Das Handeln des Menschen wird durch den „Freien Willen“ bestimmt. Vernunft und Verstand befähigen den Menschen zum Gebrauch des freien Willens, der jedoch nichts mit Autonomie zu tun hat, denn Autonomie schafft und verändert die Grundlagen des Seins, während der „Freie Wille“ sie benützt und gestaltet!
Daher ist der Begriff Autonomie die kürzeste Definition des Gottesbegriffes, denn nur Gott allein kann wirklich autonom sein und handeln! Die Unterscheidung zwischen dem freien Willen und dem autonomen Willen des Menschen ist schicksalhaft, denn der autonome Wille leugnet nicht nur Gott, sondern fühlt sich auch moralisch verpflichtet, die Grundlagen des Seins zu korrigieren. Und solche Korrekturen ziehen meist den Verlust der Freiheit nach sich, wenn nicht gar den Tod.
Wenn wir erkennen, dass alles was uns umgibt und bestimmt seit dem „Urknall“ zeitliche und räumliche Grenzen hat, dann verstehen wir auch, dass die Menschen seit jeher an der Überschreitung dieser Grenzen interessiert waren, denn diese Grenzen engen ein und begründen ein stetes Ungenügen, also eine gewisse existentielle Insuffizienz. Sie ist aber zugleich eine potenzielle Gnadengabe, weil sie uns veranlasst, nicht nur Hindernisse zu bewältigen, sondern auch die Grundlagen zu verbessern. So liegt dem Streben der Evolutionsenergie die Bewältigung dieser Insuffizienzen zugrunde, indem sie durch Wachstum, Entwicklung und Entfaltung offensichtlich Vollkommenheit als Sinn, Zweck und Ziel zu erreichen sucht.
Dieses Ungenügen lässt uns auch erkennen, dass alle Dinge und Begriffe nur Bestandteile einer höheren Vollkommenheit sind, die durch ihre Vernetzung auf das Ganze, das Vollkommene verweisen; auf Gott als Ausgangspunkt und Ziel des Daseins. Dabei scheint der freie Wille nur dann sinnvoll zu wirken, wenn er die vorgegebene natürliche Ordnung nicht zu sprengen, sondern zu harmonisieren versucht. Dann erst vermittelt er dem Handelnden jene Demut, die den Wert des Dienens an einer höheren Ordnung kennzeichnet.
Für Christen beinhaltet die Bibel – die „Heilige Schrift“ als das Wort Gottes – jene höhere Ordnung. die einen heilvollen Vollzug des Lebens ermöglicht. Das heißt, das Wort Gottes will gehört und befolgt werden. Der Weg dazu heißt: „Hören - Horchen - Gehorchen!“