Was ist das „Produkt“ unserer Familie? Es sind die Persönlichkeiten, die in ihr entstehen und heranwachsen. Welche Fähigkeiten wünschen wir uns für unsere Kinder? Einige seien angeführt: dass sie selbständig leben können, dass sie logisch, mutig die Dinge bis zum Ende durchdenken können, dass sie gute Menschen werden wollen, dass sie bereit werden, an erkannten Werten festzuhalten, auch wenn die Mehrheit etwas anderes macht… Und wo lernen die Kinder all das? In der Familie – und zwar nicht, indem wir ihnen gute Vorträge halten (was übrigens auch sehr wichtig ist, besonders in der Pubertät, wo viele Abende auf Gespräche aufgehen) –, sondern mitten im Alltag, vor allem daran, wie wir selbst reagieren. An uns können sie Autoritäten erleben, die sie ernst nehmen und denen sie folgen wollen.
Damit sie uns so sehen können, bedarf es guter Beziehungen. Wenn ich mein Kind liebe – und mich so verhalte, dass auch mein Kind mich liebt – ist Erziehung ein Selbstläufer.
Wie aber schaffe ich das? Indem ich Zeit investiere. Die Währung der Liebe ist Zeit. Hier können wir von der Erwerbsarbeit lernen. Wenn ich nie Mitarbeiterbesprechungen mache, dann entfremdet man sich. Man beginnt nicht mehr am gleichen Strang zu ziehen. Es geht also um Zeitmanagement: darum zu fragen, wo wir unsere Zeit investieren.
Wir werden unsere Ziele nicht erreichen, wenn wir für sie keine Zeit investieren. Was aber sind die großen Projekte: mein Mann, meine Kinder, die Grundpflege. Alles andere kommt zwischendurch. Man muss manchmal auch etwas streichen. Kinder und Erwachsene haben oft zu viele Außentermine. Da muss man das eine oder andere streichen, um mehr Zeit füreinander zu haben. Erst das schafft das Gemeinschaftsgefühl als Familie.
Die Autorin ist 30 Jahre Mutter von 12 Kindern, ausgebildete Familientrainerin und führt gemeinsam mit ihrem Mann den Verlag ehefamiliebuch.
