Als Ehemann ringt man im allgemeinen sein ganzes Leben lang um eine Liebe, die den sexuellen Wert seiner Frau in ihren umfassenden Wert als Person integriert, was ihm erst ermöglicht, sie um ihrer selbst willen zu lieben.
Diese Liebe fällt ihm leider nicht (mehr) einfach als ein natürliches Geschenk in den Schoß, obwohl er von Natur aus durch seinen Verstand auf den Wert des ganzen Menschen hin orientiert ist.
Die Einordnung des Wertes der Sexualität in den übergeordneten Wert der Person ist eine bleibende Aufgabe und Herausforderung nicht nur für den Mann, sondern auch für die Frau.
Diese Integration ist notwendig, damit der Mann im Herzen seiner Frau und die Frau im Herzen ihres Mannes ankommen und sich in ihrem bleibenden Wert als Person begegnen.
„Die Reise zum Herzen und in das Herz des Ehepartners beginnt mit dem ersten Kennenlernen, wird einander offenbart mit den Worten „Ich liebe dich“ und mit der Sprache des Leibes empfindbar gemacht. Diese Reise wird öffentlich freudig festgemacht am Tag der Hochzeit, dem Austausch des Ehekonsenses, und kann gelingen in einem Prozess des Reifens. In einem Herzen „anzukommen“ und „beheimatet“ zu sein, bedeutet: einen sicheren Ort des Angenommen- und Geliebtseins zu erreichen, einen Ort des Vertrauens und der bleibenden Umarmung, ist wohl die innerste Sehnsucht aller verheirateten Menschen.
Aus der Kraft des Erlösungsgeheimnisses Christi ist es nun wirklich wieder möglich, dass die Eheleute im Herzen des geliebten DU tatsächlich ankommen und darin beheimatet sind, trotz des bleibenden bedrückenden Rahmens von Gefährdung, von Schwäche und Vergänglichkeit.
Ein unerlässlicher und wesentlicher Bestandteil auf diesem Weg zum Herzen in der ehelichen Liebe ist: „Achtet und liebt eure Ehefrau, euren Ehemann als den wichtigsten und kostbarsten Menschen von allen, die ihr kennt! Haltet (einander) eindeutig und in allem die Treue! Lasst eure Eltern und eure Kinder in gleicher Weise an dieser festen Einheit aus zuverlässiger Liebe und selbstverständlicher Solidarität teilnehmen. Dann habt ihr in eurer Familie einen kleinen, aber lebendigen und tragfähigen Kern von Gemeinschaft, ein Stück Heimat für Leib und Seele, einen Ort der Geborgenheit und der Anerkennung, der durch nichts anderes voll ersetzt werden kann.“( Hl. Johannes Paul II.)
Das aufrichtige Bemühen um eine Einheit zu zweit „in Christus“ trägt Frucht: „Bei dir fühle ich mich geborgen, zuhause und glücklich.“