auf!
Uns ist nicht nur wichtig, dass Eltern ihre Rechte kennen, sondern dass sie ihre (heilige) Pflicht wahrnehmen, die ersten Erzieher bei diesem Thema zu sein, das so tief unser innerstes Menschsein betrifft. Das Wichtigste ist: Klären Sie Ihr Kind lieber etwas früher auf als zu spät. Wir glauben, dass es dann eine Art Schutzpanzer hat für alle Einflüsse von außen und nicht unbedingt im Internet danach suchen muss, was so häufig passiert und Kinder auf pornografische Seiten führt.
Eltern tun sich oft schwer und haben keine Sprache für Aufklärung, weil sie selbst nicht aufgeklärt wurden. Dafür haben wir die Wunderkunde entwickelt, ein Aufklärungsmaterial für zuhause und für die Schule: Man bastelt mit den Kindern eine Mappe und kommt so, sehr einfach und natürlich, ins Gespräch. Es ist so aufgebaut, dass es auch im Unterricht der 3. oder 4. Klasse Volksschule verwendet werden kann und enthält auch Missbrauchsprävention.
Es ist ein sehr schönes Material, weil wir damit die Schönheit der Sexualität ausdrücken wollen, mit kindgerechten Zeichnungen, ausgeführt für Buben oder Mädchen. Es ist unser Beitrag, dass Lehrer dieses wichtige Thema gerne wieder selbst unterrichten und durch ein beiliegendes Elternheft transparent mit den Eltern zusammenarbeiten. Man kann es fix und fertig bestellen oder gratis downloaden.
Unser Appell nochmals am Schluss: Bitte klären Sie Ihr Kind früh genug selbst auf, bevor es andere tun!
Die Autorin ist seit fast 30 Jahren verheiratet, hat zwei Söhne und hat mit ihrem Mann und anderen Ehepaaren die Familienallianz gegründet.
Nähere Informationen:
www.familienallianz.net
www.sexualerziehung.at
www.wunderkunde.com