Wie oft hören wir: „Meine Kinder gehen leider nicht mehr in die Kirche.“ Auf Nachfrage wird dann gleich angefügt: „Ja, gefirmt sind sie noch.“ Sind der christliche Glaube, die Kirche in Europa im Dahinwelken, weil wir – Ältere wie auch Jüngere – zu müde geworden sind?
Bernhard Meuser öffnet in seinem Buch Christsein für Einsteiger vor allem auch jungen Menschen die Tür zu Christus, besser: 74 Türen zu Christus. Er macht auf Ihn neugierig, vermittelt Seine Kraft.
Vom Buchumschlag sei zitiert: „Der christliche Glaube nimmt nichts und gibt alles.“ Stimmt das? Ist es vernünftig und menschlich erfüllend zu glauben? Oder verrennt man sich in einem Gestrüpp irrationaler Dogmen und abstruser Forderungen? Bernhard Meuser geht keiner Frage aus dem Weg.
Er erklärt modernen Menschen knapp, klar, ohne Schwulst und Frömmelei, was an der Sache Jesu dran ist, wie Glauben geht und was man davon hat. Dieses Buch bringt den Sinn, die Schönheit und ethische Kraft des Glaubens so frisch und unvermittelt zum Leuchten, dass man von der urtümlichen Macht berührt ist, mit der das Christentum in seiner 2000-jährigen Geschichte immer wieder die besten Köpfe für sich gewann. (…) Hierbei greift Meuser auf einen 1500 Jahre alten kraftvollen Text des Mönchsvaters Benedikt von Nursia zurück.
Mit seinen ,Werkzeugen der geistlichen Kunst’ bietet der Gründer des Benediktinerordens 74 praktische Tools für Einsteiger. Diese Tools prüft Meuser auf Herz und Nieren.“
Unvergleichlich, wie der Autor den „ganzen Christus“ aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet, Ihn im Hier und Jetzt in die Mitte stellt – in Seiner ganzen Modernität. Unvergleichlich, wie Bernhard Meuser den „Zeitgeist“ abklopft zu Themen wie: „Statt auf eine lebenslange Ehe hinzuarbeiten, ist man ,realistisch‘ geworden und stellt sich auf eine Abfolge von Lebensabschnittspartnerschaften ein“; „Mein Bauch gehört mir“; „Die Glatten, die Cleveren, die Trickser, sie haben Konjunktur“ – um nur einige Beispiele zu nennen.
Schlüssig und mit Sensibilität, nicht von oben herab, werden Wege auf der Spur Jesu‘ aufgezeigt. Auch werden zentralste Glaubensfragen gestellt: „Wie kann es einen guten Gott geben, wenn (Tiere und) Menschen leiden müssen?“ Im Schlussteil des Buches ist eine „Kleine Schule des Betens“ angefügt.
Meuser lässt Künstler, Schriftsteller, Philosophen und große Heilige zu Wort kommen. An nicht wenigen Stellen blitzt sein sympathischer Humor durch – eine kurzweilige Lektüre, die hinführt zu einem gelebten christlichen Glauben.
Ein Buch, das man, hat man es ein Mal gelesen, immer wieder aufschlagen wird: zum Beispiel für eine Viertelstunde am Morgen oder zum Ausklang des Tages. Es kann zum täglichen Begleiter werden, weil jedes einzelne „Tool/Werkzeug“ ein in sich abgeschlossenes Kapitel behandelt.
Christsein für Einsteiger von Bernhard Meuser ist mit Feuer und Humor – kurz: Esprit – geschrieben und insbesondere auch für intellektuell neugierige Jugendliche (ab 16 Jahren) geeignet. Es „verführt“ zu Wachsamkeit gegenüber scheinbar unumstößlichen Regeln der Postmoderne, zu einem mutigen Christsein.
Zum Autor: Bernhard Meuser, geb. 1953, wurde vor allem als Initiator und Hauptautor des in 70 Sprachen erschienenen YOUCAT (zusammen mit Kardinal Schönborn verfasster Jugendkatechismus der Katholischen Kirche mit über 5 Millionen verkauften Exemplaren) bekannt. Er war von 2011 bis 2019 Geschäftsführer der YOUCAT Foundation, deren Bücher – in viele Sprachen übersetzt – zu den erfolgreichsten katholischen Publikationen der Gegenwart gehören.
Christsein für Einsteiger. Von Bernhard Meuser. fontis-Verlag (Basel), 2014, 304 Seiten, 13,40€.