VISION 20003/2023
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Liebe Leser

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Heute muss ich das Thema einmal ansprechen: Obwohl ich in einer Seminararbeit an der Universität mit der obigen Anrede mir wohl ein Nichtgenügend einhandeln würde, werden wir sie dennoch in dieser Zeitschrift beibehalten. Es ist kaum auszuhalten, wie sich mittlerweile fast überall, auch im kirchlichen Raum, diese mühsame Ausdrucksweise: Besucherinnen und Besucher, Mitarbeiter (m/w/d), Christinnen und Christen, Katholik(inn)en… etabliert hat. Wir machen da nicht mit. Allerdings nütze ich heute die Gelegenheit, um Ihnen, sehr verehrte Leserinnen, ein für alle Mal zu versichern: Sie sind selbstverständlich, wie schon immer, miteingeschlossen und als treue Begleiterinnen hoch geschätzt.
Das Heft, das Sie in Händen halten, ist – wie schon in den beiden Jahren zuvor – eine Doppelnummer, nicht doppelt so stark wie sonst, aber etwas umfangreicher. Doppelnummer deswegen, weil wir wieder eine Sommerpause einlegen und somit eine Ausgabe auslassen. Die nächste Vision2000 erhalten Sie somit im September.  
Was nun den Inhalt dieser Ausgabe betrifft: Da uns Christen derzeit der Gegenwind des Zeitgeistes stark ins Gesicht bläst, sind wir der Gefahr ausgesetzt, unser Umfeld mit Bitterkeit und Sorge zu betrachten und ihm mit Vorwürfen zu begegnen. Freudlosigkeit stellt sich dann nur allzu leicht ein. Damit gefährden wir aber den Auftrag, der uns in der Taufe erteilt wurde, nämlich andere für die Botschaft Christi zu gewinnen. Genau genommen ist Freudlosigkeit das sicherste Mittel, andere zu vertreiben.
Daher haben wir in dieser Ausgabe das Thema Freude aufgegriffen und von vielen Seiten beleuchtet. Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, entdeckt rasch, dass er eine zentrale Frage unseres Glaubens berührt. Denn Jesus Christus, dessen Auferstehung wir in den zurückliegenden Wochen gefeiert haben, hat uns eine Frohe Botschaft überbracht, die wir glaubwürdig nur dann weitergeben werden, wenn unsere  Freude an ihr spürbar wird: in der Art, wie wir reden, miteinander umgehen, uns in Notsituationen und Krisen verhalten – und unseren Glauben bekunden.
Meinem Eindruck nach wird diese Ausgabe dem ursprünglichen Anliegen der Zeitschrift, nämlich Mut zu einem christlichen Leben zu machen und in schwierigen Zeiten Orientierung zu bieten, ziemlich gut gerecht. Ich darf Ihnen, liebe Leser, in diesem Zusammenhang gestehen: Beim Lesen der Beiträge dieser Ausgabe habe ich jedenfalls sehr profitiert und einige Impulse für mein Glaubensleben geschenkt bekommen.
Zum Schluss: Mit der nächsten Ausgabe beschließen wir den 35. Jahrgang der Zeitschrift. Welch unglaubliches Geschenk, das uns in diesen Jahren zuteil wurde! Wenn ich an unsere zögernden Anfänge zurückdenke, in denen das Jahr 2000 noch weit vor uns lag. Unglaublich – und jetzt stehen wir fast schon am Ende des 1. Viertels des 21. Jahrhunderts! Danke für Ihre treue Begleitung und Unterstützung und reichen Segen für einen friedlichen, erholsamen Sommer.


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