In den letzten Jahren gibt es eine erfreuliche Entwicklung in der katholischen Kirche unseres Landes: Die Eucharistische Anbetung erfreut sich – zwar in kleinen Kreisen – wachsender Beliebtheit.
Kommt man in den Wiener Stephansdom und besucht die Anbetungskapelle rechts neben dem Eingang, trifft man fast immer Beter an. Oft findet man sogar keinen Sitzplatz mehr. Und viele andere Kirchen setzen das Allerheiligste stundenweise oder sogar tagsüber aus. Auch dort trifft man Beter an, die still vor dem eucharistischen Herrn verharren.
Weil unter diesen Betern gar nicht so wenige jüngere Leute sind, ist zu hoffen, dass einigen von ihnen ein Ruf in einen kontemplativen Orden geschenkt wird. Diese Orden gehören zu den tragenden Säulen der Kirche, eine Tatsache, die in unseren Tagen, die weitgehend von Hektik und Aktivismus geprägt ist, allzu leicht übersehen wird.
Wie erfüllend ein der Anbetung gewidmetes Leben sein kann, erklärte uns eine Schwester des Anbetungsklosters der Klarissen in Wien, die sich der Eucharistischen Anbetung im Geiste der Danksagung verschrieben haben: „Die Anbetung ist wirklich etwas ganz Schönes und Erfüllendes, wo man ganz in Gott aufgehen und sich in die Liebe Gottes versenken kann.“
Vor ihrem Eintritt habe sie zunächst eine Berufung gespürt, ganz für Jesus zu leben, und sich dann auf die Suche gemacht nach dem Ort, an dem Jesus sie haben wollte. Damals bekam sie einen Folder der Klarissen von der Ewigen Anbetung in Wien in die Hand. Und: „Die Anbetung Jesu im Allerheiligsten Sakrament bei Tag und Nacht hat mich sehr angesprochen und in diese Gemeinschaft gezogen.“
Neben den Gebetszeiten, der geistlichen Lesung und der Feier der Heiligen Messe haben die Schwestern selbstverständlich auch feste Arbeitszeiten an den Vor- und Nachmittagen sowie gemeinsame Erholung und Freizeit.
Diese Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Klarissen-Gemeinschaft ist in besonderer Weise auf die Eucharistische Anbetung ausgerichtet, betet auch das Breviergebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten und jede Schwester hat täglich ihre Anbetungsstunden. Für gewöhnlich findet die Anbetung durchgehend 24 Stunden statt, was ein besonderer Segen ist. Weil die Gemeinschaft derzeit allerdings nicht groß genug ist, muss sie die Nachtanbetung derzeit auf drei Tage pro Woche einschränken.
Schwierige Zeiten werfen die Schwestern allerdings nicht aus der Bahn, wird uns versichert: „Der franziskanische Weg, den uns unsere Mutter Klara lehrt, ist, fröhlich in den Fußspuren des armen, demütigen Jesus zu wandeln und durch den Heiligen Geist zum Vater geführt zu werden! Das Wissen um die gütige Vorsehung unseres Vaters im Himmel lässt uns in innerer Freiheit und Freude leben. Auch wenn es manchmal Engpässe oder Nöte gibt – Gott lässt das zu, damit unser Vertrauen wachsen kann.“
Die Zeit, die die Schwestern der Anbetung widmen, steht jedenfalls voll im Dienst der Kirche: „Obwohl wir verborgen in der Klausur leben, umfangen wir in der Liebe Christi die ganze Welt. Wir tragen alle Menschen mit ihren Hoffnungen und Mühen, Freuden und Leiden zum Herrn und nehmen auch gerne alle persönlichen Anliegen, die an uns herangetragen werden, mit in unser Gebet,“ erzählt die Schwester. Und sie ergänzt: „Wenn Jesus Dich ruft, dann komm und folge Ihm!“
Nähere Informationen über das Anbetungskloster (Klarissen – Anbetungskloster, Gartengasse 4, A-1050 Wien): www.klarissen.at.