Einen Sommer haben wir erlebt, der uns ein im Vergleich zu den Vorjahren beinahe „normales“ Leben ermöglichte. Gut, wer zum Arzt oder ins Spital musste oder in Wien öffentliche Verkehrsmittel benützte, hatte eine Maske zu tragen. Aber sonst schien alles seinen normalen Lauf zu nehmen, der Tourismus boomte, die Gastwirtschaften – sofern sie Personal finden konnten – machten ein gutes Geschäft.
Auch die Meldungen vom Krieg in der Ukraine traten etwas in den Hintergrund. Langsam nimmt man eher routiniert zur Kenntnis, dass hier in Europa eine kriegerische Auseinandersetzung stattfindet.
Zwar wird mit täglichen Meldungen über die Zahl der „Infektionen“ und mit neuerlichen „Impfangeboten“ die Sorge wegen des Corona-Virus am Leben erhalten und die Bevölkerung auf kühle Wohnungen im Winter eingestimmt, aber mit Zuschüssen für die Bewältigung der enorm gestiegenen Energiekosten – man fragt sich, woher das Geld dazu kommt – werden die Gemüter beruhigt.
Und dabei wird bei näherer Betrachtung der Lage deutlich: Wir stehen an einer Zeitenwende. Die Rahmenbedingungen für unser Wirtschaften: billige Energie, ungestörter internationaler Handel, überschaubare Preisentwicklung… bestehen nicht mehr. Der Traum vom materiellen Glück, der unsere Gesellschaft prägte, zerplatzt. Und der Stellvertreter-Krieg in der Ukraine, an dem Atommächte beteiligt sind, birgt unabsehbare Gefahren in sich.
Wieder stehen wir vor der Frage: Was bedeutet das für uns Christen, die wir mitten in diesem Geschehen stehen? Wie reagieren wir? Lassen wir uns von den Sorgen und Ängsten, die zwangsläufig demnächst über unsere Völker hereinbrechen werden, mitreißen? Oder finden wir Halt im Glauben? Und wonach sollten wir uns ausstrecken? Und wie?