VISION 20006/2021
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Die hl. Margareta Maria Alacoque

Artikel drucken Botschaft an uns (Von Cristine Hoogewerf)

Kennen Sie den Orden von der Heimsuchung Mariens? Margareta Maria Alacoque war eine Nonne aus diesem Orden, der im Jahr 1610 vom Heiligen Franz von Sales und der jungen Witwe Johanna Franziska von Chantal gegründet wurde. Das Ziel dieser beiden Heiligen war es, das Ordensleben allen vom Heiligen Geist dazu Gedrängten zugänglich zu machen. Auch reiferen Frauen und denjenigen, die eine schwächere Konstitution haben.
Das Ideal des neuen Ordens zeigte sich darin, dass die Nonnen die beiden Tugenden, die dem Herzen Jesu am nächsten lagen, praktizierten – Demut und Sanftmut, nach dem barmherzigen Beispiel Mariens, als sie ihre Cousine Elisabeth besuchte und sich ganz der göttlichen Liebe hingab.
Beim Gedankenaustausch zur Ordensgründung stellte sich der Heilige Franz von Sales vor, wie das Wappen aussehen könnte und schrieb in einem Brief an die Heilige Johanna Franziska:
„. . . Ich habe gedacht, meine liebe Mutter, wenn Sie einverstanden sind, sollten wir als Wappen ein einziges, von zwei Pfeilen durchbohrtes Herz nehmen. Das in eine Dornenkrone eingeschlossen ist. Dieses arme Herz wird in seiner Vertiefung ein Kreuz tragen, das es überragen soll, und die heiligen Namen Jesus und Maria sollen darin eingegraben sein . . . denn in der Tat, unsere kleine Gemeinschaft ist das Werk der Herzen Jesu und Mariens. Der Heiland hat sterbend durch das Öffnen seines Herzens das Leben geschenkt…“
Die heilige Johanna Franziska ihrerseits schreibt dem heiligen Franz von Sales, dass die Tugenden der Sanftmut und Demut die Grundlage ihres Ordens seien und den Nonnen „die unvergleichliche Gnade und das Privileg geben würden, den Titel Töchter des Heiligsten Herzens Jesu zu tragen“.
Beachten Sie nun, wie Gott von Seiner Vorsehung einen Plan inspirierte, der sich im Laufe der Zeit ruhig und diskret entfaltete: Tatsächlich erschien Jesus selbst nach dem Tod der beiden Gründer des Heimsuchungsordens einer seiner Nonnen namens Margareta Maria. In dieser spektakulären Erscheinung öffnete er Seine Kleider und enthüllte Sein Heiligstes Herz. Dies sind Seine Worte:
„Mein göttliches Herz ist von solch leidenschaftlicher Liebe zu den Menschen erfüllt, dass es die Flammen seiner feurigen Liebe nicht länger in sich zurückzuhalten vermag. “  
Margareta Alacoque kam 1647 in Verosvres, in Frankreich zur Welt. Mit elf Jahren trat eine Lähmung bei ihr auf und sie musste dann drei, vier Jahre leidend im Bett verbringen. Woher die Krankheit kam, blieb ungeklärt. Befreit wurde sie von ihr, als sie sich entschloss, sich der Gottesmutter zu weihen. Sobald sie jedoch gesund war, wurden weltliche Vergnügungen verständlicherweise so attraktiv, dass die 15-Jährige sie nicht ignorieren konnte.
Als ihr Vater starb und die Brüder auswärts studierten, übernahm ihr Onkel Toussaint die Verantwortung für die Familie. Leider behandelte dieser Margareta und ihre Mutter sehr schlecht. Um sie aus dieser unerträglichen Situation herauszuholen, überlegte die Mutter, dass eine gute Heirat für Margareta die Lösung sei. Für das Mädchen eine schwierige Lage, denn in ihrem Herzen war mittlerweile der Wunsch entstanden, ins Klos­ter zu gehen.
In dieser Zeit der Ungewiss­heit hatte Jesus schon Seinen Plan entwickelt: Margaretas Bruder heiratete und kam zurück nach Hause. Weil nun die Mutter unter dem Schutz des Sohnes stand, war Margareta frei, ins Kloster einzutreten. Als sie mit 22 gefirmt wurde, nahm sie den Namen Maria an. 1671 trat sie dann in das Kloster ihrer Wahl ein: bei den Schwestern der Heimsuchung in Paray-le-Monial.
Das Klosterleben erfüllte Margareta mit großer Freude. Die Mutter Oberin erkannte bald, dass die Novizin große Tugenden besaß. Gleichzeitig aber war da etwas Merkwürdiges an ihr. Sie versank oft tief in die Betrachtung, was sie träumerisch und abwesend erscheinen ließ: Jesus hatte begonnen, sich ihr zu offenbaren. Solche Ekstasezustände traten auch bei der Arbeit auf, etwa wenn sie sich um die Tiere des Klosters kümmerte. Klar, dass andere Nonnen sie als merkwürdig empfanden, ihrer besonderen Tugend misstrauten. Die Novizenmeisterin bestrafte sie für kleinste Unregelmäßigkeiten. Dennoch wurde sie zu den Gelübden zugelassen.
Zunehmend betroffen von den Gnaden, die Margareta empfing, bat die Mutter Oberin Theologen sowie Priester aus dem Ort um Rat, als Schwester Margareta ihr eröffnete, dass Jesus selbst sie gebeten habe, Botschafterin Seines Heiligsten Herzens zu sein. Klar, dass dies die Priester argwöhnisch stimmte. Mitten in dieses Leiden hinein verkündete Jesus der Schwester, Sein „treuer Diener und vollkommener Freund“ würde ins Kloster kommen. Es war P. Claude de La Colombière, ein Jesuit, der Beichtvater der Heimsuchungs-Nonne wurde. Er weihte sich selbst dem Heiligsten Herzen Jesu und wurde dessen Apostel. Von da an verbreitete sich die von Sr. Margareta-Maria empfangene Botschaft.
1690 hatte Sr. Margareta-Maria die Eingebung, dass die Zeit, ihren Bräutigam in der Ewigkeit heimzusuchen, gekommen sei: „Ich werde nicht mehr lange leben, weil ich nicht mehr leide.“ Sie bekam leichtes Fieber, das der Arzt des Klosters für unbedeutend hielt. Die Mitschwestern merkten aber, dass etwas nicht stimmte. Nach neun Tagen riefen sie den Kaplan, er solle ihr die Krankensalbung spenden. In dieser Nacht trat sie in die ewige Herrlichkeit ein. Ihr letztes Wort: Jesus.
Schwester Margareta-Maria wurde also zur Botschafterin, um die leidenschaftliche Liebe Jesu in der ganzen Welt und zu allen Zeiten bekannt zu machen. Schauen wir uns das Tagebuch dieser Heiligen und die Verheißungen Jesu  genauer an:
• Für diejenigen, die für die Rettung der Seelen arbeiten:   
„Mein Göttlicher Erlöser hat mir zu verstehen gegeben, dass diejenigen, die für die Rettung der Seelen arbeiten, die Kunst beherrschen werden, die verhär­tets­ten Herzen zu rühren, und dass ihre Arbeit von wunderbarem Erfolg gekrönt sein wird, wenn sie selbst von einer zärtlichen Hingabe an das Göttliche Herz durchdrungen sind.“
• Für die Gemeinschaften :
„Er hat mir versprochen..., die milde Salbung Seiner brennenden Liebe über alle Gemeinschaften auszugießen, welche Ihn verehren und sich unter seine Gerechtigkeit stellen werden, damit Er sie wieder zur Gnade zurückführe, wenn sie von ihr gefallen sind.“
• Für die Menschen, die in der Welt leben:
„Sie werden durch diese Art der Hingabe alle notwendige Hilfe finden, die für ihren Stand notwendig ist, d. h.:
– Frieden in  ihren Familien
– Erleichterung in ihren Arbeiten
– den Segen des Himmels in all ihren  Unternehmungen
– Trost in ihren Leiden. Und es ist richtig, dass sie in diesem Heiligsten Herzen einen Zufluchtsort für ihr ganzes Leben und besonders in der Stunde ihres Todes finden werden.“
• Für die Häuser, in denen ein Abbild des Herzens Jesu öffentlich verehrt wird:
„Er versicherte mir, dass es Ihm ein besonderes Wohlgefallen bereite, in der Gestalt dieses Herzens aus Fleisch geehrt zu werden. Er wolle dessen Abbild in der Öffentlichkeit zur Schau stellen, um damit, so fügte Er hinzu, die abgestumpften Herzen der Menschen zu berühren. Er versprach mir, dass Er alle Gnadengaben, mit denen Er selbst erfüllt ist, reichlich in die Herzen all jener gießen werde, die ihn ehren würden; und dass, wo immer dieses Abbild zur Schau gestellt werde, um außerordentlich geehrt zu werden, es jede Art von Segen herabziehen werde.“ (Das ist die „Weihe der Wohnung an das Heiligste Herz Jesu“ und diese Ritus-Broschüre kann im Klos­ter der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen) in Wien, Rennweg 10, erworben werden).
• Gnadenversprechen für diejenigen, die sich für Ihn aufopfern werden:
„Ich fühle mich wie völlig vernichtet in diesem göttlichen Herzen; wenn ich mich nicht irre, bin ich dort wie in einem bodenlosen Abgrund, in dem Er mir Schätze der Liebe und Gnaden für diejenigen offenbart, die ihr Leben hingeben und opfern werden, um Ihm alle Ehre, Liebe und Herrlichkeit zu übergeben und erlangen, die in ihrer Macht stehen.“
• Heilsverheißung für jene, die sich Ihm hingegeben und geweiht habe:
„Er hat mir bestätigt, dass die Freude, von den Geschöpfen geliebt, gekannt und geehrt zu werden, so groß ist, dass Er mir, wenn ich mich nicht irre, versprochen hat, dass all jene, die ihm ergeben und geweiht sind, niemals verloren gehen werden.“
• Verheißungen der Königsherrschaft des Herzens Jesu:
„Fürchte dich nicht, ich werde herrschen trotz meiner Feinde und aller, die sich mir entgegenstellen.“
• Und dies ist die sogennante Große Verheißung: Versprechen eines guten Todes für diejenigen, die an den ersten hintereinanderfolgenden neun Freitagen die Kommunion empfangen
„Im Übermaß meiner Barmherzigkeit verspreche ich dir, dass meine allmächtige Liebe all denen, welche neun Monate nacheinander am ersten Freitag kommunizieren, die Gnade eines bußfertigen Endes gewähren wird; sodass sie weder in meiner Ungnade noch ohne den Empfang der heiligen Sakramente sterben werden. Mein Heiligstes Herz wird für sie eine sichere Zuflucht in dieser Stunde sein.“
Die Weihe an das Heiligste Herz Jesu ist von so zentraler Bedeutung, dass Papst Pius XI. in seiner Enzyklika Quas primas schrieb:
„Ferner verordnen Wir, daß alljährlich am gleichen Tage (Christkönigsfest) die Weihe der ganzen Menschheit an das heiligste Herz Jesu erneuert werden soll, wie dies Unser Vorgänger Pius X. seligen Andenkens alljährlich zu wiederholen anbefohlen hatte.“

Für Interessierte: Die Schwestern der Heimsuchung Mariens sind auch in Wien ansässig. Wer die Broschüre zur Weihe der Wohnung zum Heiligsten Herzen Jesu erwerben möchte, kann diese gerne telefonisch bestellen: +43(0)1 798 7126 oder per E-Mail: salesianerinnen.wien@aon.at. Die Adresse der Schwestern: Rennweg 10, A-1030 Wien.


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