Konstantin Spiegelfeld † |
War das ein Schock, als wir kurz nach Fertigstellung der letzten Ausgabe die Nachricht bekamen: Pfarrer Konstantin Spiegelfeld sei an Gehirnblutungen verstorben! Gerade noch hatten wir länger mit ihm geplaudert und ihn gebeten, er möge für uns das eindrucksvolle Zeugnis seiner Gottesbegegnung in der Intensivstation (Vision 6/22) schreiben. Was für ein Verlust für die Erzdiözese, aber auch welcher Verlust für uns! Viele, viele Jahre hindurch hat er das Vision-Team treu begleitet und einmal monatlich mit uns in der Redaktionskapelle und später in der Kapelle von Freunden die Heilige Messe gefeiert. Wir bleiben ihm treu im Gebet verbunden. Übrigens wurde sein Artikel in der letzten Ausgabe seit seinem Ableben mehr als 1.400 Mal im Internet gelesen.
Ein weiterer Todesfall hat uns hart getroffen: Papst Benedikt XVI. ist am letzten Tag des Vorjahres gestorben. Natürlich war mit diesem Ereignis zu rechnen gewesen. Aber oft wird man sich erst so recht bewusst, wie bedeutsam jemand für einen selbst ist, wenn er stirbt. Und das war auch bei diesem großen Papst der Fall. Jetzt wurde mir wirklich klar, wie sehr er meinen Glauben gestärkt, meinen Horizont erweitert und meine Weltsicht geprägt hat. Aus diesem Grund haben wir in dieser Ausgabe Papst Benedikt noch einmal die Titelseite gewidmet und im inneren des Blattes mehrere Seiten für einen Rückblick auf sein Leben.
Im Schwerpunkt dieser Ausgabe gehen wir der Frage nach, worauf Christen in dieser Zeit bedrohlichster Krisen den Schwerpunkt ihrer Bemühungen legen sollten. Das naheliegende Ergebnis: auf die christliche Erneuerung ihres eigenen Lebens und dem ihrer unmittelbaren Umgebung, vor allem also ihrer Familie. Genau diesen Weg sind in den letzten Jahrtausenden all unsere Vorfahren vor allem dann gegangen, wenn das gesellschaftliche Umfeld sich als feindlich erwiesen hat.
Zugegeben: Wir hier in Europa leiden im allgemeinen nicht unter unmittelbarer Verfolgung. Der neueste Weltverfolgungsindex zeigt allerdings, dass viele unserer Mitbrüder weltweit massiv verfolgt werden und er weist auch darauf hin, dass sich in unseren Breitegraden die Situation verschlechtert. Weil sich außerdem die Krisenzeichen in der Kirche mehren, macht es Sinn, der Frage nachzugehen, wie wir uns möglichst gut in den Dienst der so notwendigen Erneuerung stellen können.
Zuletzt ein Geständnis: Es macht mir immer eine besondere Freude, mich an dieser Stelle direkt an Sie, liebe Leser, zu wenden. Es wirkt auf mich, als hätten wir kurz Zeit, miteinander zu plaudern – und es sind außerdem immer die letzten Zeilen, die ich in der jeweiligen Ausgabe schreibe. Im Namen aller Mitarbeiter grüße ich Sie herzlich.