Noch stehen wir in der Osterzeit, während wir diese Ausgabe von Vision2000 fertigstellen. Wieviel haben wir in diesen Tagen von der Freude gehört, die die Jünger erfüllt hat! Und immer wieder erklang der Freudengesang: Halleluja! Darf ich fragen: Haben Sie, liebe Leser, den Eindruck, dass diese österliche Freude uns selbst und unsere Umgebung dem Anlass entsprechend angesteckt hat?
Zu meiner Schande muss ich gestehen: An mir selbst ist mir dieses Manko in der Osternacht aufgefallen. Und das war mit ein Grund dafür, das Thema Freude zum Schwerpunkt dieser Ausgabe zu machen.
Warum tun wir uns mit der Freude so schwer? Sicher, wir leben in schwierigen Zeiten: Überall wird von Krise gesprochen. Gerade haben wir die Misere der Corona-Zeit hinter uns, eine Zeit, die Spuren in der Lebenseinstellung, den Beziehungen – und bei vielen auch im gesundheitlichen Befinden hinterlassen hat. Wir sind mit einer schweren Krise in der Kirche konfrontiert, haben in Europa Krieg, Preissteigerungen in einem seit Jahrzehnten unbekannten Ausmaß und daher Sorgen, was die Zukunft betrifft.
Aber die Botschaft über die Auferstehung des Herrn verbreitete sich auch in einem schwierigen Umfeld. Die Jünger des Herrn wurden bedroht, verfolgt, ja umgebracht. Sie waren jedoch so erfüllt von der umwerfenden Neuigkeit, dass der Herr, der am Kreuz gehangen war, den Tod besiegt und damit dem Leben eine ganz neue Perspektive der unbesiegbaren Freude eröffnet hatte, dass sie einfach nicht schweigen konnten: „über das, was wir gesehen und gehört haben“.
Bei der Beschäftigung mit diesem Thema ist mir bewusst geworden, wie wichtig es gerade in schwierigen Zeiten ist, sich von Gott mit Freude beschenken zu lassen. Das erfordert allerdings eine gewisse Offenheit von unserer Seite aus. Zu dieser Offenheit will dieser Schwerpunkt ermutigen.
